Forever Worlds im Test

PC Windows
Lange ist es her, als Titel der Adventure Company den Spielern Freudentränen in die Augen trieben - in letzter Zeit konnten ihre Titel (z.B. Aura oder The Omega Stone) leider nicht mehr überzeugen. Warum selbst Hardcore Adventure-Liebhaber Forever Worlds, die neuste Veröffentlichung der selbsternannten Adventure Fachmänner, auf keinen Fall im Regal stehen haben müssen erfahrt ihr im folgenden Review...

Anhand dieser mysteriösen Portale reist ihr durch die Dimensionen.


Nachdem ihr das Spiel eingelegt habt werdet ihr durch eine nette Intro Sequenz in die Geschichte des Titels eingeführt, in der es sich hauptsächlich um den mythischen 'Baum von Mu' dreht. Die Erzählungen aus der Vergangeheit berichten, dass dieser Baum seinem Entdecker ewiges Leben schenkt. Der weltbekannte Paläontologe Dr. Maitland startet daraufhin eine Expedition mit dem Ziel, den sagenumwobenen Baum zu finden - mit mäßigem Erfolg, denn schon bald gilt Dr. Maitland als verschollen. Seine Tochter Nancy macht sich vor lauter Angst natürlich sofort auf die Suche nach ihrem leichtsinnigen Vater und schleppt ihren Verlobten Jack Lanser, dessen Part ihr als Spieler übernehmt, mit.

Schon recht bald findet der Spieler den mysteriösen Baum - noch ahnt allerdings niemand, dass der Baum ein viel tiefergehendes Geheimnis hütet. So öffnen sich plötzlich eine Reihe miteinander verbundener und mysteriöser Dimensionen. In der Hoffnung den Doc irgendwo zu finden macht sich der Spieler auf ins Unbekannte!


Ich bin ein anspruchsvoller Videospieler - HOLT MICH HIER RAUS!!!


Schon was die Story angeht konnte mich Forever Worlds nicht annährend begeistern. Die abgedrehte Handlung rund um parallele Dimensionen und Verbindungstore bietet eigentlich einiges an Potenzial - leider wird dies aber kaum ausgespielt. Während man am Anfang noch recht leicht durchblicken kann wird die Story im Laufe des Spiels immer abgefahrener und lässt euch so oftmals völlig alleine da stehen. Problematisch ist auch, dass abgesehen von ein paar hin und wieder einsetzenden Zwischensequenzen kaum weitere Informationen zur Hintergrundgeschichte bekannt gegeben werden. Man könnte sogar soweit gehen und sagen, dass Forever Worlds eigentlich nur eine Rätselsammlung ist, deren einzelne Elemente in unbestimmter Weise miteinander verknüpft sind. Das haut euch schon aus den Socken? Keine Angst... es gibt noch weitaus größere Probleme bei dem Titel.



Das wohl größte Problem von Forever Worlds liegt in der Steuerung bzw. der Navigation. Eine Art Landkarte gibt es schlichtweg nicht. Problematisch wird das schon recht früh nach Beginn des Spiels. Wenn ihr euch durch den Dschungel klickt und aufgrund fehlender Hilfsmittel keinen blassen Schimmer habt wie weit ihr gegangen seid, wo ihr euch gerade befindet und wo ihn hin müsst, wird der ein oder andere Spieler die CD bereits aus dem Laufwerk nehmen und sie in die hinterste Schrankecke verbannen. Da sich das Spiel wie Genre Größen à la Myst in der Ego Perspektive präsentiert ist es fast schon ein schlechter Scherz, dass die Sicht des Spielers beim Betreten eines neuen Bildschirmes eventuell nicht mehr in die gleiche Himmelsrichtung gerichtet ist wie zuvor. So kann es euch durchaus passieren, dass ihr einen Bildschirm verlasst, im nächsten 'vorwärts' geht und daraufhin wieder an eurer Ausgangsposition landet - einfach daher, weil sich eure Sicht beim Betreten des neuen Bildschirms um 180° gedreht hat. Ich habe eigentlich viel Geduld und gehe immer mit positiver Einstellung an Titel eines meiner Lieblingsgenre ran - aber bei sowas ist echt Schluß. So ist eine Orientierung nämlich schlichtweg nicht möglich...


