Deathspank - Thongs of Virtue im Test

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Ron Gilberts Meisterwerk "Monkey Island" gehört wohl zu den Meilensteinen der Videospielgeschichte. Das Point&Click Adventure im Episodenformat erschien seinerzeit auf dem PC, wurde mittlerweile auf verschiedene Konolen (darunter Wii und Xbox360) portiert und machte ihren Schöpfer weltbekannt. Im Juli dieses Jahres erschien mit Deathspank ein neuer Streich von Ron Gilbert auf PC, PSN und Xbox 360 Arcade. Das Hack & Slay mit RPG-Einlagen stieß auf viele Fans, die einzig die kurze Spielzeit bemängelten. Quasi als Reaktion darauf legte man jetzt - nur drei Monate später - mit Deathspank - Thongs of Virtue die Fortsetzung nach, die genau dort ansetzt, wo Teil 1 endet.
Startet man das Spiel, wird euch die Geschichte anhand eines Videos näher gebracht. Als Deathspank seinen Widersacher besiegt (am Ende des ersten Teils), stellt er fest, dass der Gefallene einen mächtigen Tanga trägt. Eben so einen mächtigen Tanga trägt auch unser Held und es wird klar, dass noch mehr dieser Kleidungsstücke existieren. Deathspank beschließt, die restlichen Tangas zu suchen, denn ein ist klar: Die knappe Unterwäsche darf auf keinen Fall in fremde Hände, bzw. um fremde Hüften gelangen. Wieso das so ist, wird euch auch in der humorgeladenen Anfangssequenz nähergebracht. Jeder, der Herr der Ringe kennt, wird sich spätestens hier totlachen, denn das Video und auch die Story ist nichts anderes als eine schräge Parodie auf das Fantasy-Epos um den Ring. So schmiedete eines ein Schmied sechs magische Tangas, welche ihren Trägern übermenschliche Kräfte verliehen. Doch bringt Macht große Verantwortung mit sich und so erkannte die Tochter des Schmieds, dass die Tangas eher vernichtet werden sollten, bevor ihre Macht missbraucht werden konnte. Aber bevor sie zur Tat schreiten konnte, gingen die magischen Schlüpfer verloren und fanden ihren Platz um den Hüften neuer Träger. Von der Macht ihrer neuen und sauberen Unterhosen überwältigt, bringen die neuen Träger nun Hass und Schrecken über das Land. Um dem Einhalt zu gebieten, schreitet ihr nun in der Rolle von Deathspank in euer zweites Abenteuer.

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Wer den Vorgänger gespielt hat, wird sich auf bei Thongs of Virtue schnell zurecht finden, denn am Gameplay hat sich (glücklicherweise) nichts getan. Ihr streift durch eine kunterbunte und vor allem abgedrehte Fantasywelt voller schräger Charaktere, Quests und Abenteuer. Zwischen den Hauptquests sprecht ihr mit den NPCs und nehmt wacker Nebenquests an, um eure Belohnung und natürlich wertvolle Erfahrungspunkte einzusacken. Mehr als 150 Seidequests warten nur darauf, von euch gelöst zu werden, was aber gar nicht so einfach ist. Das liegt vor allem am Questbildschirm, der leider mehr als unübersichtlich daherkommt und euch oft mit einem dicken Fragezeichen im Gesicht stehen lässt. Auch fehlen leider jegliche Markierungen auf der Karte oder dem Spielbildschirm, was zusätzlich für Orientierungslosigkeit sorgt. Aber wie sagt man so schön? Das Leben ist kein Ponyhof, auch nicht für solch einen wackeren Helden wie Deathspank.

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Als dieser metzelt ihr euch auf verschiedenste Weise durch unzählige Gegnerhorden; und das natürlich in Echtzeit. Diablo lässt schön grüßen. Um als Sieger vom Platz zu gehen, stehen euch Rollenspiel-typische Gegenstände zur Verfügung. Zum einen wären da die Hieb- und Stichwaffen, also Schwerter, Dolche, Äxte, etc. Außerdem könnt ihr euch auch Schusswaffen aneignen, wovon diesmal mehr im Spiel vertreten sind als noch im Vorgänger. Jeweils vier Waffen könnt ihr mit euch tragen und zwischen diesen jederzeit wechseln. Darüberhinaus braucht ein Held natürlich Ausrüstung wie Brustpanzer, Helme, Handschuhe, Stiefel usw., die ihr im dazugehörigen Menü ausrüsten könnt. Zuletzt wären da noch hilfreiche Items wie Zaubertränke, die eure Gesundheit regenerieren. Somit hat Deathspank also alles, was ein ordentliches RPG heute braucht.


