Ghostbusters: The Video Game im Test

PSP
Nach nunmehr 25 Jahren ist es endlich soweit. Die Ghostbusters sind zurück! Aber nicht etwa in einem neuen Film, sondern in Form von Videospielen. Seit dem Sommer 2009 können bereits PlayStation 3 Besitzer den, laut den Original-Autoren Harold Ramis und Dan Aykroyd, die auch die beiden Filme geschrieben haben, inoffiziellen dritten Teil der Ghostbusters-Trilogie genießen. Es wird also höchste Zeit für einen PSP-Ableger. Doch wie schlägt sich dieser?
Auch die Story der PSP-Version wurde, wie bereits erwähnt, von den Autoren und Schauspielern der beiden Filme geschrieben. Ein Schelm, wer hier sofort an ein mieses Lizenzspiel denkt. Die PlayStation 3 Version konnte bereits davon überzeugen, nicht wie jedes andere Spiel mit bekannten Namen zu sein. In der portablen Version übernimmt der Spieler wieder die Kontrolle über einen neuen Kadetten, wahlweise männlich oder weiblich. Der erste Auftrag beginnt wie ein normaler Arbeitstag der Geisterjäger. Slimer entwischt aus seiner Zelle und macht fortan Ärger im Sedgewick Hotel. Schon bald wird allerdings klar, dass eine größere Macht hinter den vielen wieder-auftauchenden Geistern steckt. Der Spieler darf also fortan den Geisterjägern über die Schulter schauen bzw. die Drecksarbeit für sie erledigen. Meist bedeutet dies, vorher nicht-getestete neue Hardware auszuprobieren und sich als Erster in dunkle Gewölbe zu begeben.


Das Abenteuer startet vielversprechend. Komplett vertonte Zwischensequenzen wissen zu gefallen und fangen den Ghostbusters-Flair perfekt ein. Doch schon bei der ersten Spielsekunde bemerkt der geübte Zocker, dass die portable Version der Geisterjagd einen großen Nachteil mit sich bringt. Ghostbusters – The Video Game lässt sich nur sehr schwer steuern. Der Charakter bewegt sich mit dem Analog-Stick. Umgeguckt wird sich mit Dreieck, Viereck, Kreis und X. Genau das ist der Knackpunkt. Ein genaues Zielen ist mit diesen vier Tasten unmöglich. Auch das Bewegen in engen Räumen kann mehr als nervig werden. Eine Zielhilfe unterstützt den Spieler etwas bei der Geisterjagd und funktioniert dabei ganz gut. Das Geister Fangen ist in der PSP-Version übrigens etwas anders: Mit dem Photonen-Strahl wird der Geist geschwächt, solange, bis man ihn mit einem Fang-Strahl zu packen bekommt. Verschiedene Pfeile zeigen nun an, wohin man den Geist „klattschen“ muss, um ihn kurzzeitig auszuschalten. Anschließend wird die Geisterfalle auf den Bogen gelegt und der Geist darin eingesaugt. Dabei geht leider die Action des PlayStation 3 Ablegers verloren, macht aber dennoch sehr viel Spaß. Für die PSP-Version wurden übrigens insgesamt acht verschiedene Waffentypen entwickelt. Das sind doppelt so viele als in der Konsolenfassung.


Auf der Suche nach Geistern an bekannten Orten wie das bereits erwähnte Sedgewick Hotel und der Times Square darf man natürlich wieder Hand an den Gadgets der Geisterjäger legen. Das PKE-Meter ist dabei unerlässlich. Mit diesem werden paranormale Aktivitäten lokalisiert. Mal verstecken sich Geister in Bildern, andere male in Tischen. Diese Momente, aber auch das lösen von kleineren Rätseln, lockern das Spielgeschehen etwas auf und weiß atmosphärisch zu gefallen. Die anderen Geisterjäger-Kollegen haben immer einen lustigen Spruch parat und man fühlt sich, als spiele man selbst in einem der 80er Blockbuster mit. Neben dem Aufspüren von Geistern können Perfektionisten alle Geister scannen und Bilder für Tobin’s Gespensterleitfaden sammeln. Das Scannen der Geister entpuppt sich aber schon nach kurzer Spielzeit zum Nervenkiller. Dank der ungenauen Steuerung scheint es fast unmöglich, einen verrückt herumfliegenden Geist mit dem Fadenkreuz für drei Sekunden zu verfolgen, bis dieser vollständig eingescannt ist.

