Final Fantasy XII: Revenant Wings im Test

Nintendo DS
Letztes Frühjahr kam Final Fantasy 12 für Sony’s Heimkonsole, die Playstation 2, nach langem nervenzerrendem Warten auch in Europa auf den Markt. Bereits kurze Zeit später wurden Spekulationen um einen Nachfolger zu FF12 laut, die sich aber nicht auf das Next Generation-Rollenspiel Final Fantasy 13 bezogen, sondern auf einen kleinen Ableger für Nintendo DS. Mittlerweile sind Square-Enix und Nintendo wieder guter Dinge gemeinsam und somit liegt uns mittlerweile Final Fantasy 12: Revenant Wings vor. Melkt die Kuh solange sie Milch gibt!
Ein Jahr nach den Geschehnissen in Final Fantasy 12 hat Vaan sich seinen Traum erfüllt und ist Luftpirat geworden. Zusammen mit seiner Freundin Penelo erkundet er eines Tages eine Höhle in der Heimat von Balthier und Fran, welche beide noch aus Final Fantasy 12 bekannt sein dürften. Sie finden den Schatz von Glabados, zwei besondere Kristalle, und werden zur Flucht aus dem Land Bervenia gezwungen. Eine Bruchlandung von Vaans Luftschiff später und zurück in Rabanastre sucht ein Geisterschiff die Heimat des Helden auf. Welcher mutige Luftpirat würde dieses geheimnisvolle Objekt nicht gerne von innen begutachten?



Einmal an Bord löst Vaan mit dem Kristall den Start des Schiffs aus und Vaan, Penelo und ihre Freunde Kytes, Filo und Tomaj gelangen in die verborgene Himmelswelt Lemurés. Dort erhoffen sich die Luftpiraten zahlreiche Abenteuer und Schätze und werden sogleich in die Probleme des Himmelskontinents eingeweiht. Die engelsgleichen Bewohner von Lemurés, die Aegylen, lebten ursprünglich von Wolken umgeben und unentdeckt, aber der Richter der Schwingen will sich Lemurés unterwerfen und mit der Macht der Kristalle Ivalice ebenso zueigen machen.

Nebenbei wird man auch von rivalischen Luftpiraten immer wieder attackiert. Final Fantasy 12: Revenant Wings bietet aber keine rundenbasierten Zufallskämpfe, wie es in den vorangegangenen Serienteilen der Fall war, sondern ist ein Echtzeitstrategie-Spiel. Das bedeutet im Klartext, dass wir mehrere Charaktere gleichzeitig steuern und befehligen. Vaan ist ein Nahkämpfer, Penelo unterstützt mit Heilmagie, Kytes ist auf den Fernkampf mit Zaubern spezialisiert und Filo steht uns mit Luftattacken zur Seite. Im Laufe der Spielzeit bekommt man aber immer wieder neue Kämpfer, die als Gruppenführer fungieren können.



Ihr fragt euch nun, welche Gruppe gemeint ist? Es besteht nämlich die Möglichkeit Esper für den Kampf zu beschwören. Mithilfe eures Kristalls könnt ihr an einem Beschwörungsportal Verbündete herbeizaubern, die ihr mithilfe des Touchscreens durch die Kämpfe manövriert. Mit dem Stylus markiert ihr die betreffende Einheit und könnt sie durch Antippen des Gegners auf sie hetzen. Esper „kosten“ Kapazität, von der man immer nur eine bestimmte Menge hat, folglich kann man nicht so viele Esper beschwören wie man will, sondern muss schon ein Auge darauf haben wie viele überhaupt möglich sind. Vor dem Kampf erstellt man ein Deck, da man im Kampf nicht einfach auf jede Esperart zugreifen kann. So kann man zum Beispiel den Chocobo nur beschwören, wenn dieser im Deck enthalten ist. Die Esper sind noch mal nach Level unterteilt. Während Chocobos Level 1 sind, ist das mächtige Donnerungetüm Tiamat ein Level 3-Geschöpf. Von jedem Level können nur eine eingeschränkte Anzahl aufgenommen werden. So ermöglicht Final Fantasy: Revenant Wings drei Wesen mit Level 1, zwei mit Level 2 und eins mit Level 3. Aber auch die Beschwörungen bekommt man nur nach und nach indem man im Menü unter „Ring des Paktes“ so genannte Auranithe gegen neue Esper eintauscht. Auranithe erhälst du durch absolvierte Missionen.

Die Esper haben eine Standartattacke, während unsere Charaktere mit der Zeit immer stärker werden, da sie Level aufsteigen. Aber auch die Beschwörungen werden immer stärker wenn Vaan und seine Freunde aufleveln, genauso wie man die Esper zeitweise durch den Einsatz von Astralenergie stärken kann.



Das Kampfsystem hat man auch dann schnell verinnerlicht, wenn man noch nie zuvor ein Echtzeitstrategiespiel in den Händen gehalten hat. Ein Tutorial erklärte uns in den ersten Missionen alle wichtigen Einzelheiten und der Schwierigkeitsgrad ist lange noch so leicht gehalten, dass man auch dann noch Fortschritte im Spiel macht, wenn man eigentlich keine Ahnung von dem hat was man tut. Oft reicht es aus einfach alle Gruppenmitglieder per X-Button anzuwählen, sie auf die Feinde zu hetzen und entspannt zuzugucken. Eingreifen kann man auch gar nicht viel, da auf dem Touchscreen immer so viel los ist, dass man sich ständig verklickt. Es kreucht und fleucht gradezu über das Display, während der Top-Screen nur eine Karte anzeigt.

