
Generell steuert ihr Rion aus der Third Person Perspektive durch Hallen, Schluchten und Dungeons, bei Feindkontakt könnt ihr jedoch auch in eine variable First Person-Sicht schalten. Mangels Übersicht ist euch letzters aber nicht anzuraten. Die Kontrolle eures Alter Egos geht erfreulich leicht von der Hand, nur die Kamera müsst ihr von Zeit zu Zeit manuell nachjustieren was auf Dauer unnötig Zeit und Nerven kostet. Als Galerian benutzt Rion standardmäßig keine billigen humanoiden Waffensysteme wie Gewehr, Messer & Co. - stattdessen versprüht er mit Hilfe seeiner Psi-Kräfte Chemikalien auf seine Gegner, die er in den weiten Levels aufsammelt. Hört sich abgespaced an? Ist es auch - Galerians Ash bietet japanophilen Spielgenuss in Reinkultur. Um eine Prise Taktik in das stark auf Arcade getrimmte Gameplay einzubinden reagieren die Unholde verschieden auf eure Mixturen. Der Einsatz des Giftes will also wohl überlegt sein ,,,) Leider verzettelt man sich in der Hektik des Gefechts schonmal - schnelle Reaktionen sind hier gefragt! Leider wird das Kampfsystem zu schnell langweilig - Farbe des Giftes auswählen, zielen, schießen, das ist alles.

Die von Zeit zu Zeit auftretenden Rätsel könnt ihr getrost vernachlässigen. Meist verlangt euch das Programm simplte Kombinations-Kopfnüsse oder simplifiziertes Schalter-Umlegen ab. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist also konstant niedrig so das ihr euch vollkommen auf die Monsterhorden des Supercomputers konzentrieren könnt.

Die grafische Präsentation ist ein zweischneidiges Schwert. Technisch gibt es wenig zu meckern, 60Hz und 60fps sorgen für einen klaren, flüssigen Bildaufbau, die düsteren meist dunklen Wandtexturen wirken scharf und stimmig. Die Optik wird zudem von ansehnlichen Farb- und Spielgeleffekten aufgelockert! Etwas missglückt sind hingegen die Animationen der Protagonisten, die hölzern und fast schon marionettenhaft wirken. Das Design der Charaktere ist hingegen ziemlich geschmacksabhängig. Die Figuren präsentieren sich im Mangalook mit den typischen Mandelaugen. Herausragend ist hingegen das Gegnerdesign, diese schlurfen bedrohlich durch die Hallen um hinterrücks hervorzuschnellen und euch zu attackieren. Die zahlreichen Rendersequenzen wikren technisch aufgrund der klobigen Figuren etwas altbacken, unterstützen jedoch gekonnt die düstere Atmosphäre des Games. Zudem könnt ihr sie in einem separaten Movieviewer mehrmals betrachten.

Der Soundtrack passt gut zum Geschehen! im Vorspann bekommt ihr gar Operngesang auf die Ohren. Die Melodien werden nur dezent eingesetzt und wirken nie übertrieben was das morbide Spielgefühl gekonnt verstärkt. Die englischen Sprecher sind recht konventionell, wirkliche Fehlgriffe findet man hier genauso selten wie herausragende Stimmen. Etwas seltsam mutet nur die deutsche Übersetzung der Bildschirmtexte an: "Hast ein Grät gefunden"?!
Speziell Kenner des Vorgängers sollten einen Kauf der Sammy-Entwicklung in Erwägung ziehen! Die Story setzt unmittelbar nach dem Abspann an und bietet zahlreiche Anspielungen auf das frühere Abenteuer. Dementsprechend schwer haben es Spieler die sich nicht mit dem Szenario auskennen. Hier fehlt etwas die Motivation, da Optik wie Gameplay nur Durchschnitt sind. Ein reines Fanprodukt also!