Wo wir schon mal bei verrückten Geistern sind... Die KI der Geister und Teamkollegen lässt eindeutig zu wünschen übrig. Ihr fragt euch, was man bei verrückt herumfliegenden Geistern falsch machen kann? Nun, manche machen dies nicht und bleiben solange auf einem Fleck stehen, bis man sie zerschossen hat. Die Kollegen laufen dem Spieler meist unüberlegt hinterher. Sie stehen zwar nicht unnötig im Weg herum, doch kann man auf ihre Hilfe herzlichst verzichten. Ein weiterer Punkt, der sehr negativ auffällt, sind die teilweise monströsen Ladezeiten zwischen den Levels. Wenn man denkt, dass es gleich losgeht, blendet sich erst mal der Ladebildschirm ein. Dafür laufen die verschiedenen Stages meist ohne weitere Ladezeiten. Auch die häufigen und lustigen Zwischensequenzen werden sofort abgespielt.


Grafisch zeigt sich Ghostbusters – The Video Game auf der PSP im selben Stil der PlayStation 2 Fassung, nämlich im Cartoon-Look. Hier mussten natürlich auch viele Abstriche gemacht werden. Wenn man zuvor die PlayStation 3 Version gespielt hat, werden einem viele Orte bekannt vorkommen. Nur um einiges leerer. Dazu kommen leider verwaschene Texturen, flackernde Objekte und viele kleine Grafikfehler, die das Spiel unfertig erscheinen lassen. Was sehr schade ist, denn die vielen Zwischensequenzen und auch Videos machen viel Spaß. Auch die zerstörbare Umgebung lädt zum Dauber-bruzzeln mit dem Photonen-Strahler ein. Das Hauptquartier der Geisterjäger wurde wieder Original-getreu, allerdings ohne Kellergewölbe, nach gebaut. Hier finden sich weiterhin viele nette Details, die zum Schmunzeln einladen. Im Großen und Ganzen wäre grafisch trotzdem einiges mehr drin gewesen. Mehr punkten kann da der Sound. Das Spiel wurde komplett mit den original deutschen Synchronsprechern der Filme vertont. Auch die Musik, die von gruselig und atmosphärisch bis hin zu den lustig-typischen Ghostbusters-Melodien reicht, kann begeistern. Doch auch hier muss ein kleiner Preis bezahlt werden. Der Sound kam mir persönlich etwas blechern vor, so dass ich den Lautstärkeregler etwas nach unten drehen musste.

Tobias meint:

Tobias

Nachdem mir die PS3-Fassung diesen Sommer so gut gefallen hat, war ich richtig gespannt auf den PSP-Ableger. Doch die Steuerung und die Technik machen dem Fan der Geisterjagd einen Strich durch die Rechnung. Die PSP ist für solch eine Steuerung einfach nicht geschaffen. Technisch wäre einiges mehr drin gewesen, obwohl die komplett vertonten Zwischensequenzen wirklich zu gefallen wissen. Auch das Bekämpfen der Geister ansich macht auch in der portablen Version Spaß, doch wenn man die Wahl hat, sollte man natürlich besser zur PS3 oder PS2 Fassung greifen.

Positiv

  • Komplett mit original Synchronsprechern vertont
  • Ghostbusters-Feeling kommt sofort auf

Negativ

  • Sehr ungenaue Steuerung
  • Schwache Technik
  • Teilweise lange Ladezeiten
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Ghostbusters: The Video Game Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 6. November 2009
Vermarkter Atari
Wertung 6.6
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