Forbidden Siren im Test

PlayStation2
Was lange währt, wird endlich gut? Bereits vor etlichen Monaten machten Gerüchte und erste Infos über SCEJ´s „Siren“ die Runde. Ein noch nie da gewesenes Gruselerlebnis versprachen die Entwickler. Finally ist die testfähige PAL-Version des mittlerweile „Forbidden Siren“ getauften Horror-Experiments eingetroffen. Entschädigt der Mix aus typischen Survival Horror-Elementen mit Agenten-mäßigen Schleicheskapaden? Lest selbst!
Es ist düster geworden in der einst so beschaulichen japanischen Kleinstadt Hanyuda. Wo früher Kinder über die saftigen Wiesen tollten, treiben nun Untote, getrieben von Gier nach frischem Menschenblut, ihr Unwesen. Die einst so malerischen Fassaden der Häuser sind in ein schauriges Grau getaucht, undurchdringlicher Nebel zieht seine Bahnen durch die verlassenen Straßenzüge, und die geisterhaften Rufe der Sirenen treiben verlorene Seelen in den Wahnsinn...


"Jetzt hilft nur Rennen!"


Kommt euch irgendwie bekannt vor? Das neuste Sony-Grusical stammt aus der Feder Keiichiro Toyamas, der sich auch für das erste Playstation-Silent Hill verantwortlich zeichnet. Wie in der großen Konami-Konkurrenz gilt es das schaurige Geheimnis um eine verwunschene Stadt zu lösen. Während der „einsame Hügel“ insgesamt jedoch dreimal heimgesucht wurde (Teil 4 befindet sich bereits in Entwicklung), und nur die Gesamtheit aller drei Teile die Hintergründe des Grauens auflöst, erlebt ihr in „Forbidden Siren“ die Geschehnisse direkt aus der Sicht von mehreren unabhängigen Personen, die das Rätsel innerhalb eines Games lösen.


"Das Charadesign weiß zu gefallen"


Die ganzen zehn (!) spielbaren Charaktere teilen sich insgesamt 78 äußert kurz geratene Levelabschnitte. Dementsprechend ist auch das Leveldesign ausgefallen – komplexe Bombast-Rätsel, die sich über mehrere Stunden hinziehen, werdet ihr in den einsamen Gassen Hanyudas nicht finden. Meist reicht es ganz klassisch einen bestimmten Schlüssel zu finden oder trivial von Punkt A nach Punkt B zu schleichen.


"Dieser Herr legt wenig Wert auf Tischmanieren"


So sorgt keine ausgefallene Gehirnakrobatik für den hohen Schwierigkeitsgrad, hierfür sind größtenteils die schier übermächtigen, wie zahlreichen Zombiegegner verantwortlich. Eure Alter Egos vertragen meist nur wenige Treffer und leiden stets unter dem Mangel an effektiven Ballermännern. Einmal in den Fängen eines Untoten geraten, folgt also unweigerlich ein „Game Over“. Gezieltes Umgehen der Höllenbrut und gut getimtes Vorbeischleichen lautet also die Devise!

Um eure Widersacher rechtzeitig zu erspähen könnt ihr neben der obligatorischen Taschenlampe auch das innovative „Sightjack“-System nutzen! Die spielbaren Charaktere sind nämlich allesamt kleine Freaks, sprich bei einem beherzten Druck auf die R2-Taste sucht ihr die Gegend nach der Zombiebrut ab, um, einmal entdeckt, das Monster zu markieren und beliebig oft durch seine Augen zu blicken. Auf diese Weise verrät der Unhold seine derzeitige Position und nach kurzem Studium auch seine Laufrute.


"Trotz der im großen und ganzen durchschnittlichen Optik wurden einige Gesichtstexturen mit Liebe zum Detail modelliert."


Gestaltet es sich bereits solo schwierig der schnellen und aufmerksamen Zombies zu entkommen, seid ihr von Zeit zu Zeit (Ähnlich wie beim Genre-Urgestein „Resident Evil“) auch im Team unterwegs. Sichtlich von „Socom“ inspiriert, könnt ihr dann mittels Menü Befehle an eure Kumpanen weitergeben und sie so zum Folgen oder Warten animieren.

Was sich in der Theorie alles innovativ und spannend anhört, wird auf der Bildröhre recht schnell monoton – Originelle Rätselkost wird euch nicht geboten, das zugegebenerweise ausgefeilte Versteckspiel mit den Untoten ist der bestimmende Spielinhalt. Leider macht euch dabei von Zeit zu Zeit die Kamera Probleme. Das Nachjustieren erweist sicht als zeitraubend und uneffektiv,,, in zahlreichen Situationen fatal!


"Freeman hat sicher nichts dagegen, wenn wir uns seine Brechstange ausleihen."


Gewohnte Kost wird euch in Sachen Optik spendiert. Während das Charakter- wie Monsterdesign hervorragend gelungen und recht originell ist, orientiert sich die Engine sichtlich am Genre-Krösus „Silent Hill“. Stets ist die Umgebung in ein diffuses Dunkel getaucht, dichte Nebelschwaden verhindern die Sicht auf den Horizont. Leider können weder Schattenspiel, noch Texturvielfalt- und Auflösung mit der Konkurrenz aus dem Hause Konami mithalten.

Die eingedeutschte Sprachausgabe wirkt zwar beizeiten etwas lieblos, dafür sorgen Soundeffekte und entfernte Schreie für eine authentische Gruselatmosphäre. Auf Wunsch schlurfen die Zombies auch in „Dolby ProLogic II“ durch euer Wohnzimmer und sorgen so für die eine oder andere Gänsehaut.

Kai meint:

Kai

Insgesamt gefällt mir Sonys Gruselschocker besser als der Konkurrenz. Zwar sind die Schwächen der Präsentation und ein teils unausgegorenes Gameplay nicht von der Hand zu weisen, dafür vermittelt „Forbidden Siren“ dank der haushohen Überlegenheit der Höllenviecher ein konstantes Angstgefühl. Während der Respekt vor den Zombies bei einem „Silent Hill“ spätestens nach Erhalt der Motorsäge deutlich nachlässt, wird der Nachgeschmack der Verwundbarkeit bei „Forbidden Siren“ nie ganz verstimmen. Ausgehungerte Survival-Horror-Fans sollten mal einen Blick riskieren...

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Forbidden Siren Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Erhältlich
Vermarkter Sony
Wertung 7.5
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