Freelancer im Test

PC Windows
Erinnert sich noch jemand an den C64-Klassiker Elite von David Braben? In diesem Kultgame der 80er habt ihr euch in einen Raumjäger begeben und dann eine für die damalige Zeit unglaubliche Handlungsfreiheit genießen können. Denn ob ihr nun als friedlicher Händler oder gefürchteter Pirat durch das All düsen wollt, oblag seinerzeit allein euch.
In die selbe Kerbe schlägt auch Microsofts neues Freelancer, daß bereits im Vorfeld mit zahlreichen Vorschußlorbeeren bedacht wurde. Wie immer seid ihr ein junger, talentierter Pilot der hier auf den Namen Trent hört und eigentlich nur einen neuen Auftrag auf Freihafen 7 annehmen wollte. Doch urplötzlich wird die Station von unbekannten Schiffen angegriffen und zerstört - als einer der wenigen überlebt ihr und werdet auf den Planeten Manhattan gebracht. Und von hier nimmt die Story um Verschwörungen und Kriege ihren Lauf.



"Die Städte haben einen genialen 'Future-Look' ..."


Zu Beginn des Spiels müsst ihr gezwungenermaßen der Liberty Police beitreten um überhaupt ein Schiff zu erhalten. Die ersten Aufgaben sind dann zumeist das beschützen von Konvoi's oder das Abwehren der zahlreichen Piratenüberfalle. Dafür gibt es Bares, dass von euch wiederrum am besten gleich in eure fliegende Schrottmühle investiert werden sollte. Beim örtlichen Ausrüstungshändler lassen sich nämlich neben neuen Schildsystemen, Antrieben und Reparatureinheiten auch äußerst effektive Laser- und Raketensysteme erwerben.



Und so führt ihr Auftrag um Auftrag durch, bis irgendwann die Hintergrundstory weitergesponnen wird. Mitunter kann es schonmal sein das ihr stumpfsinnig 3x hintereinander in ein Asteroidenfeld fliegen müsst und dort alle Piraten ausräuchert. Beim ersten Mal noch spaßig, beim zweiten nett und beim dritten Mal nervt es dann nurnoch.
Leider ist von der vollmundig auf der Packungsrückseite angepriesenen "Freiheit" nicht viel zu spüren. Zwar könnt ihr euch auch als Händler oder Schmuggler illegaler Waren betätigen, müsst aber bereits ein gutes Stückchen der Story gespielt haben um überhaupt zwischen System springen zu können. Und da ihr später in der Story der Staatsfeind Nr. 1 seid, könnt ihr euch vorstellen das es nicht (mehr) viel Sinn macht mit einem schweren Frachter von Planet zu Planet zu tingeln.



"Auch 'dicke Brocken' sind hier unterwegs..."


Gewiss, die Größe des Universums mit seinen 40 Sonnensystemen und 150 Raumhäfen ist schon verblüffend, ebenso die 50 verschiedenen Intressensgruppen im Universum die sich untereinander bekämpfen. Trotzdem hätte man den Spieler vielleicht doch mehr Freiheit und Eigeninitiative gewähren sollen....denn so könnt ihr zwar hier und da einwenig Geld mit Transporten oder Kopfgeldjagden machen, werdet aber schon kurz darauf notgedrungen wieder zur Story zurückkehren.

Dabei ist die Atmosphäre draussen im All genial geworden - um euch herum fliegen andere Konvoi's, die Polizei fliegt Patroullie und die Piraten verschanzen sich in Hinterhalten. Dazu kommt ein dichter Funkverkehr der in hervorragendem Deutsch gehalten ist. Alles sehr atmosphärisch, wenn nunmal nicht dieses dumpfe "Fliege von Punkt A zu Punkt B, kille alle Gegner und fliege wieder zu Punkt A" Spielchen wäre.





"Beim Flug durch ein Asteroidenfeld..."


Auch die Raumgefechte sind großartig in Szene gesetzt - überall fliegen Laserschüsse an euch vorbei, über Funk hört ihr die Piloten miteinander kommunizieren ("Bei mir hängt einer 6 Uhr - ich kann ihn nicht abschütteln!!" / "Hab den Kerl im Visier!" etc.) und oftmals müsst ihr zusätzlich auch noch Weltraumschrott ausweichen (ein Großteil der Kämpfe findet auf Weltraumschrottplätzen bzw. Asteroidenfeldern statt)

Wie anhand der Screenshots erkennbar seht ihr euer Schiff aus einem leicht zurückgesetzten Blickwinkel. Das ermöglicht euch auf Verfolger schneller zu reagieren, als dies wohl in einer Cockpit Perspektive möglich wäre. Haltet ihr nun die linke Maustaste gedrückt, lässt sich euer Schiff manöverieren. Die rechte Maustate dient hingegen zum abfeuern eurer Primärwaffen, in der Regel der beiden Laserkanonen. Die restlichen Befehle sind auf die Tastatur verteilt, auf Wunsch könnt ihr die Belegung natürlich im Optionsmenü nach eigenem Gutdünken verändern. Bei der Steuerung gibt es also keinerlei Probleme.



"Die Schlacht ist in vollem Gange..."


Wer an Multiplayerduellen gefallen findet, der findet mit Freelancer ebenfalls neues Futter. Denn zusammen mit den Mitspielern erkundet ihr einfach das Universum und nehmt nach belieben Aufträge von NPC's an. Über ein eingebautes Chatsystem könnt ihr euch mit den Mitspielern unterhalten und womöglich wertvolle Verbündete ausfindig machen. Denn gemeinsam im Team arbeitet es sich besser und gefährlichere bzw. komplexere Missionen haben mehr Aussicht auf Erfolg. Wer sich im doch manchmal einwenig eintönigen Singleplayer Modus langweilen sollte, dem wird der Onlinemodus (wie immer schnelle Verbindung vorrausgesetzt) sicherlich einige vergnügliche Stunden bereiten.

Sebastian meint:

Sebastian

Beim Testen war ich in einem Wechselbad der Gefühle. Erst skeptisch aufgrund des Hypes, dann begeistert die ersten Missionen gespielt und danach kam wieder Ernüchterung. Meiner Meinung nach wurde hier einfach viel Potenziel verschenkt, ein etwas freieres Gameplay oder zumindest die Möglichkeit sich bei Spielbeginn für einen Job zu entscheiden hätten dem Spiel gut getan. So bleibt es halt einfach ein gelunges Spiel, das man Interessierten durchaus ans Herz legen kann. 

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Freelancer Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter Microsoft
Wertung 8
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