Ein älterer Herr spricht sie ganz verängstigt an, ob sie in dieses Schiff einsteige. Kurz darauf wird dieser auf mysteriöse Art unter einem Gabelstapler begraben. Auch Max versucht die Erlebnisse der letzten Zeit zu verdrängen und stürzt sich in die Arbeit im indonesischen Dschungel um einer alten Uni-Freundin etwas zu helfen. Doch diese wird entführt und das Camp wird verwüstet, also begibt er sich auf die Suche nach dieser. Auch wird die Welt in den letzten Monaten von zahlreichen Katastrophen heimgesucht, die dieser Tage von einem Welt-UN Gipfel besprochen werden sollen. Hängen diese Ereignisse vielleicht miteinander zusammen und werden sich Ninas und Max Wege wieder kreuzen? Und was hat es mit dieser Sekte Puritas Cordis auf sich?
Wie man schon erkennen kann, hat sich einiges getan und es wartet wieder eine spannende Story auf den Spieler um von ihm gelöst zu werden. Kenner des ersten Teils werden sich dabei sofort zurecht finden, da die Steuerung des Vorgängers weitestgehend beibehalten wurde. Das Spiel kann dabei wahlweise mit Wiimote allein oder mit einem zusätzlich angestöpselten Nunchuk gespielt werden, das aber nur zur Bewegung und für das Inventar verwendet wird. Die Wiimote fungiert dabei wie eine Maussteuerung eines PC Adventures. Man klickt Gegenstände an, die wahlweise mit dem B-Knopf betrachtet oder mit dem A-Knopf benutzt werden können. Auch ist es während des Spielverlaufs wieder wichtig verschiedene Objekte im eigenen Inventar miteinander zu verbinden um nützliche Utensilien damit herzustellen.
Dabei ist aber weitaus mehr Erfindergeist wie noch beim Vorgänger gefragt, wobei die Kreationen schon teilweise etwas weit hergeholt sind. Bis man beispielsweise auf die Idee kommt ein paar Papierfetzen mit einem Stromkabel zu entzünden und mit einer Schaufel, die man mit Hilfe eines Rechens und eines Blechs selbst hergestellt hat, diese dann in ein Fass zu geben um wiederum damit einen Schokoriegel zu erhitzen, der in einen Eimer gegeben wird, der vorher mit Mullbinden umwickelt wurde um sauberes Wasser aus dem Meer zu schöpfen und danach auf einen Kleiderständer aufgehängt wurde, damit dieser sicher über den Feuer erhitzt werden kann... Man erkennt wohl, was damit gemeint ist.
Somit enden einige Rätsel in wildem rumprobieren mit den verschiedenen Gegenständen des Inventars. Glücklicherweise ist aber auch wieder die Lupenfunktion mit von der Partie, mit der man auf einfachem Knopfdruck alle Objekte auf dem Bildschirm anzeigen lassen kann, mit denen interagiert werden kann. Waren bei Geheimakte Tunguska die Kapitel noch etwas kürzer und überschaubarer, wirkt das Gameplay in Teil 2 etwas ausgedehnter, aber so auch durchaus stimmiger. So wandert man zu Beginn auf dem ganzen Schiff umher um die verschiedensten Rätsel zu lösen, die mit dem ursprünglich entwendeten Gepäck begannen.
In späteren Kapiteln ist es außerdem, wie schon in Teil 1, auch notwendig Gegenstände zwischen den verschiedenen Charakteren auszutauschen um mit der Lösung voranzukommen. Bis man das Spiel beendet hat, werden aber gut 10 bis 15 Stunden vergehen, in denen die Geschichte zu keiner Zeit an Spannung einbüßt. Zur Atmosphäre tragen auch zahlreiche Cutscenes, die teilweise leider auch ein wenig pixelig sind, bei und die tadellose Sprachausgabe während des gesamten Spiels.
In technischen Belangen kann sich Geheimakte 2: Puritas Cordis durchaus sehen lassen. So spielen die Realvideos und computergenerierten Grafiken stets gut zusammen, wobei man bei den Videoszenen, beispielsweise das Aquarium im Schiffsrestaurant, auch wieder sieht, wie grobpixelig diese teilweise sind. Auch die vorher beschriebene Steuerung des Spiels ist sehr eingängig und fühlt sich sehr natürlich an, so dass dem Spielspaß nicht mehr soviel entgegensteht.
Hatte mich Geheimakte Tunguska bereits in seinen Bann gezogen, bin ich bei Geheimakte 2: Puritas Cordis voll und ganz dem Spiel verfallen. Mit einer ungemein spannenden Story, grandiosen Sprechern und einer guten technischen Umsetzung weiß der Titel durchweg zu begeistern und man wird die Wiimote erst weglegen sobald man die Geheimnisse herausgefunden hat. Auch wenn die Rätsel ein manches Mal unnötig komplex sind, tut das dem Spielspaß keineswegs einen Abbruch. Wer Adventures mag, wird Geheimakte 2: Puritas Cordis auf Nintendo Wii lieben!