In 80 Tagen um die Welt im Test

PC Windows
Es ist mal wieder soweit, die nächste große Adventure Hoffnung aus dem Hause dtp hat die Redaktion erreicht. Dabei handelt es sich um Frogwares Titel In 80 Tagen um die Welt, dessen Name euch wahrscheinlich bekannt vorkommen mag. Das Spiel ist jedoch keine langweilige Umsetzung von Jules Vernes Klassiker, sondern eine spaßige und Action geladene Erzählung. Ob Adventure Liebhaber zuschlagen sollten, erfahrt ihr im folgenden Review.


Oliver Lavisheart ist ein junger Mann, der sein Leben ganz nach seinen Vorstellungen gestaltet. Er reist herum, lernt fremde Welten kennen und genießt dieses große Abenteuer. Seine Familie jedoch kann mit dem Lebensweg von Oliver nicht viel anfangen und fühlt sich dazu verpflichtet, den Sohn auf den richtigen Weg zu bringen. Als Oliver an einem schönen Tag im Jahr 1899 von einer langen Reise aus Amerika zurückkehrt, lassen seine Eltern ihn wissen, dass sie eine Hochzeit für ihn arrangiert haben. Das passt ihm natürlich überhaupt nicht und so macht er sich auf die Suche nach einer Möglichkeit, dem Geplanten aus dem Weg zu gehen. Diese Möglichkeit kommt dann auch schneller und vor allem in anderer Form als wahrscheinlich erwartet.



Euer Onkel Matthew hat bei einem Abend im sogenannten Reform Club den Mund zu weit aufgerissen und sich auf eine schwierige Wette eingelassen, bei der es um eine große Summe Geld geht. Er soll beweisen, dass es möglich ist innerhalb von 80 Tagen den ganzen Erdball zu bereisen. Da er aber scheinbar keine Zeit oder nicht den nötigen Mut hat, bittet er Oliver diese Reise anzutreten und von jedem Aufenthaltsort ein Souvenir als Beweis mitzubringen. Für Oliver kommt dieses Abenteuer natürlich gerade recht und deshalb zögert er nicht lange mit seiner Entscheidung, sich auf den Weg zu machen.



Auf den Spieler warten nun vier große Städte, die erreicht werden müssen. Dabei seid ihr - dem historischen Kontext entsprechend - mit Zeppelin, Eisenbahn und Schiff unterwegs. Die Gebrüder Wright werden nämlich erst 4 Jahre später berühmt... Eine genaue Eingliederung von In 80 Tagen um die Welt ist für einen Redakteur wie mich erstmal gar nicht so einfach, denn beim Spiel handelt es sich eher nicht um ein Adventure im klassischen Stil, wie wir es meist von dtp gewöhnt sind. Viel mehr ließen die Entwickler von Frogwares diverse Elemente aus dem Adventure und dem Action-Adventure Genre miteinander verschmelzen und schufen so ein interessantes Spielerlebnis.



Das Spiel bringt euch nun in die erste Stadt die auf der "To visit"-Liste steht, nämlich Cairo. Im späteren Verlauf folgen die Städte Bombay, Yokohama sowie San Fransisco. Zwischen den Städten spielt ihr aber auch aktiv, wenn ihr in einem der drei Beförderungsmittel unterwegs seid. In den Städten werdet ihr vor verschiedene Arten von Rätseln gestellt, damit das Spielgeschehen weiter voran getrieben wird.



Dabei handelt es sich meistens um Kombinations- und Schalterrätsel oder um die beliebte Suche nach bestimmten Gegenständen, die nach dem Fund irgendwo hingebracht werden müssen. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel steigt progressiv mit der Spielzeit an, sprich während ihr in Cairo nur wenig gefordert werdet, müsst ihr spätestens in Yokohama die grauen Zellen richtig arbeiten lassen. In den Teilen des Spiels, in denen ihr euch in einem Beförderungsmittel befindet, drehen sich die Rätsel meistens darum, dass es Probleme gibt und ihr dafür sorgen müsst, dass eure Reise weiter fortgesetzt werden kann.



