DTM Race Driver 3 im Test

PC Windows
Rennspielfans dürfte die DTM Race Driver-Serie aus dem Hause Codemasters nicht von ungefähr ein Begriff sein, denn vielseitiges Gameplay und spannende Rennaction gehören seit jeher zu den Markenzeichen der Reihe. Mit DTM Race Driver 3 wollen die Entwickler jedoch noch einmal einen draufsetzen und die ultimative Rennsimulation abliefern. Ob diese hochgesteckten Ambitionen auch mit der PC-Version des Spiels erreicht wurden, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test-Bericht!


Wie schon in den Vorgängern wird das Herzstück des Spiels, die sogenannte Welttournee, in DTM Race Driver 3 von einer Story begleitet, die ihr in hübschen Rendersequenzen zwischen den einzelnen Rennen mitverfolgen könnt. Aus der Ego-Perspektive eures No-Name Rennfahrers trefft ihr dabei auf den erfahrenen Teamchef Rick, der euch fortan jederzeit mit nützlichen Ratschlägen zur Seite steht und eure aufblühende Karriere von der Kart-Bahn bis hin zur Rennsport-Weltspitze begleitet. Die Zwischensequenzen schaffen mit allerlei technischen Fakten, belebten Strecken und nicht zuletzt den ansehnlichen Boxenludern eine gelungene Rennatmosphäre und stimmen euch damit auf die Herausforderungen der Welttournee ein.



Diese umfangreiche Welttournee besteht im Grunde genommen aus 32 im Schwierigkeitsgrad ansteigenden Rennklassen, die ihr nach und nach in verschiedenen Herausforderungen absolvieren müsst. Der Clou dabei ist jedoch die Tatsache, dass ihr in den Rennserien nicht auf die üblichen DTM- oder Formel 1-Formate eingeschränkt werdet, sondern das komplette Spektrum des Motorsports durchlauft. Offroad-, Rallycross-, Truck- oder Oval-Disziplinen wechseln sich dementsprechend mit typischen GT- und Formel-Klassen ab, sodass DTM Race Driver 3 ein enormes Maß an Abwechslungsreichtum vorweisen kann. Ebenso vielseitig dürft ihr den Fortschritt eurer Karriere gestalten, da ihr für den Aufstieg zum nächsten Rang gerade mal eine der drei verfügbaren Meisterschaften eines Rangs erfolgreich bestehen müsst. Sollte euch eine bestimmte Disziplin (in meinem Fall die Open Wheel-Klasse) also nicht zusagen, könnt ihr immer noch auf einem anderen Weg weiterkommen.



Bevor wir nun zum eigentlichen Renngeschehen übergehen, wollen wir noch einen kurzen Blick auf das Paket an Original-Strecken und Rennboliden werfen, das Publisher Codemasters für DTM Race Driver 3 geschnürt hat. So finden sich knapp 40 originalgetreu nachgebildete Kurse (Variationen nicht inbegriffen) aus aller Welt im Spiel, die den Rennsportfan u.a. mit Namen wie Donington, Hockenheim oder Spa-Franchorchamps verzücken. Auch die Auswahl an realistischen Fahrzeugen gibt Anlass zur Freude, denn vom Renault Clio bis zum AMG-Mercedes ist hier mit 72 detailreichen Vehikeln für Abwechslung gesorgt.



Da sich die Qualität eines Rennspiels letztendlich jedoch immer auf der Strecke entscheidet, schmeißen wir nun den Motor an und machen die Kurse dieser Welt in mehr als 35 verschiedenen Klassen unsicher. Bereits nach kurzer Zeit wird dabei klar, dass der Titel nicht nur in Sachen Umfang sondern auch der Fahrphysik auftrumpfen kann. Die Fahrzeuge steuern sich sehr realistisch und werden durch jeden äußeren Faktor (Wetter, Untergrund usw.) beeinflusst, sodass das Fahren gerade in späteren Klassen höchste Konzentration erfordert. Hierbei gilt es, ein gesundes Mittelmaß zwischen hoher Geschwindigkeit und der optimalen Kurvenlage zu finden, um nicht andauernd im Kiesbett zu landen oder den Wagen zum Ausbrechen zu bringen.

Erstaunlicherweise erreichen dabei so gut wie alle Disziplinen dieses hohe Fahrphysik-Niveau und fordern euch durch die jeweiligen Eigenheiten ständig neu heraus. Wer beispielweise eben noch mit mächtigen Monster Trucks über matschige Offroad-Pisten ratterte, muss sich kurze Zeit später auch schon an die wendigen Flitzer der Formel 1000 gewöhnen und seine Spielweise auf die entsprechend unterschiedliche Fahrphysik anpassen.



