Mit „Die Abenteuer von Aragorn“ sollte der berühmte Schleicher aus „Der Herr der Ringe“ seinen eigenen Fokus auf die Geschichte erhalten. Warner Interactive nahm sich der Sache an und bietet den Fans eine Hau-Drauf-Action, in der ihr euch durch die klassische Geschichte zu der Vernichtung von Sauron kämpft.
Eine große Feier steht in Hobbingen an und Samweis Gamdschie, jener der nun Bürgermeister sowie Vater von drei Kindern ist, erzählt seinen Sprösslingen die besondere Rolle von Aragorn bei der Reise Richtung Sauron, um die Welt vor dem Untergang zu retten. Zwischensequenzen zeigen dabei idyllisch die kleine Erzählrunde in der die Kinder gierig nach Geschichtsstoff verlangen. Auffällig liegen, zumindest in der deutschen Synchronisation, Mundbewegungen sowie das Gesprochene zeitversetzt zu einander, was schon einmal gar keinen guten Eindruck hinterlässt. So geschieht es, dass der Spieler alsbald sich in den Geschehnissen der Filmvorlage wiederfindet und auf Reisen geht.
Wobei es schon ein einsames Gefühl vermittelt, wenn einem bewusst ist, dass Aragorn als Einzelkämpfer durch die Geschichte der Gefährden wandelt. Der Fan bekommt die Dialoge aller serviert, arbeitet sich durch die Geschehnisse allerdings allein hindurch. Aragorn wird durch die Welten von Herr der Ringe aus der Draufsicht heraus gesteuert. Mit Schwert und Bogen sind die Gegner zu besiegen, was recht leicht zu erlernen ist. Hierfür halten die Entwickler einen normalen Angriff, einen stärkeren Angriff sowie einen Bogen für entfernte Gegner bereit. Blocken gibt es auch, musste in den meisten Situationen jedoch nicht verwendet werden. So einfach? Ja, so einfach! Außerdem können die Waffen sowie die Rüstung aufgewertet werden und das Einsammeln von Fähigkeitspunkten ermöglicht den Tausch gegen Spezialangriffe. Für das Ausführen dieser, verbraucht Aragorn Moral, welche in einem Anzeigebalken verbrauchsorientiert dargestellt sind. Insgesamt können Steuerung als einfach zugänglich wie auch kindgerecht, aber auf Dauer wenig herausfordernd beschrieben werden. Auch besitzt das Spiel zu lösende Rätsel. Was bedeuten aber schon Rätsel wenn man bereits die Lösung kennt? Die bekommt man vorgelegt, welche in der kleinen linearen Welt kaum zu verfehlen sind, auch hier überwiegt eindeutig der Mangel an Herausforderung.
Grafisch spielen wir hier zwar nicht in der Oberliga, jedoch sind die Welten glaubwürdig modelliert. Schnee, Orks, Berge, Ruinen sowie unser Held sind gut auszumachen, könnten aber sicher mehr an Details vertragen. Die Kamera fokussiert stets aus dem richtigen Blickwinkel, sodass keine Frustmomente aufkommen. Insgesamt also unteres Mittelmaß wenn es um die Optik geht. Der Sound ist generell schwach auf der Brust. Nicht nur in den Videosequenzen, auch im Spiel an sich weist das vermeintliche Actionabenteuer grobe Akustikmängel auf. Der Wechsel zwischen Spannungsmusik, z. B. bei entstehenden Kampfhandlungen und idyllischer Wandermusik trifft ziemlich oft nicht die richtige Situation und wechselt sich unorthodox ab. Ebenso kann diese recht eintönig mit der Zeit wirken und einen Unterschied zwischen menschlichen Gegnern sowie Orks ist ebenso nicht auszumachen, gleichgrunzend stellen sich alle Ungetüme und Bösewichte euch in den Weg.
Schade ist, dass kein Mehrspielerdmodus wie bei den großen Konsolenbrüdern mit integriert ist, dieser hätte die Einsamkeit in den Abenteuern gelindert und dem Spiel zu seinem Reiz verholfen.
Dirk meint:
Positiv
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Grafik ist OK…
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Angenehme Erzählweise…
Negativ
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…besitzt aber zu wenige Details
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…mit zu schlechter Sound-Synchronisation
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Kaum Herausforderungen
Genre |
Action-Adventure |
Spieleranzahl |
1 |
Regionalcode |
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Auflösung / Hertz |
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Onlinefunktion |
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Verfügbarkeit |
29. Oktober 2010
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Vermarkter |
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Wertung |
5.7
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Was soll man dazu sagen? Die Abenteuer von Aragorn hätten bei weitem spannender ausfallen können. Grafik ist OK, aber Sound verhaut zu viel. Die Steuerung ist leicht zu erlernen, bietet aber insgesamt kaum Herausforderung im Schwierigkeitsgrad – einfach immer draufhauen reicht schon aus. Ergänzt wird das Easy-Gefühl durch die Rätsel, welche als solche kaum zu bezeichnen sind. Eine nicht vorhandene Mehrspielerfunktion steigert das eintönige Einsamkeitsgefühl.