Ein sehr gut gelungenes Feature ist der Zeitdruck, unter den ihr in einem höheren allgemeinen Schwierigkeitsgrad gesetzt werdet. Denn dann müsst ihr auf den Energiestatus von Oliver aufpassen. Durch das Verzehren von Nahrung oder einem kurzen Abstecher in ein Hotelbett sammelt ihr neue Energie. Ist der Balken leer, kippt Oliver auf der Stelle um und gibt sich bedingungslos dem Sandmann hin. Die Folge: ihr wacht einen halben Tag später auf und verliert demnach wertvolle Stunden im Rennen gegen die Zeit - denn nach 80 Tagen müsst ihr ja wieder zurück in der Heimat sein.



Die Kombination von Action-Adventure und klassischem Adventure bemerkt man vor allem anhand der Steuerung des Spiels. Bewegt wird Oliver demnach via Tastatur, während Interaktionen mit der Maus ausgelöst werden. Dabei wird die linke Maustaste für Gespräche sowie das Aufnehmen von Gegenständen gebraucht, während die rechte Maustaste das Inventar aufruft. Die Steuerung ist demnach ein wenig gewöhnungsbedürftig, wird aber nach relativ kurzer Spielzeit verinnerlicht.



Wer im Geschäft auf die Systemanforderungen von In 80 Tagen um die Welt schaut, wird in Sachen Grafik wahrscheinlich zunächst ungläubig aufschauen - ein Adventure, welches eine GeForce 3ti bzw. ATI Radeon 8500 voraussetzt, ist nicht wirklich an der Tagesordnung. Doch zumindest wenn ihr das Spiel in Bestform erleben wollt, ist diese Hardware wegen hoher Auflösung und AA nötig. Auch ältere PCs können natürlich gebraucht werden, allerdings müsst ihr euch dann mit weniger Details in der Grafik zufrieden geben. Verfügt ihr über das nötige Equipment begeistert das Spiel vor allem durch sehr schön und detailliert gestaltete Häuser, ansprechende Licht- und Nebeleffekte sowie hochwertiger Animationen von Menschen und Tieren. Makellos ist die optische Darbietung des Spiels jedoch nicht: Clipping Fehler und fehlende Texturen treten zwar nur selten auf, kratzen jedoch am Gesamteindruck.

Beim Sound haben mir vor allem die Stücke des Soundtracks gefallen, die jeweils auf den momentanen Aufenthaltsort abgestimmt sind. Somit könntet ihr quasi mit geschlossenen Augen immer wissen, in welchem Erdteil ihr euch gerade befindet. Ebenfalls ansprechend sind die Soundeffekte, die größtenteils aus Umgebungsgeräuschen bestehen und stets wunderbar zur Situation passen. In Sachen Synchronisierung behält dtp den hohen Standard vergangener Titel bei und bringt mit den deutschen Stimmen von Toby Maguire und Matt Dillon erstklassige Leute zum Einsatz.

Systemanforderungen:
  • 1 Ghz Prozessor
  • 512 MB RAM
  • GeForce 3ti // ATI Radeon 8500 mit 64 MB RAM
  • 2 GB freier Festplattenspeicher

Gregory meint:

Gregory

In 80 Tagen um die Welt ist ein durchaus solides Adventure, das durch bestimmte Action-Einflüsse vom klassischen Bild des Genres abweicht. Die Geschichte wird humorvoll und ansprechend erzählt und kann daher auf jeden Fall lange Zeit vor den Monitor fesseln. Abgesehen von kleineren Mängeln bezüglich Steuerung, Grafik und einem nicht wirklich vorteilhaftem Speichersystem durch vorgegebene Kontrollpunkte weiss der Titel zu gefallen und vor allem gut zu unterhalten. 

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In 80 Tagen um die Welt Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 24. Oktober 2005
Vermarkter dtp
Wertung 8
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