Ghost Recon: Advanced Warfighter im Test

Ghost Recon war vor einigen Jahren einer der ersten wirklichen Xbox Live Hits. Klar, dass der neuste Teil der Reihe also auch noch für Xbox erscheint. Nachdem die Xbox 360 Fassung bei uns schon eine Traumnote erhielt, haben wir uns nun mit der deutlich abgespeckten Version von Ghost Recon: Advanced Warfighter beschäftigt.

Welcome to Mexico City!
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2013, Mexiko City – Rebellen planen einen Putsch, das Chaos in der Großstadt steht unmittelbar bevor. Ihr seid Captain Scott Mitchell, der Anführer der Elite Ghosts, einer Einheit die sich in der Vergangenheit durch ihre heroischen Leistungen einen Namen gemacht hat. Eure Aufgabe ist relativ einfach: ihr sollt für Sicherheit während dem Treffen der Staatschefs von Mexiko, Kanada und den USA sorgen. Doch der Einsatz gerät aus allen Fugen, als mexikanische Rebellen einen Angriff auf das Treffen ausüben, den kanadischen Premierminister töten und die anderen beiden Staatsmänner entführen. Wir befinden uns im Kampagnen Modus von Ghost Recon: Advanced Warfighter, der euch ca. 10 Stunden lang am Bildschirm hält. Während dieser Story kämpft ihr euch durch weite Teile der Metropole und tretet gegen zahllose Rebellen, gepanzerte Fahrzeuge sowie Helikopter an.

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Ghost Recon: Advanced Warfighter hat abgesehen vom Namen und der Story nicht viel mit dem großartigen Spiel für die Xbox 360 gemeinsam. Es ist ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn man sich bei einem Port zuviel vornimmt. Wer das Spiel auf der Xbox 360 gespielt hat, denkt sich schon, dass es in dieser Form nicht auf der Xbox möglich ist. Nun kann man sich den Beweis für rund 60 Euro kaufen. Das liegt nicht nur an der nicht zeitgemäßen technischen Darbietung, sondern auch an Problemen bzw. Enttäuschungen beim Gameplay.


In der mexikanischen Hauptstadt herrscht bombige Stimmung.
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Während ihr auf der Xbox 360 drei CPU Kollegen kommandieren könnt, hat es auf der Xbox nur für einen Mitstreiter gereicht. Zudem bewegt ihr euch viel schneller, könnt nicht klettern und trefft auf weitere Einschränkungen, die dem Spiel viele taktische Aspekte des großen Bruders nehmen. So wirkt G.R.A.W. auf der Xbox wie einer von vielen erhältlichen ganz normalen Shootern...

Eine Mission läuft für gewöhnlich so ab, dass ihr vom Kommandanten ein Ziel genannt bekommt, welches ihr erreichen müsst, bevor die nächste Etappe der Mission gestartet wird, sprich ein neues Ziel vorgegeben wird. Das temporäre Ziel wird auf eurem HUD durch ein gelbes Quadrat dargestellt. Während ihr in der normalen Ansicht somit nur die Richtung erkennen könnt, in die ihr euch aufmachen solltet, lässt sich auch eine taktische Karte aufrufen, auf der ihr aus der Vogelperspektive genau sehen könnt wo ihr hin müsst und was auf dem Weg dorthin in eurem Weg steht.


'Da war es nur noch einer'... auf der Xbox gehts mit nur einem CPU Kollegen in den Krieg.
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Während der Aufträge müsst ihr euch nicht nur um eure eigene Steuerung kümmern, sondern auch um die Bewegungen von einem CPU Kollegen sowie stellenweise anderen Geräten wie Panzern oder Aufklärungsdrohnen. Euer Ghost Teammitglied bringt ihr via linkem Analogstick und digitalem Steuerkreuz an die gewünschte Stelle. Es empfiehlt sich, den Kollegen an Ecken von Gebäuden zu schicken – so wird er sich direkt an die Ecke stellen, herumschauen ob der Weg frei ist und dies gegebenenfalls dann auch signalisieren.

