Godzilla: Save the Earth im Test

PlayStation2
Vor rund 55 Jahren kamen die in Japan ansässigen Toho Studios auf die Idee, einen ihrer Landsmänner in ein grünes Gummikostüm zu stecken und ihn dann eine Stadt aus Pappe plattmachen zu lassen. Das ganze wurde gefilmt und in die Kinos der Welt gebracht. Das Trash Genre erlebte also neben Ed Wood einen Höhenflug der seines gleichen sucht.


Selbst in der heutigen Zeit geniesst die grüne Rieseneidechse enormen Kult und eine große Anhängerschaft. Selbst Roland Emmerichs grausamer Hollywood Godzilla konnte dass nicht verhindern. Umso besser denkt sich Atari und lässt nach dem zweifelhaften Godzilla: Destroy All Monsters Melee einen Nachfolger auf euch los. Das Spiel trägt den Titel Save The Earth. Da stellt sich doch glatt die Frage, wer uns denn vor solchen Spielen retten soll...



Godzilla jedenfalls nicht. Denn der muss ja wie oben schon angeschnitten die Erde vor Aliens retten. Als ob dass nicht genug wäre hetzt die Alienschaar auch noch alte Monsterkollegen auf unseren schuppigen Held- Apropos Held. Wer ist auf die Idee gekommen ein 50 Meter großes Monster als Held einzusetzen? Selbst wenn er die Aliens vertreibt legt er dabei alles in Schutt und Asche... aber wir weichen vom Thema ab. Dass ist jedenfalls die Geschichte zu Godzilla: Save The Earth. Wirklich ganz großes Kino.

Naja, PS2 an, Spiel rein, Godzilla Alarm Intro hinter sich bringen und schon landet man im Hauptmenü.
Hier stehen euch mehrere Spielvarianten zur Auswahl. Der Action Modus ist der Singleplayer Kern des Spiels, ihr schlagt euch durch mehrere Gegner nacheinander, trefft am Ende auf zwei Obermotze und kassiert Geld durch dass ihr euch neue Monster, Städte, Artworks etc. kaufen könnt. Im Outro des Spiels erwartet euch für einen kurzen Moment die Originalmusik von Godzilla, der erste Lichtblick im Spiel.



Weiterhin könnt ihr euch zwischen den üblichen Spielmodi wie Versus, Melee oder Survival entscheiden. Der Melee Modus kann dabei als Time Attack betrahtet werden, sammelt in einer bestimmten Zeit gegen einen bestimmten Gegner soviel Punkte wie möglich. Diese bekommt ihr für Niderschläge, Ko's, Combos oder Gesundheitswerte. In der zweiten Melee Variante müsst ihr soviel Stadtmasse wie möglich in Schutt und Asche legen. Versus und Survival Mode sollten sich von alleine erklären.



Dann gibt es noch den Missionmode, in dem ihr zwei Minigames spielen könnt. Beim ersten handelt es sich um Schiffe versenken, in dem ihr in einem Zeitlimit 5000 Punkte fürs Schlachtschiffeversenken ergattern müsst.
Danach könnt ihr euch im Vorillium Basketball versuchen. Ein simples Basketball wo es gilt in 3 Minuten so viele Körbe wie möglich zu machen.

Vom Spielablauf her hat sich im Gegensatz zum Vorgänger nicht viel geändert. Das Prinzip ist alt und wurde so schon auf dem Neo Geo, Mega-Drive, Super Nintendo oder der Spielhalle in King Of the Monsters verwendet.
In Einzelduellen prügelt ihr euch mit einem anderen Monster durch die Stadt. Dabei stehen euch grundlegend Tritte, Schläge, Würfe oder monsterspezifische Attacken zur Verfügung, im Falle Godzillas ist es eine Schwanzattacke.
Weiterhin könnt ihr euren Gegner mit Feueratem, Laserstrahlen, Hypnosestrahlen, also je nach Monster unterschiedlichen Schussattacken einheizen.