Im späteren Spielverlauf wird das Geschehen auf dem Touchscreen aber leider so unübersichtlich, dass man es schwer hat überhaupt etwas unter Kontrolle zu behalten. Man kann zwar für jeden Gruppenführer ein Gambit einstellen, das vorgibt mit welcher Attacke er angreift, aber die KI der Mitstreiter lässt zu wünschen übrig sobald man sie auf eigene Faust auf die Gegner loslässt. Während des Tests kam es immer wieder vor, dass wir uns eigentlich in einer ruhigen Ecke sammeln wollten um uns zu heilen, aber der ein oder andere Charakter meinte ungeheilt losstürmen zu müssen um Gegner anzulocken. Da kann man nur den Kopf schütteln, warum Square-Enix uns nicht die Möglichkeit gegeben hat, einzustellen, dass unsere Kameraden nur angreifen, solange ich als Spieler das vorgebe.



Auf gut Glück auf die Gegner stürzen und zuschlagen ist anfangs noch kein Problem, aber spätestens, wenn man die magische 50 Prozent-Marke durchstoßen hat, fängt man liebend gerne an einige Nebenmissionen zu erledigen um zu leveln. Während wir Luftpiraten auf Abenteuertour sind, sucht unser Mitstreiter Tomaj kleine Nebenmissionen für uns, die dann im Luftschiff aushängen.

Die dort gewonnenen Items und Materialien lassen sich prima zu Geld machen bzw. man kann auch wieder neue Gegenstände schmieden, genauso wie es auch bei Final Fantasy 12 auf der PS2 möglich war.

Final Fantasy 12 war auf der PS2 eine richtige Grafikbombe. In der sehr freien Welt mit all den Details konnte man sich richtig verlieren, aber leider hat Revenant Wings keine so schöne offene Weltkarte mehr. Die Oberwelt auf der man sich bewegt ist grafisch funktionell, Details sind aber zu winzig, als dass man sich groß auf der Oberkarte umschaut. Zudem kann man die Kamera nicht umschwenken. In den Dungeons und somit im Kampf ist die Grafik aber nicht wirklich besser. Es gibt zwar hier und da schöne Blickfänge, aber die Charaktermodelle sind sehr klein und knuddelig gestaltet worden. Kein Vergleich zur Grafikpracht der PS2-Version!

Die Rendersequenzen sind, ganz typisch Square-Enix, wieder sehr gut gelungen, aber die Auflösung lässt zu wünschen übrig. Auf dem DS-Display sieht man während der Zwischensequenzen immer wieder Bildfragmente, die dort nichts verloren haben. In Nichts nachstehen tut allerdings der Soundtrack. Er ist größtenteils sogar übernommen worden aus Final Fantasy 12 und man fühlt sich direkt wieder wie Zuhause, wenn z.B. die Musik der Giza-Ebene ertönt.

Julia meint:

Julia

Final Fantasy 12: Revenant Wings kann man irgendwie gar nicht richtig als Final Fantasy-Spiel bezeichnen und schon gar nicht als den Nachfolger von FF12. Als Echtzeitstrategie-Rollenspiel passt es eher in die Riege von Heroes of Mana, die grandiose Spielbarkeit eines Final Fantasy Tactics mag zu keinem Moment aufkommen. Die Steuerung ist einfach zu fummelig mit dem Stylus. Bleibt wieder einmal nur gesagt, dass für solche Strategiespiele Maus und Tastatur eigentlich Pflicht sind, aber das lässt sich am DS nun mal nicht bewerkstelligen. Warum man nun ausgerechnet einen Nachfolger zu Final Fantasy 12 machen musste, geht auch überhaupt nicht in meinen Kopf. Vaan ist im DS-Ableger kindischer den je, die Dialoge sind größtenteils strunzdumm. Überhaupt kommt gar kein Final Fantasy-Feeling auf, wenn man mal von der grandiosen Sounduntermalung absieht. Trotzdem macht Final Fantasy 12: Revenant Wings sehr viel Spaß, wenn man sich mit den Macken abfinden kann. Suchtpotenzial ist gegeben und der Umfang stimmt.

Positiv

  • Der Soundtrack ist ein Ohrenschmaus
  • Großer Umfang
  • Vorsicht Suchtgefahr!

Negativ

  • KI der Mitstreiter teilweise bockig
  • Die Übersicht leidet unter der Steuerung
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  • von ...:

    ich hab die US-version schon seit Weihnachten hab aber noch nicht so viel gespielt. Irgendwie find ich das stellenweise ziemlich langweilig. Aber ich werde noh etwas weiter spielen, denn ich bin jetzt erst im 3. oder 4. Kapitel, vllt wirds ja interessanter...

  • von Uroko Sakanabito:

    Das Intro O_O...

  • von Eliwood:

    Wenn es so gut ist, wie HoM wird gekauft =)

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Final Fantasy XII: Revenant Wings Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 15.02.2008
Vermarkter -
Wertung 8
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