Tief philosophisch oder einfach nur bekloppt?


Die Rätsel in Forever Worlds leiden darunter, dass man absolut keine Hinweise bekommt. Oft ist es z.B. der Fall, dass ihr Gegenstände benutzen müsst, die in einem der vorhergehenden Bildschirme zu finden war. Ihr steht vor einem Rätsel und habt den benötigten Gegenstand nicht? Tja, dann solltet ihr am besten zurück gehen und nochmal suchen. Zurück... genau... ähm, in welche Richtung war das nochmal?

Natürlich wollten die Entwickler die Rätsel auch noch möglichst anspruchsvoll gestalten. Das hat allerdings zur Folge, dass ihr nicht immer sofort wisst was ihr tun müsst bzw. welche Gegenstände kombiniert werden müssen um des Rätsels Lösung zu erhalten. Durch den fehlenden 'roten Faden' kommt es so z.B. vor, dass ihr gar keine Ahnung habt ob ihr nun einen wichtigen Gegenstand übersehen habt oder nicht. Mit anderen Worten: ihr müsst jeden Bildschirm bis in die letzte Ecke mit dem Cursor 'scannen' und euch - falls sich jener an bestimmten Stellen verändert - fragen, was ihr nun anstellen könnt. Dass man beim 'umher schauen' durchgehend die linke Maustaste gedrückt halten muss kann einen da kaum noch schocken. So werdet ihr euch früher oder später dabei ertappen, wie ihr einfach sämtliche aufgenommenen Gegenstände ohne lang darüber nachzudenken blind ausprobiert und darauf hofft, dass irgendetwas euch weiter bringen wird. Spielspaß in Adventures sieht meiner Meinung nach anders aus...


Bloß keine falschen Knöpfe drücken...




Grafik:
Grafisch wirkt Forever Worlds auf den ersten Blick vielversprechend. Das anfängliche Intro stellt dann aber auch schon das grafische Highlight des Spiels dar. Zwar tragen die teilweise wirklich sehr abgefahrenen Locations deutlich zur verwirrenden Stimmung des Titels bei, können aufgrund nicht vorhandener Animationen und teilweise verschwommenen Hintergründen jedoch nicht wirklich überzeugen.

Sound:
So traurig es sich auch anhören mag - der Sound ist das Beste an Forever Worlds. Dafür ist vor allem den gut gewählten Synchronsprechern Dank auszusprechen. Durch ihre ansprechenden und heiteren Stimmen wird dem Titel Leben eingehaucht. Dazu gesellt sich eine gesunde Prise Humor. Abgesehen davon gibt es leider zu wenige Soundeffekte bzw. Hintergrundgeräusche - so kriegt auch der 'beste Teil' des Spiels keine überzeugende Wertung.


Im Dschungel seid ihr nicht alleine - aber auch die fliegenden Biester geben euch keine Hinweise oder Orientierungshilfe...


Systemanforderungen:
Windows 98 / 2000 / ME / XP
400 MHz CPU
64 MB RAM
1.2 GB Festplattenspeicher
32 MB Direct3D kompatible 3D Videokarte
DirectX kompatible Soundkarte

Gregory meint:

Gregory

Forever Worlds ist ein gutes Beispiel dafür, wie man es als Adventure Entwickler nicht machen sollte. Sämtliches Potential, welches die abgefahrene Hintergrundgeschichte bietet wird nicht mal zart angeschnitten. Im Gegenteil - durch unglaubliche designtechnische Fehler wie der versauten Steuerung, der Orientierungslosigkeit und den vor lauter Unattraktivität um Hilfe schreienden Rätseln wird der Spielspaß in beängstigende Tiefen gezogen. Selbst der größte Adventure Liebhaber kann auf diesen Titel getrost verzichten. 

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Forever Worlds Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit August 2004
Vermarkter TheAdventureCompany
Wertung 4.3
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