
An der Steuerung wurde im Prinzip nichts verändert. Dazu gibt es auch keinen Grund, da sie im Vorgänger nicht zu bemängeln war. Sie bedarf aufgrund des etwas komplexen Aufbaus einer etwa 30-minütigen Eingewöhnungszeit, doch geht danach auch leicht und flüssig von der Hand. Doch das Gameplay ist nur die Spitze des Eisberges. Durch die taktische Tiefe kann man jede Mission und jeden Angriff auf eine unterschiedliche Art und Weise ausführen. Die Sixaxis-Steuerung wurde übrigens auch mit eingebunden. So kann man Cpt. Mitchell rollen lassen, oder ihn zum Ducken bewegen oder eine Drohne und Vehikel steuern – in den Augen mancher mag das ganz spaßig sein, aber im Großen und Ganzen wirkt das Sensor-Features eher sinnlos.


In den Missionen, die man alleine bewältigen muss, kann man sich beispielsweise von Deckung zu Deckung schleichen, unentdeckt bleiben und aus dem Hinterhalt angreifen. Natürlich kann man sich auch das 100-Schuss-MG schnappen, durch die Landschaft rennen und alle Terroristen niedermetzeln. Erstere Variante verspricht jedoch ein längeres Leben, da man, auch wenn keine Deckung vorhanden ist, durch eine Rauchgranate für kollektive Verwirrung sorgen kann.

Als äußerst hilfreich hat sich die Drohne, ein ständiger Begleiter der Ghosts, erwiesen. Durch sie kann man selbst weit entfernte Gebiete nach Feinden abscannen, um später genau zu wissen, wo selbige sich befinden. Jedoch sollte man aufpassen, dass die Drohne nicht gesichtet wird, da die Rebellen diese sofort abschießen und sich zudem noch in höherer Alarmbereitschaft befinden.


Damit kommen wir auch gleich zur KI, die durchaus gelungen ist. Die Gegner gehen in Deckung und wechseln diese auch teilweise, schießen überlegt und intelligent und rufen Verstärkung. Auch die Schüsse sind präziser geworden und Granaten werden bedacht eingesetzt, sodass das Durchrennen in Rambo-Manier zusätzlich erschwert wird.
Leider ist die Singleplayer-Kampagne recht kurz geraten, sodass man sich nach 5 Stunden bereits den Abspann ansehen darf. Allerdings wurde die geringe Netto-Spielzeit durch einen dicken Multiplayermodus wettgemacht:
Zum Einen gibt es das Onlinespiel, in dem ihr auf verschiedenen Servern einige Spielmodi wie Deathmatch, Team-Deathmatch oder eine Online-CoOp Kampagne spielen könnt. Dann kann man zwei PlayStation 3-Exemplare aneinander schließen und übers Local Area Network zocken. Natürlich gibt es auch den GRAW-bekannten Split-Screen Modus, in dem man an einem Fernseher schönen Ballerspaß haben kann. Im Großen und ein Ganzen ein durchaus gelungener Multiplayermodus, der alles enthält, was man sich wünscht. Die Grafik rückt zwar etwas in den Hintergrund, dafür läuft es auch online schön flüssig, es sind kaum Lags bemerkbar.


Optisch wird einem fast die selbe Kost geboten wie auf der Xbox 360. Klar, zu einem oder zwei Einbrüchen der Framerate kann es kommen, die Texturen wirken etwas verwaschener und die Farben nicht so kraftvoll, doch vor allen dingen die Animationen und Effekte – allein die Explosionen sind ein Augenschmaus – können vollkommen überzeugen und lassen das Spiel noch authentischer wirken – ebenso wie beim Sound. Auf die Ohren bekommt man neben atmosphärischer Musik knallige Effekte und eine tolle, realistische Sprachausgabe – wieder nichts zu meckern.
Ghost Recon: Advanced Warfighter 2 macht den PlayStation 2-Unfall beinahe vergessen und kommt mit super Gameplay, famosen Multiplayer, herrlicher Grafik und überzeugendem Sound daher. Da ich kaum Kritikpunkte finde, bleibt mir im Prinzip nichts anderes übrig, als eine gute Wertung zu geben und zu sagen: Kaufen!