Heavyweight Thunder im Test

PC Windows
"Ungeschlagen. Unumstritten. Unerreichbar. Du bist der Meister aller Klassen, der Box-Champion im Schwergewicht, der Titelverteidiger. Im Ring bist du der Chef, und auch außerhalb lässt du dir von niemanden reinreden. Die Girls stehen Schlange, aber das ist kein Problem: Deine Limousine hat einen eingebauten Swimmingpool, und deine Villa braucht eine eigene Postleitzahl. Du bist ganz oben." Das erzählt uns die Rückseite der Verpackung.


In der Realität ist das leider ein bisschen anders. Wir leben in einer Sozialwohnung. Da wir nicht viel Knete haben, fällt die Limousine weg und das mit der Villa hat sich ja dann erübrigt. Im Ring macht uns jeder fertig und kein Girl weiß eigentlich unseren Namen. Harte Realität im Boxzirkus. Das sind die Fakten am Anfang jeder Boxkarriere bei Heavyweight Thunder. Als ein Nobody muss man sich von ganz unten nach oben Boxen und das fällt beileibe nicht ganz so einfach, wie man sich das denken mag. Fangen wir aber von vorne an.



Am Anfang steht ihr wieder vor der Modi-Wahl. Als da wäre die "Instant Action", dort könnt ihr ein paar Übungsrunden gegen den Computer absolvieren und so die Steuerung erlernen. Der Karrieremodus ist das Herzstück des Spiels, wozu wir gleich noch kommen werden. Unter "Turnier" könnt ihr eigene Turniere erstellen und im Training erlernt ihr die Schlagkombinationen und die Steuerung.

Im Karrieremodus könnt ihr euren eigenen Boxer erstellen. Dazu stehen ein paar zur Auswahl. Den Charaktereditor findet ihr im Auswahlmenü ’’Boxer erstellen’’. Hat man das hinter sich gebracht, kommt man in ein Karrieremodusmenü. Von dort aus regelt ihr alle eure Matches, kauft Sachen für euer Haus oder geht in die erholsamen Ferien. Als Startkapital stehen 5.000$ Dollar zur Verfügung, womit sich wahrlich keine großen Sprünge machen lassen.



Sofort merkt man dass man mit dem Geld nicht weit kommt und sucht sich erste Matches, die man über per e-mail arrangiert. Hat man einen Gegner herausgefordert kann man den Termin dazu festlegen. Kommt dann die Schicksalsstunde und ihr seit im Ring, beginnt das grosse Grauen. Was euch als erstes auffällt ist die Comicgrafik, die euch aber nicht Freudensprüngen veranlassen wird. Man merkt dass die Designer an vielen Sachen gespart haben. Schaut man sich das Publikum an, wird einem schnell klar wie das gemeint ist. Im Publikum sitzen praktisch immer die selben Leute, die sich nur anders bewegen. Manchmal könnte man an den Bewegungen einiger Leute sogar schlußfolgern das sie entweder die falschen Tabletten geschluckt haben oder selbst vor dem Match eine Schlägerei hatten. Auch die Gegner sind nicht besser - wenn solche Typen im echten Boxen so rumlaufen würden, würde sich keiner mehr diesen Sport anschauen.



Im Kampf seht ihr das Geschehen aus der Third-Person-Sicht. Ihr könnt auch in die Egoperspektive umschalten, raten würde ich das aber keinem, weil aufgrund der Perspektive kein Überblick vorhanden ist. Gesteuert wird mit Maus und Tastatur. Mit der Maus werden die Schlagkombinationen ausgeführt, was sich als sehr schwer heraus stellt und nicht wirklich durchdacht wirkt. Mit dem Keyboard bewegt ihr euer Alter Ego durch den Ring. Schaut man sich die Bewegungen der Boxer an, so merkt man wieder die Sparmaßnahmen der Entwickler. Die Animationen sind ziemlich hölzern und abgehackt. Die Boxer bewegen sich als würden sie auf Schienen laufen.

Am oberen Bildschirmrand hat man seine Energieanzeige und die Ausdaueranzeige. Je weniger Ausdauer man hat umso schlechter reagiert der Boxer und die Schläge haben dann keine Kraft mehr. Wenn man nicht vorher ein paar Stunden sich mit der komplizierten Steuerung vertraut gemacht hat, wird man im Ring keinen Blumenstrauß gewinnen. Gnadenlos wird man in den ersten Matches fertig gemacht. Da es keinen Schwierigkeitsgrad zum Einstellen gibt, frustriert das sehr. Jeweils fünf Runden gilt es zu überstehen, wenn man nicht vorher K.O. geht. Taktik ist hier überdies nicht gefragt und ständig hat man das Gefühl das der PC mit unfairen Mitteln spielt.



Als störend hat sich die Musikuntermalung erwiesen, die sich ungelogen alle paar Minuten wiederholt. Von Boxatmosphäre ist in der Halle sowieso nix zu merken. Hat man dann das Match für sich gewonnen(wenn überhaupt) winken Gewinnergeld, mehr Popularität, Erfahrungspunkte sowie bessere Moral. Das Geld verpulvert man am Besten im Casino bei einer Runde Black Jack oder Poker. Nebenbei kann man verschiedene Trainer einstellen, die euch Spezialmanöver geben. Um euer Ansehen zu steigern, könnt ihr euch verschiedene Villen, Häuser und anderes Zeugs kaufen. Es ist sogar möglich sich einen Dodo oder einen Löwen als Haustier anzuschaffen, was natürlich wiederum das Ansehen stärkt.



Ist man knapp bei Kasse kann man den Kredithai anpumpen, was aber dank dicker Zinsen nicht zu empfehlen ist. Zu guter letzt könnt ihr im Wettbüro noch auf einen Boxer wetten um euern Reichtum zu erweitern. Dieser Kampf lässt sich dann auch als zum Zuschauer degradierter Zocker mitverfolgen. Wenn ihr dann knapp bei Kasse seid geht es wieder in den Ring um euch weich klopfen zu lassen. Und so wiederholt sich der Spielablauf die ganzen Zeit. So erstickt das Game den Spielspass im Vorfeld und ungefähr nach zwei Matches im Ring hat man die Lust an dem Spiel verloren. Das Beste sind da wirklich noch die Spielrunden im Casino...

Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 98/2000/ME/XP
700 MHz Prozessor
256 MB RAM Arbeitsspeicher
500 MB freier Festplattenspeicher
DirectX 9-kompatible Grafikkarte (32 MB RAM)
DirectX-kompatible Soundkarte

Dominic meint:

Dominic

Oh Gott... Als Boxspiel fällt Heavyweight Thunder voll durch. Als Boxmanager gibt es zu wenig Möglichkeiten um seinen Boxer aufzuwerten und als Realitygame wie Sims ist es zu oberflächlich. Das Einigste was durchaus begeistern kann sind ein paar Runden im Casino um sein Reichtum zu erweitern. Tut euch selbst denn Gefallen und kauft dieses Spiel nicht oder schenkt es nur jemanden den ihr hasst. 

Positiv

  • Nette Minigames im Casino

Negativ

  • Grafik nicht zeitgemäß
  • Langweiliges Spielprinzip
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Heavyweight Thunder Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 02.11.2005
Vermarkter KochMedia
Wertung 3.8
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neXGam YouTube Channel
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