Während eines Kampfes trampelt ihr natürlich Filmtypisch die angerückte Armee als auch die Städte platt. Von den Städten könnt ihr euch übrigen auch bedienen, indem ihr Fernsehtürme, Gebäude oder Kirchtürme ausreißt und als Waffe einsetzt.

Das hört sich alles recht interessant und Abwechslungsreich an, endet aber durchweg in stupidem Buttongesmashe. Ihr braucht keine Taktik gegen eure Gegner, deren Intelligenz bei der Programmierung wohl vergessen wurde, lediglich schnelle Finger führen euch zum Sieg. Und dadurch wird das ganze sehr schnell, sehr eintönig. Da ändern auch die Challenges nichts, die das Geschehen zwischendurch auflockern sollen. Denn ob ich jetzt die Monster blind verprügle oder dasselbe mit der Stadt mache, macht letztendlich keinen Unterschied.

Solltet ihr einen Mitspieler zur Hand haben, könnt ihr den Spielspaß etwas erhöhen. Am Anfang macht der Multiplayer Modus durchaus Laune - aber halt nur Anfangs. Genau wie im Singleplayer Modus ist auch hier schnell die Luft raus mangels Abwechslung.



Weiter Abzüge bekommt das Spiel beim Thema angepeilte Zielgruppe! Neben den Trashfans werden sicherlich viele Eltern ein Auge auf den Titel werfen. Zum einen durch das Comicszenario, zum anderen wegen des attraktiven Preise von ca. 30 €! Zudem erhielt der Titel eine USK Einstufung „geeignet ab 6 Jahren“. Da das komplette Spiel aber ohne Ausnahme in Englisch gehalten ist, werden jüngere Zocker eventuell schnell überfordert!

Kommen wir zum technischen Part. Grafisch muss sich Godzilla eine ganze Menge Kritik gefallen lassen. Erst einmal die wenigen positiven Punkte:
Die Monster sehen ihren Filmvorbildern alle sehr ähnlich! In den Städten gibt es viele Objekte die auch fast alle zerstörbar sind. Aber dass wars dann auch schon von der hellen Seite.



Wo wenig Licht ist, ist bekanntlich viel Schatten. Das trifft auch auf Godzilla: Save The Earth zu. Die Monster sehen wie oben gesagt ihren Filmvorlagen sehr ähnlich, bewegen sich aber wie Marionetten. Die Bewegungsabläufe wirken sehr abgehackt und lieblos gestaltet. Die Effekte wie z.B. Explosionen oder Laserstrahlen sind gut gemeint, erreichen aber nur besseres N64 Niveau, einer PS2 definitiv unwürdig. Die Städte wirken sehr steril und leblos und bieten auch kaum Abwechslung oder spezifische Sehenswürdigkeiten. Hier hat man sich absolut keine Mühe gegeben.



Der Sound reiht sich da nahtlos ins Geschehen ein. Liebloser Rotz, egal ob Effekte bei Explosionen, bei Häuserzusammenbrüchen, Schlaggeräuschen etc. . Alles klingt als hätte man bei Atari eine Samplebibliothek die man auf alle möglichen Spiele anwenden kann. Das einzige was lobenswert ist wenn Originalsamples der Monster oder aus der Titelmelodie eingespielt werden. Leider ist dies viel zu selten der Fall.

Sebastian meint:

Sebastian

Nach der letzten Testsession bin ich mir ganz sicher - solltet ihr unter Schlafproblemen leiden und den Baldrian aus der Apotheke vergessen haben, macht nichts....legt einfach Godzilla: Save the Earth ein und versucht es mal konzentriert 10 Minuten zu zocken. Die Wirkung dürfte dann in etwa ähnlich schläfrig machen. Sorry Atari, aber das war ein tiefer Griff ins Klo!

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Godzilla: Save the Earth Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09. Dezember 2004
Vermarkter Atari
Wertung 4.8
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