"Belmont is back!"
Story-technisch ist die PS2-Version als Prequel konzipiert - sprich, die Geschichte spielt vor der ersten NES-Episode und befasst sich mit dem Ursprung des Belmont-Clans. Mitten im 11ten Jahrhundert kämpft der Ritter Leon Belmont im Osten für Vaterland und Kirche. Zusammen mit seinem Freund Mathias Cronquist konnte er grandiose Siege gegen die Heiden erzielen, was ihm in der Heimat legendären Ruhm beschehrte.
"Imposante Polygonkonstruktionen begleiten euch durchs komplette Game"
Kurz nach ihrer Rückkehr wird das Königreich jedoch von Dämonen und anderen Höllenkreaturen heimgesucht, die wahllos die Einwohner niedermetzeln. Zu guter letzt wird sogar Leons geliebte Frau von den dunklen Schergen entführt. Unverständlicherweise erlaubt die Kirche kein Eingreifen der eigenen Soldaten - der sinnlose Kreuzzug im Morgenland hat Priorität. Belmont ist also gezwungen seinen Titel abzulegen und mit seinem Dienstherren zu brechen um seine Geliebte retten zu können. Seine Odyssee führt ihn zu einem verwunschenen Gemäuer - Castlevania!
"Die Sprungpassagen erfordern genaues Timing"
Auch wenn die PS2-Version die dritte Dimension mit den N64-Castlevanias gemein hat, so wurde das Gameplay gründlich überarbeitet. Leichtgängig und schnell orientiert sich das Action-Game deutlich an der Capcom-Konkurrenz 'Devil May Cry'. Aus leichten und schweren Schlägen bastelt ihr schwungvolle Combos, während ihr feindliche Schläge pariert und Sekundärwaffen abfeuert. Gesprungen wird traditionell per X-Button. Das Serien-typische Level Up-System wurde entsorgt. Neue Special Moves und Magie-Attacken erhaltet ihr nur, wenn ihr fleissig neue Winkel des Schlosses erkundet. Dadurch ist der Level eures Alter Egos immer auf den Schwierigkeitsgrad zugeschnitten und die Spielbalance passt.
Weitere Techniken könnt ihr im Alchemie-Shop kaufen, hier findet ihr auch Items für Lebensenergie, verschiedene Waffen und Rüstungen. Auch die berühmten Status-verbessernden Herzen haben ihren Weg in den Programmcode gefunden ,,,-) Abgerundet wird das Spielsystem von einer automatischen Zielerfassung - die das Monsterschlachten deutlich erleichtert - zahlreichen unterschiedlichen Gegnertypen und genialen Endbossen, die jeweils unterschiedliche Taktiken fordern. Der Spielablauf wird von diversen Rätseln aufgelockert, die euch zwar nicht vor unlösbare IQ-Tests setzen, jedoch meist über simples Schlüsselsuchen hinausgehen.
"Von Zeit zu Zeit steht euch ein mächtiger Endgegner gegenüber"
Nur wenige Herrsteller können mit den berühmt berüchtigten Flaschenhälsen der PS2-Hardware so gut umgehen wie Konami. Ob nun die charismatischen Lichtspielereien eines "MGS 2" oder das "Zone of Enders: The 2nd Runner"-Effektgewitter - stets ist man in der grafischen Oberliga präsent. Da bildet auch Castlevania keine Ausnahme. Die Models wurden leicht auf Anime getrimmt, passen sich jedoch homogen in den schaurig-realistischen Look des Schlosses ein.
"Das einfache Fussvolk ist euren Magieattacken hilflos ausgeliefert"
Die Umgebungsgrafik beeindruckt mit monumentalen Polygonbauten und hochauflösenden Texturen, die Athmosphäre eines mittelalterlichen Schlosses wird fantastisch eingefangen. Abgerundet wird der Augenschmaus von ansehnlichen Effekten und einem enorm hohen Gegner-Count - ohne Slowdowns. Ebenso der Sound - düstere Melodien unterstützen gekonnt die Gothic-Athmosphäre des Abenteuers - auf Wunsch hört ihr die Schreie der Biester auch in Dolby ProLogic II. Als Sahnehäubchen hat Konami Europe gar einen richtigen 60Hz-Modus spendiert - Flimmerei und Geschwindigkeitsverlust adé!
Es geht doch! Nach den lieblosen 64Bit-Episoden war ich skeptisch, was eine erneute 3D-Inkarnation der Serie anging. Contra zeigte bereits, dass auch die zweite Dimension auf PS2 überzeugen kann. Anstatt jedoch ein großes Risiko einzugehen kupferte man bei Konami dezent bei bereits vorhandener Action-Kost ala Legacy of Kain & Co. ab. Das Gameplay ist daher nicht innovativ, aber ausgereift und durchdacht. Die schmuckvolle Präsentation rundet den 128Bit-Aufguss ab. Fans der Serie und ausgehungerte Action-Adventure-Zocker greifen bedenkenlos zu!