Aber was macht es so besonders? Ganz einfach: It's crazy! Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Alles an dem Spiel ist dermaßen skurill und abgedreht, dass wirklich kein Auge trocken bleibt. Das Spiel nimmt sich zu keiner Sekunde ernst; sehr zum Vorteil des Spielers. Eine Quest ist witziger als die andere und so entsteht ein hoher Grad an Motivation. Man spiel einfach immer weiter, um zu sehen, welchen Unsinn ihr in der nächsten Quest erlebt. Garniert wird das Ganze mit einem genialen Script, das wirklich keine Wünsche offen lässt. Nur sollte man Englisch verstehen können; und das auf einem gehobenen Level, sonst geht viel Witz verloren, da Deathspank komplett in Englisch gehalten ist.

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Habt ihr euch durch die mehr als 150 Nebenquests und das skurille Hauptabenteuer gekämpft, können viele Stunden ins Land gehen. Thongs of Virtue ist nämlich in etwa doppelt so lang wie sein Vorgänger. Und da man bekanntlich zu zweit noch mehr Spaß hat, erlaubt das Spiel einem weiteren Mitspieler per Knopfdruck sofort ins Spiel einzusteigen. Leider handelt es sich hier eher um eine nette Dreingabe als um einen waschechten Multiplayer, denn der zweite Spieler teilt sich die Lebensenergie mit Spieler 1 und kann auch sonst nicht viel machen als als Jäger und Sammler zu fungieren, wenn es darum geht, Gegner platt zu machen und Items zu suchen. Hier hätte ich mir mehr Tiefe und Freiheit gewünscht. Vor allem, da genug Potenzial vorhanden ist.

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Was die Präsentation angeht, sieht Thongs of Virtue genau so gut aus wie sein Vorgänger. Ihr streift durch 3D-Areale mit 2D-Hintergrundtexturen, was dem Spiel einen einzigartigen Look verleit, der einfach zum Gesamtbild passt und den man zumindest einmal gesehen haben sollte. Grafisch und stilistisch auf jeden Fall große Klasse! Das Ganze ist von satten Farben umhüllt, was das grafische Gesamtbild nochmals abrundet. Gleiches lässt sich auch zum Sound sagen. Perfekt gewählte Melodien passen sich der Situation an und die englische Sprachausgabe ist eh über alle Zweifel erhaben. Perfekt wäre es, wenn deutsche Fans auch deutsche Untertitel spendiert bekommen hätten, denn so muss man wirklich mehr als gute Englischkenntnisse an den Start bringen, um den grandiosen Wotzwitz verstehen zu können.

Andrej meint:

Andrej

Deathspank - Thongs of Virtue macht alles richtig, was man von einem gelungenen Nachfolger erwartet. Das Spiel hat eine geniale Story, ist länger als der Vorgäner und bietet mehr Inhalt (neue/mehr Waffen, Quests, Areale, u.a.). Leider ist der Multiplayer erneut nichts mehr als ein netter Bonus zum Singleplayer. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Ansonsten ist Deathspank - Thongs of Virtue allen Spielern zu empfehlen, die auf humorgeladene Hack & Slay Rollenspiele stehen. Nur gutes Englisch muss man in diesem Fall drauf haben!

Positiv

  • Skurille Story + Charaktere
  • mehr Umfang als im Vorgänger
  • schöne grafische Darstellung

Negativ

  • Multiplayer immer noch ausbaufähig
  • komplett in Englisch
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  • von Andy-Russkij:

    Ich teste gerade Deathspank 2 auf Xbox360. Leider kenne ich den Vorgänger nicht. Teil 2 ist aber genau mein Geschmack und macht ordentlich Laune!! Werd mir wohl auch den ersten Teil zulegen. Kann mir jemand sagen, ob man das Spiel (Teil 1 und 2) auch im online koop spielen kann? Oder geht das nur...

  • von bbstevieb:

    Thongs of Virtue ist ja mittlerweile raus, schade dass man seinen Char aus dem Vorgänger nicht importieren kann. Eigentlich ziemlich unverständlich.

  • von bbstevieb:

    Durch! Knappe 10 Stunden hat das sicherlich gedauert, für ein Arcade Game mehr als ordentlich. Hat mir äusserst gut gefallen auch wenn das Gameplay natürlich eintönig werden kann. Würde ne 8/10 vergeben.

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Deathspank - Thongs of Virtue Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 22.09.2010
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.3
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