So dürfen sich Käufer auf den mit viel TamTam angekündigten Karrieremodus freuen, der vor allem durch seine Story (!) ins Auge sticht.
In einer dramatischen Introsequenz werdet Ihr Zeuge, wie der Vater des damals noch jungen Protagonisten, die Fahrer-Legende Kyle McKane, bei einem Rennunfall auf grausame Art und Weise in seinem Wagen verbrennt - jede Hilfe kommt zu spät.
Ungefähr 15 Jahren später, als Chef eines Rennstalls nach einem Nachwuchstalent für sein Team sucht, empfiehlt Donnie diesem seinen Bruder Ryan.

Teamchef und Nachwuchstalent im Gespräch - die ersten Schritte Ryans als Rennprofi
In der Rolle des jungen Ryan Nick (den Kosenamen dürft Ihr dabei selbst wählen) McKane starten wir nun unsere noch recht junge Karriere als ungestümer Rennfahrer.
Dank des Vorschlags Eures älteren Bruders bekommt Ihr gleich zu Beginn die Gelegenheit bei einem Rennstall einzusteigen, müsst aber vorerst eine Testfahrt erfolgreich absolvieren.
Ist der überaus leichte Test (es gilt den Rundenrekord auf einem Parcours zu unterbieten) erst einmal bestanden, geht es auch gleich schon los mit der ersten von insgesamt 13 Meisterschaften, die es im Laufe der Geschichte erfolgreich zu bewältigen gilt. Schon wie in Infogrames V-Rally 3 erhaltet Ihr auch hier bei einem erfolgreichen Saisonverlauf per E-Mail Angebote verschiedener Teams.
In dem Büro dürft Ihr natürlich auch auf aktuelle Saisonstatistiken, Car Settings oder Streckenrekorde zurück greifen.
Je nachdem wie schnell Ihr an der Spitze mitfahrt, steht auch einem Serienwechsel nichts im Wege, unter anderem auch einem Einstieg in der DTM.
Doch Siege oder wenigstens gute Platzierungen bringen nicht nur Ruhm, Ehre oder einen Aufstieg in die nächst höhere Klasse, sondern auch vor allem Geld, was nach Ende der Story für die Mitgliedschaft in einem privaten Rennklub von Rennfahrern der Weltelite von Nöten ist.

Die tollen Replays bringen das actionreiche Renngeschehen rüber
Doch bis man erst mal richtig hochkommt, braucht man viel Geduld, Nerven und die sprichwörtliche Spucke: DTM Race Driver ist nämlich verdammt hart.
Das äußert sich zum einen nicht nur in dem äußerst naturgetreuen Handling (und sehr gutem!) der nahezu 50 verschiedenen Boliden in dem Codemasters-Titel, sondern vor allem auch durch die hohe KI.
Waren die Mitstreiter auf der Piste in den PSone-Vorgängern von DTM Race Driver schon so verdammt zäh, meint man es bei dem neusten Teil mit absolut echten Rennfahrern zu tun zu haben.
Dass da schnell mal eine kleine Karambolage entsteht, versteht sich von selbst: Überschläge, Dreher, Rammstöße oder sonstige Gemeinheiten konfrontieren den Spieler mit dem knallharten Rennalltag einer werdenden Fahrerlegende.
Optisch ist das realistische Schadensmodell übrigens ein echter Augenschmaus: Splitter Eures Boliden die Euch um die Ohren fliegen oder klirrende Scheiben bilden mit spürbaren Schäden an der Achse des Boliden nur die Spitze des Schadensmodell-Eisbergs.
Da sollte man zur Übung sich anfangs vielleicht doch lieber in anderen Modi warmlaufen und zum Beispiel eigens kreierte Meisterschaften oder beliebige Runden auf einer beliebigen Strecke ausführen, bevor man das eigene Punktekonto im Karrieremodus durch Unerfahrenheit belastet.
Wenns alleine dann auch keinen Spaß macht, können auch mit Hilfe eines Multitaps bis zu vier Spieler vor der heimischen Konsole ihr Können beweisen......Fun bringt des Multiplayer-Vergnügen allemal.

Ein kleiner Stupser - und schon rutscht er. DTM Race Driver fordet vom Spieler viel an Können!
DTM Race Driver wäre aber um einiges genialer, wäre die Hardware der PlayStation 2 nicht so verdammt limitiert: teilweise extreme Pop Ups (Beispiel: Hockenheim), kleine Ruckler und Slowdowns, sowie mäßig texturierte Strecken sind das Optimum, was die Entwickler aus Sonys Baby kitzeln konnten, mehr ist nicht drin.
Mehr als die 14 sich simultan auf der Strecke befindlichen Karosserien, um mal auch auf die Framerate sprechen zu kommen, sind laut Angaben der Entwickler nicht möglich gewesen......leider. Dafür wiederum begeistern detaillierte Boliden und...........habe ich schon das geniale Schadensmodell erwähnt, welches bei entsprechenden Crash nur, sorry, geil aussieht?
DTM Race Driver ist ein Must Have. Nirgends kriegt Ihr soviel Realismus, Atmosphäre - ich möchte vor allem die genialen Motorensounds erwähnen - und eine packende Story in einem Rennspiel geboten.
Zwar steht auch eine XBox-Fassung ins Haus, die vor allem die technischen Defizite des PS2-Bruders wett machen soll, womit DTM auch zu einem optischen Leckerbissen werden könnte, leider müssen sich die XBoxler noch bis zum kommenden Frühjahr gedulden.........meiner Meinung nach zu lange um solch ein Meisterwerk auszulassen.