Abgesehen vom gelungenen Handling weiß das Renngeschehen jedoch ebenso durch die Künstliche Intelligenz der CPU-gesteuerten Gegner zu überzeugen. Auf der Strecke tummeln sich teilweise nämlich über 20 Fahrzeuge, die sich allerdings keinesfalls mit ihrer aktuellen Position begnügen. Die KI-Fahrer gehen auf volle Angriffslinie, blockieren eure Fahrmanöver oder gehen selbst aggressiv zum Überholen über. So bleibt wenig Zeit zum Ausruhen und die Rennen werden von spannenden Duellen und Aufholjagden durchzogen. Nichtsdestotrotz hat das Ganze einen kleinen Nachteil, denn aufgrund ihrer aggressiven Einstellung werden euch einige Kontrahenten öfter als euch lieb ist mehr oder weniger absichtlich von der Strecke katapultieren, sodass dem verärgerten Spieler nur ein Neustart des ohnehin schon anspruchsvollen Rennens übrig bleibt.



Und damit wäre auch schon eine nette Überleitung zum ausgefeilten Schadensmodell in DTM Race Driver 3 gefunden, das bei Kollisionen und unfreiwilligen Ausflügen an den Streckenrand zum Einsatz kommt. Die beschädigten Fahrzeuge werden dabei durch zerbeulte Karosserien, aufschlagende Türen oder zersplittertes Glas zum echten Leckerbissen. Allerdings hat das Schadensmodell ebenfalls deutliche Auswirkungen auf das Fahrverhalten, sodass Kollisionen merkliche Getriebeschäden verursachen oder den Wagen abdriften lassen. Sogar Faktoren wie die Reifentemperatur und Abnutzung wurden hierbei beachtet.



Doch auch im übrigen Spiel zeigt sich diese große Detailverliebtheit in Form von zahlreichen Spielmodi und Optionen. Abseits der Welttournee könnt ihr demnach in Einzelrennen, Karrieren unterschiedlicher Klassen, Trainingsläufen oder einer DTM-Saison antreten. Die Einstellungsvielfalt der Modi lässt dabei keine Wünsche offen und gibt euch gerade im Bezug auf das Regelwerk eine Menge Möglichkeiten. So lassen sich die Rennen durch zusätzliche Boxenstops, Flaggen oder Verwarnungsregeln noch eine Spur realistischer gestalten, was Simulationsfans sicherlich ansprechen dürfte. Abschließend bietet der Titel auch noch einen umfangreichen Multiplayer-Modus, in dem bis zu 12 Mitspieler online gegeneinander antreten können. Neben Einzelrennen mit variablen Regeln sind sogar ganze Turnierserien online spielbar.



In grafischer Hinsicht zeigt sich DTM Race Driver 3 überzeugend. Die schicken Wagenmodelle glänzen mit zahlreichen Details und dem erwähnten Schadensmodell, zudem bieten die Streckentexturen einen hohen Grad an Bump Mapping und weiteren Effekten. Abgerundet wird dieses Bild durch dynamische Licht- und Schatteneffekte, die die Szenarien lebendig wirken lassen. Ebenfalls lobenswert ist die Tatsache, dass der Titel trotz dutzender Fahrzeuge auf der Strecke keinerlei Performance-Probleme aufwies. Optische Mängel konnten wir dagegen an Umgebungsobjekten wie Bäumen oder Zuschauern am Streckenrand ausmachen, die dann doch ziemlich platt und ausgefranst wirken.



Soundtechnisch kann das Spiel mit einer Vielzahl unterschiedlicher Motorensounds aufwarten, weiterhin machen sich Schäden am Fahrzeug durch entsprechende Geräusche bemerkbar. Während der Rennen werdet ihr ausserdem mit Hilfe des integrierten Boxenfunks über aktuelle Ereignisse informiert. Zusammenfassend sorgt der Sound also für eine stimmige Geräuschkulisse des Renngeschehens.




Minimale Systemvoraussetzungen
Windows XP
DirectX 9c
1,4 GHz Prozessorleistung
256 MB RAM Arbeitsspeicher
6 GB freier Festplattenspeicher
32 MB Grafikkarte
DirectX9-kompatible Soundkarte
2x DVD-Laufwerk

Marcel meint:

Marcel

DTM Race Driver 3 setzt die Serien-Tradition konsequent fort und brilliert dabei wieder einmal im Bereich Abwechslungsreichtum: Rennspielfans werden hier von Rally über Indy Car-Rennen bis hin zur DTM mit nahezu allen Varianten des Motorsports verwöhnt und dürfen sich gleichzeitig über die gelungene Fahrphysik freuen. Ein kleiner Wehrmutstropfen sind allerdings die stellenweise auftretenden Frustmomente durch die extrem aggressiven KI-Gegner. Wer nichtsdestotrotz auf der Suche nach einem fordernden wie vielseitigen Racing-Titel ist, sollte sich DTM Race Driver 3 nicht entgehen lassen! 

Positiv

  • extrem vielseitige Karriere
  • sehr gute Fahrphysik

Negativ

  • hoher Schwierigkeitsgrad
Userwertung
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DTM Race Driver 3 Daten
Genre Racing
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 22.02.2006
Vermarkter Codemasters
Wertung 8.8
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neXGam YouTube Channel
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