
Dennoch belässt man es natürlich nicht bei einem schnöden Remake. Vielmehr bekam Die Siedler - Aufbruch der Kulturen zunächst drei neue Völker spendiert, wobei die Auswahl mit Bajuwaren, Schotten und Ägyptern skuriller kaum sein könnte. Jede Nation hat dabei natürlich unterschiedliche Stärken im wirtschaftlichen wie militärischen Bereich und können durch ein neues Opferungssystem auch noch verstärkt werden (oder aber der Gegner geschwächt). Die neuen Opferstätten, Waren und Güter...keine Siedler ^_^, geopfert werden bildet dabei eine nicht zu verachtende Erweiterung, da hierüber beispielsweise Produktionszeiten verkürzt oder Soldaten gestärkt werden können. Passend zu den neuen Sippschaften gibt es mit schneebedeckten Bergketten, Wüsten und den schottischen Highlands natürlich auch gleich die passenden Landschaften obendrein.
Kennenlernen werdet ihr die Maps in 11 Ausführungen in der Singleplayerkampagne, wobei auch fünf Karten für ein freies Spiel und 15 Karten im Multiplayer bereit stehen. Ohnehin scheint man den Fokus stark auf den Bereich Multiplayer gelegt zu haben und hier spielt das ansonsten etwas altbacken wirkende Siedler - Aufbruch der Kulturen durchaus seine Stärken aus: In einer Onlinelobby erschafft ihr zunächst einen eigenen Avatar, trefft euch für Spiele oder legt im Warteraum der Lobby eine Runde Siedler-Schach, Würfel Roulette oder gar Texas Hold'em Poker ein. Wer eifrig Mehrspielerpartien spielt, darf am Ende seinen Avatar sogar weiter individualisieren und hebt sich vom Einheitslook der Masse ab.

Deutlich überarbeitet wurde auch der Militärpart, der im orginalen Siedler II gerne schon mal zum Haare raufen war. Nun gibt es Nah- und Fernkämpfer mit unterschiedlicher Bewaffnung je nach Volk, darüber hinaus stehen jetzt auch Katapulte zur Verfügung. Diese schießen automatisch auf feindliche Militärgebäude, sobald sie in Reichweite sind und vorab mit Steinen ausgerüstet wurden. Außerdem verfügt jeder Soldat über bestimmte Eigenschaften wie Gesundheit, Angriffsstärke oder Rüstung, die von euch beachtet werden wollen.
Hinsichtlich der verwendeten Technik gibt sich Die Siedler - Aufbruch der Kulturen solide. In Zeiten rapide ansteigender Notebook Verkäufe sind die Hersteller natürlich auch bemüht diese Klientel zu bedienen, weshalb sich die Systemanforderungen recht genügsam ausnehmen - selbst ältere Laptops sollten diesen Titel noch schultern können, selbst wenn sie technisch eigentlich etwas unter den minimalen Anforderungen liegen. Optisch wird eine stimmige und liebevolle Grafik geboten, die aber etwas an Details (z. B. Wettereffekte, Jahreszeiten, Blumenwiesen etc.) vermissen lässt. Und von den dürftigen Animationen wollen wir besser gar nicht erst anfangen...

Auch zum sonstigen Inhalt gibt natürlich etwas zu meckern: So wäre ein Tutorial zu Beginn eine schöne Sache gewesen, denn schließlich ist nicht jeder Gamer (mehr) mit dem Regelwerk vertraut. Und warum man zudem nur übers Netz daddeln, nicht aber im heimischen LAN spielen kann, bleibt ebenfalls rätselhaft.
Minimale Systemforderungen:
- 2.0 Ghz CPU
- 1 GB RAM Arbeitsspeicher
- 128 MB Grafikkarte (Shader 2.0)
- DirectX 9.0c kompatible Soundkarte
- Windows XP oder Vista
Testkonfiguration:
- 2.26 Ghz CPU
- 2 GB RAM Arbeitsspeicher
- 128 MB Grafikkarte
- Auflösung: 1280x800
- Windows XP SP2
Ubisoft liefern mit Die Siedler - Aufbruch der Kulturen exakt was sich hungrige Siedler Fans lange gewünscht haben - nämlich ein Siedler II mit zeitgemäßer Mission und sinnvollen Erweiterungen. Über den offiziellen Verkaufspreis jenseits der 40 Euro Grenze darf man hingegen geteilter Meinung sein, hier wäre ein Zehner weniger auch in Ordnung gewesen. Gerade wer sich gerne im weltweiten Netz mit anderen Gamern misst, wird mit dem Aufbruch der Kulturen für kommende Abende gut versorgt.