Advanced Warfighter legt Wert auf die Zeit des Geschehens. Ihr seit im Jahr 2013 unterwegs, was euch die Entwickler anhand möglichst vieler Dinge merken lassen wollten. Dazu gehören z.B. revolutionäre Waffen und Kommunikationssysteme, die anscheinend wirklich auf aktuellen Forschungen der US Army basieren. Neben besonders netten Waffen wie einem Scharfschützengewehr, dessen Kugeln keinen Halt vor Wänden machen, oder einem Gewehr, welches über eine Kamera verfügt und daher zielgenau um eine Gebäudeecke eingesetzt werden kann, ist das Cross-Com das wichtigste futuristische Feature für den Spieler. Über eine Art Monokel wird das HUD in euer Sichtfeld projeziert. Im Gegensatz zur Xbox 360 Version sind diese Gadgets hier aber auch abgespeckt worden und so sieht das Videofenster der Kommandanten wie ein animiertes GIF aus, von atmosphärischen Videobotschaften fehlt jede Spur...


1x 'Mex Army' zum Mitnehmen bitte.
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Im Multiplayer bietet euch G.R.A.W. auf der Xbox die Möglichkeiten, zu viert an einer Konsole oder mit bis zu 12 Spielern via Xbox Live oder System Link zu spielen. Die Auswahl an Modi und Maps ist ordentlich, von den Standard Spielvarianten wie Deathmatch oder Last Man Standig bis hin zu witzigen Modi wie Team Scharfschütze ist alles mit dabei. Auf der Xbox lassen sich außerdem die Missionen aus der Singleplayer Kampagne zu zweit kooperativ via Xbox Live spielen.

Grafisch unterscheidet sich Ghost Recon: Advanced Warfighter auf der Xbox nicht nur heftig von der Xbox 360 Fassung, sondern auch von den bisherigen Ghost Recon Titeln auf der Konsole. Ihr seht das Spiel aus einer First Person-Perspektive und habt dabei immer das Waffemodell im Blick. Die Charaktere im Spiel bieten einen guten Detailgrad, bei den Texturen ist das Ergebnis jedoch alles andere als zufriedenstellend. Aus den fantastischen Lichteffekten der 360-Fassung ist ein komisches gelb-oranges Irgendwas geworden, welches die Schauplätze am Tag ziemlich verwaschen wirken lässt. Heftige Nebelbildung behindert die Atmosphäre und bei Snipe-Einlagen sogar das Gameplay. Die Framerate ist weitesgehend stabil und die Animationen der Charaktere sind ebenfalls gelungen.

Beim Sound hat G.R.A.W. auf der Xbox einige Probleme. Sehr komisch ist z.B., wenn sich die Audio Anweisungen von euren Vorgesetzten total vermischen, weil ihr in der Zeit in der sie reden schon das nächste Ziel erfüllt habt. Oder anders gesagt: die Dinge, worüber die Chefs reden, können schon längst geschehen sein. Bei dem Umsetzung für die Xbox-Fassung hat man auch inhaltlich geschlampt. So erzählt auch der Kommandant, ihr könntet jetzt einen Bradley steuern (wie in der 360-Fassung), während eigentlich ein Abrams zur Wahl steht. Das mag für manch einen nicht wirklich wichtig sein, aber es zeigt einfach, dass diese Fassung von G.R.A.W. ein ziemlich lausiger Port ist. Die Effekte der Waffen und die Sprachausgabe kann hier aber noch ein paar Punkte retten.


Jetzt wird aufgeräumt!
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Lange Rede, kurzer Sinn: die Xbox-Fassung von Ghost Recon: Advanced Warfighter hätte sich Ubisoft sparen können. Der direkte Vorgänger, Ghost Recon 2: Summit Strike, ist das deutlich bessere Spiel und so sollten selbst die ‚Die Hard Ghost Recon-Fans’ sich die Anschaffung von G.R.A.W. gut überlegen. Auch wenn ihr die Xbox 360-Fassung nicht kennt, werdet ihr feststellen, dass hier einfach zuviel nicht stimmt und so nicht mal ansatzweise der Spielspaß des großen Bruders aufkommt.

Negativ

  • Kommt nicht mal ansatzweise an den großen Bruder heran
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Forum
  • von Rudison:

    Bei mir auch!

  • von popey24:

    Sollte klappen!

  • von Calibur:

    Super! Wie sieht es bei euch am Donnerstag ab 21 Uhr aus?...

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Ghost Recon: Advanced Warfighter Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 12
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 14.03.2006
Vermarkter Ubisoft
Wertung 6.3
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neXGam YouTube Channel
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