Driv3r im Test

GameBoy Advance
Bei PC und Xbox Usern sorgt die Nennung des Titels "Driv3r" stets für ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Und das vollkommen zurecht, waren die seinerzeit unglaublich gehypten Titel im Endeffekt doch einfach nur eine riesige Enttäuschung. Nun will Atari aus seinen Fehlern gelernt haben und veröffentlicht eine spezielle GBA Variante, die vorab schon durch wunderschöne Screenshots von sich reden machte...
Abermals schlüpft ihr in die Rolle des vielgescholtenen Agenten Tanner und ermittelt Undercover in Miami gegen eine Bande von Autodieben. Ein fieses Syndikat hat es nämlich auf die fahrbaren Untersätze der Metropole abgesehen und fordert die Gesetzeshüter damit heraus. Neben Florida dürft ihr später im Spiel übrigens auch noch einen Abstecher ins südfranzösische Nizza unternehmen, um die Gangsterjagd auch über den großen Teich hinweg fortzusetzen. Erzählt wird die Story zwischendurch immer wieder mittels durchaus hübscher, gerendeter Bildchen samt Texteinblendung und wer seinen Spielfortschritt speichern will, hat dank Batterie drei Plätze zur Verfügung.



Auf den ersten Blick atemberaubend...


So weit so gut, noch steckt man voller Hoffnung für das Modul. Das ändert sich auch nicht als Tanner schließlich dem Ruf aufs Revier folgt und ihr erstmal in der 3D-Umgebung der Stadt steht. Im ersten Moment meint man wirklich hier ein GTA für Nintendo´s Handheld vor sich zu haben. Doch sobald Bewegung ins Spiel kommt, folgt schon die erste Ernüchterung. Die Animationen von Held Tanner, besonders das Springen, sind einfach nur peinlich. Fast hat es den Anschein als ob der Kerl einen Stock im Ar**h stecken hat.
Zudem fehlt die Interaktion mit der Umwelt vollständig. So fahren zwar vereinzelt Autos in den Straßen der Stadt, diese reagieren aber überhaupt nicht auf z. B. Beschuß und fahren die Wal-Mart Einkäufe seelenruhig nach Hause.



Sonne, Sommer, Palmen - das muß Miami sein!


Nun muß man allerdings zugeben, daß man mit solchen Mankos ja durchaus noch leben könnte. Wer es dann aber bis zur ersten Fahrmission geschafft hat, wird seine Meinung schleunigst ändern, denn hier wirds dann besonders grob. Die hochgelobte Grafik wird ruckelig und ist voller Clipping Fehler, wer zudem an Häuser oder Wände herankommt muß mit einer völlig verzogenen Perspektive rechnen. Außerdem macht sich das Spiel gar nicht erst die Mühe, dem Spieler vorzugaukeln er befände sich in einer echten 3D Welt. Denn besonders mit dem Auto merkt man sofort das sich im Endeffekt nur die Welt um das Fahrzeug des Helden dreht - die Programmierer machten sich offenbar auch in keinster Weise die Mühe, dies irgendwie zu verstecken.



Viel Glück beim Anfreunden mit der Steuerung - ihr könnt es brauchen...


Für erste Frustration sorgen dann die Verfolgungsjagden, die sich wie ein roter Faden durchs ganze Modul ziehen und schon in Miami für Frust sorgen. Plötzliche Slowdowns und eine schwer zu beherrschende Steuerung sind da noch ein eher geringeres Problem, ebenso übrigens wie eine völlig unrealistische Kollisionsabfrage die euch übrigens bei Kontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern wie eine Pinballkugel herumschleudert oder die Tatsache, daß der verfolgte Hasenfuß auf seiner Flucht einfach mal durch (!) andere Autos hindurch fährt.
Viel gemeiner hingegen ist der teilweise völlig überzogene Schwierigkeitsgrad, bei dem schon ein kleiner Fehler ausreicht um euer Ziel aus den Augen zu verlieren und euch nach fünf Minuten Verfolgung durch die gesamte Stadt ernüchternd einfach wieder von vorne beginnen lässt. Von klug eingesetzten Rücksetzpunkten haben die Programmierer offenbar noch nie etwas gehört, was sich leider extrem negativ auf den Spielspaß auswirkt.



Tanner´s Animationen sind teilweise einfach nur...


In den insgesamt 25 Missionen (bei mir ca. 15 Stunden Spielzeit) geht es aber glücklicherweise nicht nur um das Verfolgen irgendwelcher Untergrundbosse, sondern auch Actionszenen in Form von Schießereien haben ihren Platz gefunden. Diese sind allerdings im krassen Gegensatz zum Fahren mitunter fast schon zu einfach und verlangen von euch nicht viel außer einem gut geölten Feuerdaumen.
Immerhin sehr schön, daß ihr ganz GTA-like praktisch jedes im Spiel vorkommende Auto auch mittels R-Taste "organisieren" könnt und dann damit durch die Stadt kurven dürft, allerdings ist die Interaktion wie schon erwähnt doch arg begrenzt, weshalb dieses Feature kaum zur Geltung kommt.

Last but not least wäre da noch der Sound, den man versuchte qualitativ halbwegs annehmbar auf ein GBA Modul zu pressen. Das Klassenziel wurde sicherlich erreicht, dennoch wirkt er streckenweise arg eintönig und hätte ebenso wie einige Soundeffekte (z. B. die Schüsse) ruhig noch etwas Nachbearbeitung vertragen können.

Sebastian meint:

Sebastian

So leid es mir tut, aber Atari hat es schon wieder vermasselt. Zwar ist Driv3r auf dem GBA eine richtig schöne Techdemo, daß wars dann aber auch schon. Der Frustfaktor übersteigt den Spielspaß bei vielen Missionen bei weitem und ich musste mich mehr als einmal zwingen, nun wirklich weiterzuspielen. Angesichts sovieler grober Schnitzer solltet ihr das Modul daher besser dort belassen, wo ihr es gefunden habt. Eure Nerven werden es euch danken.. 

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Forum
  • von [striker]:

    In der "Cube" hats 7.1 / 10 bekommen, allerdings ist das recht kurze Review nicht sher aussagekräftig- es wird praktisch kein Kritikpunkt genannt. Zumindest kann man aber daraus ableiten, dass die Framerate konstant sein müsste- und optisch siehts wirklich seeehr ordentlich aus (viel...

  • von randis:

    so is wohl raus! Hats wer? Würde mich mal interessieren wies sich spiel und zudem Grafikvergleiche mit V-Rally 3 wären nett...

  • von Nils:

    Original von [striker] Selbst die Texturen der Fassaden sehen recht detailreich aus :nice:, man stelle sich vor es gesellt sich noch ne stabile Framerate dazu... und ne gescheite Spielweise......

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Driv3r Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 11. Oktober 2005
Vermarkter Atari
Wertung 4.7
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