Dark Fall 2: Schatten der Vergangenheit im Test

PC Windows
29. April 1912. Ich habe die Reise von Todday, Schottland nach Trewarthan in Cornwall gut überstanden. Nun wird es meine Aufgabe sein, die Felsen der Küste zu kartographieren, ich habe folglich noch eine Menge Arbeit vor mir. Eines Nachts wurde ich jedoch plötzlich durch einen Traum aus dem Schlaf gerissen und verließ meine Hütte. Der örtliche Arzt Robert Demarion fing mich auf und erklärte mir die mysteriösen Geschehnisse, die sich zugetragen haben: die Lampen des Leuchtturms auf der nahe gelegenen Insel Fetch Rock sind ausgefallen, von den 3 Leuchtturmwärtern ist kein Lebenszeichen auszumachen. Demarion beauftragte mich mit der Erforschung des Leuchtturms, der in der Bevölkerung schon seit langem gemieden wird, und der Rettung der Crew. Ein Boot liegt im Hafen von Trewarthan bereit...

Willkommen auf der mysteriösen Insel Fetch Rock!


Dieser Text könnte ein Auszug aus dem Tagebuch des jungen Kartographen Benjamin Parker sein, den ihr zu Beginn von Dark Fall 2: Schatten der Vergangenheit steuert. Der von XXV Productions entwickelte Titel ist der offizielle Nachfolger des Adventures Dark Fall: Das Journal des Geisterjägers, knüpft Story-technisch aber nicht an den Vorgänger an. In Sachen Gameplay wurde dagegen auf altbewährtes gesetzt: ihr steuert den Hauptcharakter aus der Ego-Perspektive durch gerenderte Schauplätze und erkundet die Umgebung in bester Point & Click Adventure-Manier.


Das Fischerdorf Trewarthan sieht nicht immer so idyllisch wie auf diesem Bild aus


Dementsprechend bewegt ihr einen Cursor über euer Blickfeld, der sich je nach Interaktionsmöglichkeit verändert: durch einen Pfeil bewegt ihr euch oder wechselt die Blickrichtung, mit einem Lupen- oder Hand-Symbol betrachtet oder benutzt ihr dagegen Objekte. So klickt ihr euch durch die Umgebungen, nehmt Gegenstände unter die Lupe und löst, wie es sich für ein Adventure gehört, zahlreiche Rätsel. Diese Rätsel bewältigt ihr zumeist mit dem Einsatz eurer Ausrüstungsgegenstände (z.B. eine Lampe), die jederzeit am unteren Bildschirmrand angezeigt werden, und einer gehörigen Portion Grips.



Bei diesen Knobeleien zählt oftmals das Auffinden von Schriftrollen oder Dokumenten, die euch mit Symbolen oder Textauszügen konkrete Hinweise auf die Lösung geben. Leider sind solche unerläßlichen Tipps oder auch andere Gegenstände, die ihr zum Weiterkommen benötigt, häufig in dunklen Ecken oder unauffälligen Stellen versteckt. So kann es vorkommen, dass ihr minutenlang eine Location absucht und den entscheidenden Punkt des Rätsels nicht auffinden könnt, was unnötigerweise zu Frust führen kann. Ebenfalls nervig ist die Tatsache, dass ihr so gut wie nie Hilfestellungen zu eurem nächsten Missionszielen bekommt: ihr werdet ohne Weiteres in eine neue Umgebung geworfen und erhaltet keine Information über euer genaues Ziel. Diese Faktoren erschweren die Rätsel und können gerade für Anfänger zu einem hohen Frust-Faktor führen.


Die herumliegenden Dokumente müsst ihr oftmals genau studieren


Mögen die Rätsel einige Schwachpunkte haben, kann die Story von Dark Fall 2 überzeugen. Während ihr zu Beginn Benjamin Parker durch eine düstere und vernebelte Aprilnacht auf Fetch Rock im Jahr 1912 steuert, übernehmt ihr im weiteren Verlauf die Rolle der Geisterjägerin Polly White, die das Fetch Rock des Jahres 2004 erkundet. Insgesamt bereist ihr 4 unterschiedliche Zeitepochen im Spiel, die allesamt einen Zusammenhang zueinander haben und euch somit immer weiter in die uralten Geheimnisse von Fetch Rock einführen. Zudem wirkt das Setting durch diese Zeitsprünge deutlich vielseitiger und interessanter.


Im Laufe der Geschichte durchlauft ihr unterschiedliche Zeitepochen




In Sachen Grafik zeigt das Spiel die altbekannten Probleme von Adventures. Die Renderumgebungen sehen zwar sehr hübsch und detailliert aus, wirken auf Dauer aber extrem steril und eintönig. Die gelegentlichen Dialoge mit anderen Charakteren der Spielwelt betrachtet ihr in einer Nahansicht und könnt somit die Mimik der Personen mitverfolgen. Die Gesichtstexturen sehen zwar etwas altbacken aus, die mimischen Züge wirken aber recht detailliert.


In den Dialogen könnt ihr die Mimiken der Charaktere hautnah mitverfolgen


Der Sound trägt einen bedeutenden Teil zur Atmosphäre des Spiels bei. Die ruhige Musik bleibt zwar weitgehend im Hinergrund, die dezent eingesetzten Töne eines Horns oder einer Geige wirken jedoch sehr atmosphärisch und passen gut in das jeweilige Setting. So durchschreitet ihr das vernebelte Trewarthan mit gespenstischen, mysteriösen Klängen , während der idyllische Sonnenaufgang in einer kleinen Hütte mit Streicher-Musik unterlegt wurde. Ebenfalls erwähnenswert ist die deutsche Synchronisation, die bei den recht seltenen Dialogen positiv auffällt. Die Sprecher machen ihre Sache ziemlich gut und bringen die Emotionen der Charaktere ordentlich rüber.


Minimale Systemanforderungen

Windows 98/ME/2000/XP
Pentium III 450 MHz Prozessor
128 MB RAM
24x CD-ROM Laufwerk
32 Bit Grafikkarte
DirectX 9 kompatible Soundkarte

Marcel meint:

Marcel

Dark Fall 2: Schatten der Vergangenheit ist ein Spiel, das Adventure-Fans durch die dichte Atmosphäre und die spannende Storyline durchaus in Betracht ziehen können. Leider haben die Entwickler beim eigentlichen Herzstück des Spiels, den Rätseln, viel verschenkt. Viel zu oft müsst ihr euch auf nerviges Suchen nach dem richtigen Anhaltspunkt einstellen oder erhaltet keine Informationen darüber, was ihr als nächstes zu tun habt. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel steigt deshalb unnötig in die Höhe, weshalb bei den Knobeleien oftmals nicht wirklich Spielspaß aufkommen will. Beinharte Adventure-Fans sollte das nicht unbedingt abschrecken, alle anderen sollten jedoch zu den zahlreichen Alternativen (z.B. Black Mirror) greifen
 

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Dark Fall 2: Schatten der Vergangenheit Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 12. November 2004
Vermarkter TheAdventureCompany
Wertung 7
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