
Hier beginnt dann das eigentliche Spiel, sofern ihr euch gegen das Tutorial entschieden habt. Die Einführung findet gleich nach der Landung auf der Insel statt und erklärt schon mal alle wichtigen Kommandos die erlernt werden müssen. Gesteuert wird das Spiel zusammen mit der Nunchuk-Erweiterung. Diese wird neben der Bewegung und Drehung des Protagonisten auch dazu verwendet schnell einen Schritt zurück zu springen in dem man es schnell nach oben reißt. Mit dem C-Button wird die Taschenlampe ausgeschaltet und mit Z wird zwischen Nah- und Fernkampfwaffen umgeschaltet, die zuvor im Menü festgelegt wurden.
Ansonsten ist für den Rest die Wiimote zuständig: Interessante Dinge werden mit einem Druck auf den A-Knopf näher begutachtet und mit gedrückten B-Knopf zusammen mit einer Schlagbewegung führt auch Ray einen Hieb mit seiner Nahkampfwaffe aus. Um mit Fernwaffen wie beispielsweise Steinen zu hantieren muss mit Hilfe des A-Knopfes in die Egoperspektive geschaltet werden. In dieser kann man sich auch frei bewegen, wobei hier alles etwas sensitiv ist. Um zu Werfen visiert man ein Ziel an und hält den B-Knopf gedrückt. Mit einer kurzen, ruckartigen Bewegung der Wiimote nach unten wird das Geschoss durch die Luft geworfen.


Kommen wir aber wieder zurück zum Beginn unserer Suche nach den beiden vermissten Freunden. Was anfänglich nun ruhig und beschaulich beginnt entwickelt sich zu einem Alptraum und das nicht nur für Ray sondern auch für den Spieler. Auf dem Pfad in Richtung des Waldes trifft er auf eine Horde von Insekten die auf ihn zuströmen. Hier muss selbst abgewägt werden ob es sich lohnt alle diese Gegner zu erlegen, denn nur die kleinsten unter ihnen können einfach so zertreten werden, andere müssen schon mit der Waffe beharkt werden. Hier arbeitet leider die Steuerung gegen den Spieler, denn in der Third Person Perspektive kann die Entfernung zu den Kriechern nur schwer eingeschätzt werden und in der Egoperspektive leidet die panzerähnliche Steuerung (Drehung auf der Stelle mit Vor- bzw. Rückwärtsbewegung) unter einer deutlichen Ungenauigkeit.
Eigentlich müssen die Gegner im Spiel auch gar nicht zur Strecke gebracht werden. Bei ausgeschalteter Taschenlampe und langsamen Vortasten durch die Wildnis kommt man an ihnen auch ohne Kampf vorbei. Das Spiel selbst teilt sich nämlich in verschiedene Levels, genauer gesagt Gegenden aus, die jeweils erkundet werden müssen. In jedem Level befinden sich auf der Karte verschiedene gelb leuchtende Checkpoints, die in beliebiger Reihenfolge abgegrast werden müssen. Das interessante dabei ist, das diese Checkpoints auf der Karte markiert sind, bevor man überhaupt das Land erkundet hat. Sie treten in Form eines kleinen Häuschens auf in denen meist Briefe hinterlegt wurden, die nützliche Tipps für das weitere Vorgehen offenbaren. Auch sind manchmal Öllampen in den Schuppen, bei denen man sein laufendes Spiel abspeichern kann.


So kämpft man sich in der Regel von Checkpoint zu Checkpoint um die nötigen Infos zu sammeln um weiterzukommen. Um das einseitige Gameplay etwas aufzulockern gibt es ab und an auch Abgründe, die mit Hilfe der Wiimote mit der nötigen Balance überschritten werden müssen und wenige, aufgrund der Offensichtlichkeit, vernachlässigbare Rätsel. Auch an verschiedene Bosskämpfe gegen riesige Gorillas, zu groß geratenen Spinnen oder ähnlichem. Die Fauna beschränkt sich nicht nur auf Insekten, denn die weitaus gefährlicheren sind andere Wesen. Hierzu gehören neben bereits erwähnten Riesenaffen auch fliegende Fische oder menschengroße Eidechsenfrauen gehören zum Gegnerrepertoire.
Allzu große Sorgen muss man sich deswegen aber keine machen, denn im Spiel trifft man auf einige heilende Nahrungsmittel. Egal ob Pilze, Orangen oder Konservenbüchsen: Alles was nahrhaft ist, frischt die Lebensleiste wieder auf. Solltet ihr sogar den leichtesten der drei Schwierigkeitsgrade gewählt haben, so regeneriert sich diese von selbst nach einiger Zeit. Man trifft auch ab und an auf Überlebende einer vorherigen Expedition, diese bieten aber nur wenig Unterstützung während des Spiels.

Alles in allem ist Escape from Bug Island ein Titel der alten Schule. Das Spiel hätte sicher um die Jahrtausendwende herum einige Fans gefunden, aber so werden wohl nicht wenige diese Insel nach kurzem Anspielen schon wieder fluchtartig verlassen. Eintöniges Gameplay und nur mangelnde Atmosphäre schaden dem Game zudem, da sich der "Horror" vor allem auf den von den riesigen Insekten hervorgerufenen Ekelfaktor bezieht. So kann man womöglich noch 13jährige Mädels verschrecken, wenn man aber die USK 16 Bewertung bedenkt, wird es wohl schwer die nötige Zielgruppe zu finden. Mein Tipp: Wenn Survival Horror auf der Wii, dann Resident Evil 4, ansonsten sollte man doch warten oder sich auf einer anderen Konsole derweil umsehen.