Ghost Recon Advanced Warfighter 2 im Test

PlayStation3
Ghost Recon: Advanced Warfighter schaffte letztes Jahr auf der Xbox 360 den großen Durchbruch und wurde offiziell als erster Top-Hit für die Microsoft-Konsole gefeiert. Damals hatte man sich bei Sony noch ins Fäustchen gelacht und sich auf große Umsätze gefreut – aber daraus wurde nichts. Alle Aspekte, die die 360-Version pompös, imposant und äußerst beeindruckend dargestellt wurden, wirkten auf der PlayStation 2 nicht halb so überzeugend und wurden derart verhunzt, dass die alte Dame nicht mit einem extravaganten Shooter beglückt werden konnte, sondern mit einem Stück Software, dass wertungstechnisch eher in niederen Regionen herumdümpelte – doch aus Fehlern lernt man bekanntlich. Nun folgt also der zweite Advanced Warfighter, diesmal allerdings für die PlayStation 3...
Der zweite Teil führt die Story des Vorgängers weiter, ergo übernimmt man auch wieder Captain Scott Mitchell, den Anführer einer Spezialeinheit die sich Ghosts nennt. Nach der erfolgreichen abgeschlossenen Mission in Mexiko, ist er gerade auf dem Weg nach Hause, als er auch schon zum nächsten Einsatz gerufen wird. Nahe der Grenze der Vereinigten Staaten droht ein Bürgerkrieg auszubrechen. Was die Sache zudem haarig macht, ist, dass die Rebellen, die man bekämpfen muss, über eine Nuklearwaffe verfügen. Also machen sich Mitchell und sein Team wieder auf in den Kampf, um ihrer eigenen Nation sprichwörtlich den Hintern zu retten.

Das Herzstück des Ganzen ist selbstredend die Singleplayer-Kampagne, die die o.g. genannte Story beinhaltet. Das Missionsdesign ist dabei ganz und gar nicht linear, sondern sehr abwechslungsreich. In den Missionen müsst ihr die Gegner, die zu Fuß oder in gepanzerten Fahrzeugen sind, ausschalten, Stellungen sichern, gegnerische Angriffswellen niederballern oder wichtige Personen beschützen.


An der Steuerung wurde im Prinzip nichts verändert. Dazu gibt es auch keinen Grund, da sie im Vorgänger nicht zu bemängeln war. Sie bedarf aufgrund des etwas komplexen Aufbaus einer etwa 30-minütigen Eingewöhnungszeit, doch geht danach auch leicht und flüssig von der Hand. Doch das Gameplay ist nur die Spitze des Eisberges. Durch die taktische Tiefe kann man jede Mission und jeden Angriff auf eine unterschiedliche Art und Weise ausführen. Die Sixaxis-Steuerung wurde übrigens auch mit eingebunden. So kann man Cpt. Mitchell rollen lassen, oder ihn zum Ducken bewegen oder eine Drohne und Vehikel steuern – in den Augen mancher mag das ganz spaßig sein, aber im Großen und Ganzen wirkt das Sensor-Features eher sinnlos.


In den Missionen, die man alleine bewältigen muss, kann man sich beispielsweise von Deckung zu Deckung schleichen, unentdeckt bleiben und aus dem Hinterhalt angreifen. Natürlich kann man sich auch das 100-Schuss-MG schnappen, durch die Landschaft rennen und alle Terroristen niedermetzeln. Erstere Variante verspricht jedoch ein längeres Leben, da man, auch wenn keine Deckung vorhanden ist, durch eine Rauchgranate für kollektive Verwirrung sorgen kann.

Hat man seine Teamkollegen dabei, die auf Befehle warten, so kann man sie im „Aufklärungs-Modus“ lautlos umher gehen lassen, um Feinde zu sichten. Sind die gegnerischen Schützen gesichtet, ist auf den „Sturm-Modus“ umzuschalten, damit die Ghosts die Feinde eigenständig plattmachen. Auch kann man sie irgendwo positionieren, wo Gegner in der Nähe sind, um diese selbst zu flankieren und so von beiden Seiten angreifen zu lassen. So kann man manch ein Gefecht gewinnen, ohne selbst einen einzigen Schuss abzugeben. Sind die eigenen Leute in Deckung gegangen kann man im Übrigen auch per Knopfdruck sehen, was sie gerade im Blickfeld haben, um aus dieser Perspektive weitere Befehle abzugeben.

Als äußerst hilfreich hat sich die Drohne, ein ständiger Begleiter der Ghosts, erwiesen. Durch sie kann man selbst weit entfernte Gebiete nach Feinden abscannen, um später genau zu wissen, wo selbige sich befinden. Jedoch sollte man aufpassen, dass die Drohne nicht gesichtet wird, da die Rebellen diese sofort abschießen und sich zudem noch in höherer Alarmbereitschaft befinden.



Damit kommen wir auch gleich zur KI, die durchaus gelungen ist. Die Gegner gehen in Deckung und wechseln diese auch teilweise, schießen überlegt und intelligent und rufen Verstärkung. Auch die Schüsse sind präziser geworden und Granaten werden bedacht eingesetzt, sodass das Durchrennen in Rambo-Manier zusätzlich erschwert wird.


Leider ist die Singleplayer-Kampagne recht kurz geraten, sodass man sich nach 5 Stunden bereits den Abspann ansehen darf. Allerdings wurde die geringe Netto-Spielzeit durch einen dicken Multiplayermodus wettgemacht:

Zum Einen gibt es das Onlinespiel, in dem ihr auf verschiedenen Servern einige Spielmodi wie Deathmatch, Team-Deathmatch oder eine Online-CoOp Kampagne spielen könnt. Dann kann man zwei PlayStation 3-Exemplare aneinander schließen und übers Local Area Network zocken. Natürlich gibt es auch den GRAW-bekannten Split-Screen Modus, in dem man an einem Fernseher schönen Ballerspaß haben kann. Im Großen und ein Ganzen ein durchaus gelungener Multiplayermodus, der alles enthält, was man sich wünscht. Die Grafik rückt zwar etwas in den Hintergrund, dafür läuft es auch online schön flüssig, es sind kaum Lags bemerkbar.



Optisch wird einem fast die selbe Kost geboten wie auf der Xbox 360. Klar, zu einem oder zwei Einbrüchen der Framerate kann es kommen, die Texturen wirken etwas verwaschener und die Farben nicht so kraftvoll, doch vor allen dingen die Animationen und Effekte – allein die Explosionen sind ein Augenschmaus – können vollkommen überzeugen und lassen das Spiel noch authentischer wirken – ebenso wie beim Sound. Auf die Ohren bekommt man neben atmosphärischer Musik knallige Effekte und eine tolle, realistische Sprachausgabe – wieder nichts zu meckern.

Renke meint:

Renke

Ghost Recon: Advanced Warfighter 2 macht den PlayStation 2-Unfall beinahe vergessen und kommt mit super Gameplay, famosen Multiplayer, herrlicher Grafik und überzeugendem Sound daher. Da ich kaum Kritikpunkte finde, bleibt mir im Prinzip nichts anderes übrig, als eine gute Wertung zu geben und zu sagen: Kaufen!

Positiv

  • taktisch tiefe Einsätze
  • umfangreicher Multiplayer-Modus
  • Optik und Sound sehr überzeugend

Negativ

  • Singleplayer-Kampagne etwas kurz
  • Sixaxis-Steuerung sinnlos
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Ghost Recon Advanced Warfighter 2 Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 23. August 2007
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.7
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen