Die 24 Stunden von Le Mans im Test

Dreamcast
Auch wenn man sich nicht allzu sehr mit dem Motorensport beschäftigt, gibt es einige Rennen auf der Welt, die wohl jedem etwas sagen. Neben den berühmten 500 Meilen von Indianapolis (IndyCar Series) und Daytona (NASCAR) sowie dem Grand Prix de Monaco (F1) veranstaltet der Automobile Club de l´Quest (kurz ACO) seit 1923 in der Stadt Le Mans in Frankreich ein einzigartiges Event für Sportwagen. In den 24 Stunden von Le Mans gilt es von der Herstellerseite, die Zuverlässigkeit ihrer Fahrzeuge in den Vordergrund zu stellen. Ziel ist es, mit mindestens drei Fahrern, die sich alle 4 Stunden abwechseln, so viele schnelle Runden wie möglich zu absolvieren, ohne dabei das Auto oder den Motor zu zerstören.

Nun gibt es auf Dreamcast wirklich viele sehr gute Rennspiele, wie z.B. Daytona USA 2001, F1 World Grand Prix, F355 Challenge, Metropolis Street Racer, SEGA GT, SEGA Rally 2, Speed Devils, Tokyo Highway Challenge 2, V-Rally 2 oder Vanishing Point. Doch keines bietet diesen einzigartigen Modus, in dem man in 24 realen Stunden das Rennen nachfahren kann.

Natürlich gibt es für Eilige auch die Möglichkeit, das Rennen im Zeitraffer zu fahren oder für 10, 30, 60 oder 360 Minuten ein paar Runden zu drehen,,, je länger ihr fahrt, desto eher erhaltet ihr am Ende Preise in Form von neuen Autos. In der Boxengasse kann man auch jederzeit speichern und somit das gesamte Rennen auf mehrere Tage verteilen. Dort kann man natürlich während des Rennens auch die Reifen wechseln, Benzin nachfüllen oder das Setting verändern. Der Kurs an sich ist dabei bis auf das kleinste Detail dem Original nachempfunden. Neben dem Quick Race, gilt es in der Meisterschaft, auf anfangs 4 Tracks (neben Le Mans noch Donington, Suzuka und Catalunya) in verschiedenen Schwierigkeitsstufen den Sieg zu erringen. Und standardmäßig eröffnet euch der Time Trial Modus die Möglichkeit, die Rekorde zu brechen.



Als Belohnung für die harte Arbeit gibt es neben zahlreichen neuen Kursen auch bis zu 20 neue Autos, die seit 1988 in den 24 Stunden von Le Mans für Furore sorgten. Unter anderem könnt ihr dann auf den vor allem in den letzten Jahren sehr erfolgreichen Audi R8 sowie BMW V12, Chrysler Viper, Jaguar XJR9, Mercedes CLK, Nissan R390, Peugeot 905 oder den am besten ausbalancierten Toyota GT1 zurückgreifen. Vor Rennbeginn könnt ihr nur wenige Einstellungen am Auto vornehmen, die auch teilweise mehr oder weniger realen Einfluss auf die Balance haben. Unter anderem kann man neben der Feder- und Flügeleinstellung auch die Wahl der richtigen Reifen und natürlich der Schaltung (Automatisch oder Manuell) übernehmen, hier bietet z.B. SEGA GT wesentlich mehr Einstellmöglichkeiten. Für Anfänger gibt es zudem auch abschaltbare Fahrhilfen, die ungeübten Spielern die richtige Bremstechnik lehren.



Während der Rennen im Einzelspieler-Modus sind mit euch 24 andere Autos auf der Strecke (im Originalrennen sind es bis zu 80 Autos). Bei konstanten 30fps und dem auswählbaren 60Hz-Modus erlebt ihr das Rennen in bis dahin ungekanntem Detailgrad und flüssigem Gameplay. Die auswählbaren Wetteroptionen bieten neben gemischtem Wetter auch totalen Regen, aber selbst bei gemischtem Wetter kann es durchaus passieren, dass ihr fast über die ganze Renndauer mit dem Nass zu kämpfen habt. Bei Regen verdeutlicht sich einmal mehr die überragende Rechenpower der Dreamcast zu dieser Zeit.



Regentropfen auf dem Bildschirm, die Gischt der vorausfahrenden Fahrzeuge und die teils spiegelnde Fahrbahn geben dem Ganzen einen äußerst realistischen Touch. Die Fahrzeugmodelle an sich sind mit sehr vielen Polygonen erstellt worden und bieten somit neben dem Detailreichtum und dem originalen Aussehen auch Gimmicks wie erkennbare Fahrer, glühende Bremsen beim Kurvendrift, Luftverwirbelungen am Heckflügel oder reflektierende Lichter auf der Wagenoberfläche. PopUps fallen einem nicht auf, die Weitsicht ist ab und zu recht beeindruckend und die verschiedenen Tages- und Nachtzeiten erscheinen realistisch. Einzig fehlendes Anti-Aliasing und ein nicht existierendes Schadensmodell kann den Simulationsfetischisten etwas in seiner Stimmung drücken.



Die Steuerung ist sowohl mit dem Joypad und noch mehr mit dem Lenkrad sehr gut gelungen. Die Fahrzeuge brechen bei feinfühligem Steuern nur selten aus, bei richtigem Tuning und gekonntem Lenk-/Bremsspiel fürchtet man keine Schikane allzu sehr. Die Soundeffekte klingen real, der glücklicherweise abschaltbare Soundtrack kann nur selten mit seinen rockigen Tracks überzeugen.
Im Mehrspieler-Splitscreen-Modus gibt es zwar weniger Details auf und neben der Strecke, zudem sind die Kontrahenten alleine auf der Strecke, aber dadurch bleibt es auch hier flüssig. Die Racing-Krone hätte Le Mans 24 einfahren können, wenn man noch einen Linkmodus eingebaut hätte, der auf der Dreamcast ohnehin viel zu wenig benutzt wurde.

Jörg meint:

Jörg

Dreamcast ist und bleibt die Maschine für Racing-Fans. Auch 'Die 24 Stunden von Le Mans' kann von Anfang bis Ende überzeugen. Der einzigartige 24Stunden-Modus, die hervorragende Grafik und die tolle Spielbarkeit sowie zahlreiche Fahrzeuge, Strecken und Multiplayer-Modus. Was will man mehr...

Positiv

  • 24h am Stück fahren
  • Detailreiche Grafik
  • Viele Autos, viele Strecken

Negativ

  • Kein Schadensmodell
  • Kein Link-Modus
  • Kein Anti-Aliasing
Userwertung
9.475 4 Stimmen
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Die 24 Stunden von Le Mans Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Nov. 2000
Vermarkter Infogrames
Wertung 8.6
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