
Die Zwischensequenen im Edellook inkl. netter Managerin
Nachdem Ihr dem etwas verbeulten Wagen entstiegen seid, lernt Ihr als erstes Euren Teamchef „Scotty“ kennen, der Euch eine Chance geben möchte. Hierfür wird allerdings auch eine Menge Geld gebraucht und so erscheint schon kurze Zeit später Eurer neuer Manager in Form einer attraktiven Blondine in schwarzen Hosenanzug (den sie leider nie wechselt). An der Schautafel in Eurem Wohnwagen bekommt Ihr nun alles erklärt. Es geht darum ins Finale der absoluten Meisterschaft vorzudringen. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg über 8 Meisterschaften mit 33 Serien in unterschiedlichen Klassen.
Hier zeigt sich schon die besondere Vielfalt des Spiels auf. In „DTM Race Driver 2“ fahrt Ihr nicht stupide immer dieselbe Wagenklasse nur mit immer mehr PS. Nein, hier heißt es bretthart 15 Motorsportklassen zu beherrschen. Eure Aufgabe fordert Euch von getunten Straßenfahrzeugen, Hot Wheel Rennen, Klassikern aus den 60er´n & 70er´n, Rallyesport, Supercups, den V8 Superstars, Muskel Cars über Truckrennen, Formel Serien bis hin zur DTM. Ihr müsst Euch also bei jeder neuen Meisterschaft erst einmal wieder an die Fahrzeugklasse gewöhnen, was etwas Zeit in Anspruch nimmt, die Motivation aber ständig aufrecht erhält.
So, an der Fahrzeug & Klassenvielfalt kann das Spiel also schon nicht mehr scheitern. Setzen wir also den nächsten Hut oben drauf und verbringen diese tollen Stunden mal eben auf 50 teils originalen Rennstrecken rund um die Welt. Ihr wollt auf dem Nürburg- oder dem Lausitzring rumdüsen? Wie wäre es noch mit Road America oder Laguna Seca oder Surfers Paradiese? Ach ja nicht zu vergessen die die ausgeklügelten Stadtkurse sowie vereiste Fahrbahnen in den nordischen Ländern, verstaubten Rallye Strecken rund um den Globus und last but not least matschigen Offroad Parkuhren. Auch hier gibt es also wieder keinen Grund zu meckern.

Ich will Spaß, ich geb' Gas
Grafisch ist der Titel zwar nicht vom Kaliber eines Metal Gear Solid 3 oder Gran Turismo 4, geizt aber trotz kleiner optischer Unschönheiten nicht mit seinen Reizen. Man hat sich wirklich alle Mühe gegeben neben dem überaus guten Aussehen der einzelnen Fahrzeuge wie z.B. dem neuen Ford GT, dem Aston Martin Vanquish, dem Jaguar XKR, dem Nissan Skyline oder dem AMG-Mercedes CLK berauschen auch die Location mit absoluter Klarheit und Detailverliebtheit. Vor allem aber die Sequenzen lassen Euch vollends im Spiel untergehen.
Für die Heizer unter Euch wird es nun leider dünner werden. Denn wer bei „DTM Race Driver 2“ die Zielflagge in vorderster Front erleben möchte, sollte lernen, mit Gas & Bremse behutsam umzugehen. Zwar ist es die ersten Meisterschaften noch möglich mit ein wenig roher Gewallt dem Erfolg etwas nachzuhelfen, aber dann steigen die Anforderungen an Euch merklich an. Wenn Ihr einmal dem Kiesbett Eure Aufwartung macht, verliert Ihr nämlich jede Menge Zeit & Plätze. Ach Rammattacken bringen Euch nicht gerade nach vorne, den Euer Bolide verfügt über ein sehr gutes Schadensmodell welches sich sofort auf das Fahrverhalten auswirkt.
Abgesehen von den von Außen in 4 Perspektiven sichtbaren Schäden, zeigen Euch die eingeblendeten Armaturen, wo es dem Fahrzeug immer mehr weh tut. Displays für das Getriebe, die Federung, die Lenkung, die Reifen sowie dem Motor signalisieren durch Farbwechsel von Gelb bis Rot, was sie von Eurem fahrerischen Können halten. Abgesehen vom spürbaren Leistungsverlust machen auch diversen Knirsch- und Schleifgeräusche auf das Problem aufmerksam. Also bleibt auf der Bahn, lenkt mit Gefühl und spürt den Asphalt in eurem PlayStation2-Controller, damit der Sieg Euch gehört. Nichts des do Trotz reicht Anfangs aber ein Platz unter den ersten 3 um eine Runde weiter zu kommen.

