
Erfahrung haben sie ja, die Entwickler von Best Way, schließlich haben sie mit Soldier - Heroes of WW2 ja bereits ein vielgelobtes Strategiespiel zur Thematik veröffentlicht. Offenbar können die Jungs und Mädels gar nicht genug vom (hoffentlich) letzten Weltkrieg bekommen und machten sich gleich an eine weitere Versoftung des Themas. Pünktlich zu Kriegsende dürft ihr euch hier in den Jahren 1944 & 1945 auf besagten drei Seiten in drei einzelnen Kampagnen beweisen.

Den D-Day in der Normandie live miterlerben..
Interessant hierbei, daß ihr neben den üblichen Echtzeitschlachten mit festgelegter Einheitenzahl (Codename: Panzers lässt grüßen!) auch immer wieder Einsätze als Elitesoldat hinter den feindlichen Linien ausführen müsst. Natürlich stehen dabei andere Aufgaben auf dem Einsatzplan, wie etwa einen Feindpanzer zu entwenden oder Sprengladungen anzubringen. Und so schleicht ihr euch behutsam auf Fersen durch das unbekannte Terrain, um dem Feind mittels gezielten Nadelstichen den Spaß zu verderben.
Damits nicht zu trocken wird spendierte man dem Spiel auch noch eine Story, die in Form kleiner Rendersequenzen immer wieder kurz eingespielt wird. Großartiges ist hier allerdings nicht zu erwarten. Bisher liest sich also alles wie ein bunter Mix verschiedener erfolgreicher Spiele der vergangenen Jahre. Gibts denn überhaupt keine eigene Handschrift?



Klingt alles zu schön, um wahr zu sein? Fast! Doch auch Faces of War hat natürlich seine Macken. Wer als Soldat in Third-Person-Perspektive über das Schlachtfeld wandelt, wird beispielsweise bald schon Bekanntschaft mit den wenig geliebten Clipping-Fehlern machen. Im Klartext verschwindet da dann schon mal ein Bein im Eckhaus oder ihr bleibt an einem Zaun hängen. Keine schöne Sache, allerdings angesichts der Tatsache das es ja kein reiner Shooter ist verzeihlich. Etwas ärgerlicher fand ich da schon die KI der Gegner, die teilweise im krassen Gegensatz zu euren Jungs steht. Letztere sind zwar auch nicht fehlerlos, aber der Gegner verharrt mitunter sogar regungslos im Granatenhagel, bis ein gescriptetes Event ausgelöst wird und er endlich zur Gegenwehr antritt. Hier hätte also durchaus noch nachgebessert werden dürfen, weshalb der Schwierigkeitsgrad auch Anfängern kein Kopfzerbrechen bescheren dürfte.

Als Soldat der Wehrmacht in Abwehrkämpfen...
Übrigens dürfen sich auch Multiplayerfans freuen - das Spiel enthält für bis zu 16 Mitspieler nämlich eine ganze Reihe teils neuartiger Spielmodi. Neben einer normalen Schlacht oder dem Kampf um Kontrollpunkte in Teams dürfen auch Missionen aus der Kampagne kooperativ angegangen werden. Ebenfalls interessant ist der Frontline-Modus, bei dem ihr in die Haut eines einzigen Soldaten schlüpft und das Geschehen an der Front hautnah miterlebt.
Systemvoraussetzungen
- Pentium IV 2Ghz od. ähnlich
- 512 MB RAM
- 2,5 GB Festplattenspeicher
- 64 MB Grafikkarte m. DirectX 9.0c
Testkonfiguration - 2,16 GHz Intel Core 2 Duo
- 1,5 GB DDR2 RAM
- ATI Radeon X1600 mit 128 MB
- 250 GB Serial-ATA(2), 7.200 U/Min.
Nach über sechs Jahren hier ist man zugegeben doch etwas abgestumpft. Umso erstaunlicher das es ein PC-Spiel, noch dazu mit dem ausgelutschtesten aller ausgelutschten Szenarien, schafft mich mal wieder richtig zu begeistern. Klar, Faces of War bietet viele längst bekannte Dinge, verbindet diese aber grandios mit einigen neuen Features und schafft dadurch doch noch ein etwas anderes Spielgefühl. Wer sich angesprochen fühlt, sollte diesen Titel auf seinen Wunschzettel setzen!