Die Hard hält sich nur entfernt an die Zelluloid-Vorlage und erweitert diese um einige neue Schauplätze: So startet das Spiel direkt in einem Waldabschnitt - unbewaffnet und ohne Ausrüstung müsst ihr euch anfangs gegen zahlreiche feindliche Truppen zur Wehr setzen, die euch von allen Seiten mit Projektilen eindecken. Glücklicherweise kommt ihr schnell in den Besitz einer Bleispritze, die erledigte Gegner nach ihrem Ableben zurück lassen. Ausgerüstet mit einer russischen AK47, einer deutschen MP5 oder amerikanischen M16 habt ihr gegen die gewalttätigen Söldner, Terroristen und korrupten Polizisten eine faire Chance und dürft gnadenlos zurückschlagen.
In späteren Levels wird´s allerdings um einiges kniffeliger: Die Feinde nehmen euch mit Dreiersalven unter Beschuss und sind zusätzlich durch kugelsichere Westen geschützt. Spätestens dann wird es Zeit, die gehorteten Ballermänner gegen durchschlagskräftigere Kaliber wie etwa einen Flammenwerfer oder einen dicken Granatwerfer einzutauschen!
Da ein Großteil der Feinde urplötzlich aus dem Nichts auftaucht, werdet ihr nicht gerade selten in deren Projektile oder in sie selbst rennen, was zu massiven Energieabzügen führt. Hat McLane zu viele Treffer eingesteckt, wirkt sich das optisch auf das Spiel aus: John rennt fortan blutverschmiert und mit nacktem Oberkörper durch die Levelabschnitte. Abhilfe schaffen da die zahlreich in den Abschnitten verteilten Medipacks, Health-Drinks oder Kevlarwesten.
Nach dem Motto: Besser gut geklaut als schlecht selbst erdacht, bediente man sich für Die Hard reichhaltig an Spielen wie Bloody Wolf, Final Zone 2 oder Red Alert, ohne allerdings im Entferntesten an deren Qualität ranzukommen - in spielerischer wie technischer Hinsicht! In Die Hard seid ihr stets in isometrischer Sicht unterwegs und quält euch durch unzählige extrem monotone Labyrinthlevels - einen Kompass oder eine Level-Map gibt es nicht...
Die dümmliche KI, sich ständig wiederholende Gegnerarten (die obendrein noch munter spawnen), und ein total nerviges Zeitlimit in späteren Stages, setzen dem Ganzen schlußendlich die Krone auf. Akustisch kann der Titel leider auch nicht überzeugen. Schade um die teure Lizenz, da wäre definitiv mehr drin gewesen :(
Knisternde Filmatmosphäre sucht ihr hier vergebens, ebenso wie gutes und abwechslungsreiches Gameplay. Die Hard ist ein total belangloses Spiel, das viele technische Macken aufweist und sich zäh spielt. Spart euch das Geld und kauft euch lieber den grandiosen ersten Teil auf DVD oder Blu-ray. Auch hart gesottene McLane Fans sollten die Finger von diesem Schundspiel lassen!