Langeweile ist bei dem Codemasters-Titel ein Fremdwort. Man bestaune diesen getunten Oldtimer!
Im Verlauf des Spiels steigern sich die Anzahl der zu fahrenden Rennen pro Meisterschaft genauso wie die Anzahl der zu fahrenden Runden. Auch die Wettereinflüsse werden Euch erst gegen Mitte des Spiels weiteres Potential abverlangen. Gerade auf den US Rundkursen schleichen sich mit zunehmender Rundenzahl die Flüchtigkeitsfehler ein und plötzlich ist die Fahrbahn bei Tempo 400 wie eine Eisbahn, was eine Kollision mit Gegner oder der Bande zu 100% mit sich zieht. Glücklicherweise habt Ihr die Möglichkeit zum Einen neben dem Karrieremodus zum Anderen auch in diesem in Eurem Wohnwagen den Simulationsmodus aufzurufen um die nächste Etappe & Klasse zu üben.
So schreitet die Geschichte immer weiter voran. Ihr lernt andere Fahrer kennen, die ebenfalls In die finale Meisterschaft vordringen wollen. Diese gilt es Schritt für Schritt aus dem Chancenpool zu werfen. Daneben gesellt sich noch ein weiteres weibliches Wesen, welches doch tatsächlich einen Film über Euch drehen möchte und mit einer Menge Kohle in der Hand winkt. Der Story/Karrieremodus ist diesbezüglich absolut gelungen.
Aber ein Spiel lebt heutzutage nicht vom Singleplayer-Modus alleine. Von daher spendierte man dem Spiel das (heutzutage selbstverständliche) volle Potential an Möglichkeiten,,, so steht Online-Player Freuden ebenso wenig eine unüberwindbare Mauer entgegen wie es auch nicht an Optionen für LAN-Gaming fehlt. Bis zu 8 Spieler können sich bei vorhandenem Breitband-Adapter in die weiten des OnlineGamings auf der PlayStation2 begeben - ein Garant für viele Spielspaßstunden.
Wie schon weiter oben erwähnt kein 8. Weltwunder, jedoch alle Mal eine Augenmassage wert: die Weitsicht ist okay, kann sich jedoch auch nicht gänzlich regelmäßig auftauchender PopUps erwehren,,, kleiner Effekte wie die u.a. schwingenden Fahnen lassen die Welt noch lebendiger erscheinen. Die Zwischensequenzen sind ebenfalls von guter Qualität und lassen richtiges Rennfahrer-Lebensfeeling aufkommen. Mit den verliebt detailliert designten Autos haben sich die Entwickler von Codemasters ebenfalls einen Gefallen getan.
Was die Akustik betrifft auch bei der PS2-Version von DTM Race Driver 2 wenig gespart. Neben sattem Motorensound sorgen vor allem die natürlichen Umgebungsgeräusche für ein Hockenheimfeeling, um das mal als Beispiel von beschaulicher Natur zu nennen.

Willkommen bei Formel Ford bzw. Schmierseife *g*
Die Steuerung geht gut von Hand, wenn auch ständig das mulmige Gefühl im Hinterkopf bleibt, niemals vollständig Herr der Lage zu sein, was nicht zuletzt an dem sehr realistischen Fahrgefühl liegt.
Insgesamt kann man Codemasters zu dem Titel gratulieren. Hier wird dem Rennspielliebhaber alles Geboten, wonach er sucht. Ansehnliche Grafik mit bis zu 21 Fahrzeugen gleichzeitig, fette Motoren und Umgebungsgeräusche, eine nahezu perfekte Steuerung und durch die enorme Anzahl an Fahrzeugklassen genug Langzeitmotivation bis zum Schluß für den Ihr ungefähr 15 Stunden im Karrieremodus einrechnen könnt. Danach geht es Online oder via LAN noch lange weiter. Der Vorgänger wurde in allen bemängelten Punkten klar verbessert.
Vor allem das Schadensmodell, mit platzenden Scheiben und herausreißenden Türen überzeugt. Selbst die Geschwindigkeit wird mit einbezogen und so verschwimmt bei extrem hohen Geschwindigkeiten leicht die Umgebungsgrafik. Die Gegner KI weist ebenfalls keine Mängel auf und läßt die CPU´s miteinander konkurrieren und sogar Fehler machen. Durchaus ein realistisches Fahrvergnügen, welches auf der Sony-Konsole momentan von nur wenigen Titeln vermittelt wird sucht. Zwar ist das Spiel schon länger für PC und Xbox erhältlich, aber: solltet Ihr bisher noch nicht das Vergnügen mit DTM Race Driver 2 gehabt haben (z.B. weil Ihr nur eine PS2 daheim stehen habt), dann sind Eure knapp 50 Euro für den Kauf der PS2-Version sehr gut investiert, vorausgesetzt Ihr steht auf harte Races!