Call of Duty 3 im Test

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Mit Call of Duty 2 (click) hat Activision im letzten Jahr sicherlich einen der meistverkauften Xbox 360 Titel an den Start gebracht. Viele haben sich auf den heutigen Tag gefreut, an dem der Nachfolger "Call of Duty 3", welcher ja nur für Konsolen erscheint, endlich in den Regalen der Händler steht. Viele haben aber auch Befürchtungen, dass die relativ kurze Zeit zwischen den beiden Teilen eventuell an der Qualität des herausragenden Vorgängers nagen könnte. Ob sich deren Ängste bewahrheitet haben oder wir erneut ein fulminantes Abenteuer serviert bekommen, erfahrt Ihr nun hier in unserem Review der Xbox 360-Fassung.
Ein Nachfolger hat immer das Problem besser als sein Vorgänger zu werden. Auf gar keinen Fall darf er aber schlechter sein. Also müssen neue Features implantiert und eventuell das bisherige Konzept leicht überarbeitet werden. Beide Punkte wurden in „Call of Duty 3“ nun umgesetzt was in letzterem bedeutet, dass Ihr nicht mehr um die halbe Welt an Geschehnissen des zweiten Weltkriegs teilnehmt, sondern sich das komplette Spektakel dieses Mal in Frankreich abspielt. Aber keine Angst, ihr werdet in gewohnter „Call of Duty“ Marnier wieder unter verschiedenen Flaggen kämpfen und temporär die Abenteuer von unterschiedlichen Charakteren miterleben. Die Schauplätze orientieren sich hierbei wie immer an historisch wichtigen Wegpunkten der Invasion mit dem Ziel der Befreiung der Normandie. Viel mehr gibt es über die Story im Grunde nicht zu berichten und mehr wird im Grunde auch von keinem Käufer erwartet. Liebesgeschichten oder fiktive Laserschwertkämpfe spielen ganz klar auf einem anderen Kanal.

Zur kleinen Einführung in den Story-Modus gibt es erneut eine kurze Auszeit auf einem Basisgelände, dieses Mal der US-Armee. Hier erlernt Ihr in schnellen Schritten den Umgang mit der Waffe sowie mit Granaten. Eher Ihr Euch verseht sitzt Ihr dann auch schon auf einem LKW auf dem Weg zu Eurem Einsatzgebiet. Es gilt eine Stadt zurück zu erobern, was die Deutschen mit aller Macht verhindern wollen. Schon auf dem Weg dorthin erlebt Ihr in recht dramatischer Weise, dass das ganze kein Spaß gewesen ist. Ihr lernt aber auch schnell was Kameradschaft heißt, denn ohne diese kämt Ihr am ersten Schauplatz schon gar nicht mehr an. Und da sind wir dann auch schon an der Stadtgrenze mit einer kleinen Kirche und was hier nun beginnt wird Euren Herzschlag sicherlich bis zum Abschalten der Konsole nicht wieder unter 100 kommen lassen. „Für Action bitte hier lang“ muss dort irgendwo im Script gestanden haben und das wurde von den Programmierern sehr wörtlich genommen.

Rambos können hier gleich zu Hause bleiben denn Euer neuer Freund heißt „Deckung“ und kommt in Form von Mauern, Wagen, Bäumen und jeglichen weiteren Hindernissen glücklicherweise in jedweder Kriegsumgebung vor. „Freund Deckung“ schützt Euch wenn der Bildschirm mal wieder rot wird und Euch blinkend mitgeteilt wird, dass der Hintern tief im Dreck bleiben sollte. „Freund Deckung“ war im Vorgänger Call of Duty 2 (click) nur leider dann nicht mehr so gut, wenn ein fieser Gegner seine Granate genau dahinter geschmissen hat. Und jetzt Tusch bitte: die erste spürbare Neuerung von „Call of Duty 3“ findet seine Erwähnung! Denn wenn Ihr schnell genug seid, dann könnt Ihr diese Granate nun aufheben und sie dem Absender mit „unbekannt verzogen Hinweis“ wieder zurück schicken. Ja ja, das Sprichwort „Wer anderen eine Grube gräbt...“ bekommt hier einen ganz neuen Aspekt. Im weiteren Verlauf gilt es dann sogar feindliche Minen zu entschärfen.

Es geht nun gleich Schlag auf Schlag und Euer Vormarsch in Innere der Stadt und in das spätere Umland bis zu einem großen Geschütz wird von den Feinden mit erbittertem Widerstand. An manchen Stellen wird Eure Einheit dann auch aufgeteilt und Ihr müsst durch Eure Handlungen den Weg für die Kameraden ebnen. Aber Vorsicht, denn die Deutschen haben hier keinerlei Skrupel Euch in einem Hexenkessel in den Hinterhalt zu locken und von oben in die Mangel zu nehmen. In der Hitze des Gefechts solltet Ihr dann auch immer ein Auge auf die gut angeordneten Hilfsinformationen des HUD achten, die Euch permanent über den Stand Eurer Waffen, die Zielrichtung sowie feindliche Granaten informiert. Es ist nämlich gar nicht ratsam mit einem halb vollen Magazin aus der Deckung zu kommen. Also immer fleißig nachladen und gegebenenfalls die Waffe wechseln. Geht Euch die Munition der eigenen Wumme aus, so könnt Ihr in gewohnter Weise wieder die Waffen der Gegner aufheben und zu Euren Gunsten einsetzen. Dies gilt selbstverständlich auch für Granaten und Munition. Eine weitere Neuheit ist unter anderem die Mitfahrgelegenheit auf Panzern. Natürlich gibt es so etwas nicht ohne Gegenleistung und so dürft Ihr Euch mit dem Feldstecher als Zielsucher betätigen, damit das metallene Ungetüm kurz darauf ein dickes Loch in die vorgegebene Richtung von z.B. MG-Nestern haut.

Bei allem guten Willen kann es dann aber doch mal passieren, dass Euch die Munition ausgeht oder Ihr einfach nicht schnell genug am Abzug seid. Hier kann es Euch dann passieren, dass ein Gegner mit Euch in den Nahkampf geht, was in manchen Situationen (vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden) schon mal den Schweiß auf die Stirn bringen kann. Ihr erlebt in „Call of Duty 3“ nämlich nun im wahrsten Sinne mit was „Auge um Auge“ heißt. Durch das schnelle aber auch rhythmische Betätigen der beiden Zusatzbutton sowie einem anschließenden Druck auf die „X“ Taste als Angriff schafft Ihr Euch wieder Luft im Zweikampf und könnt weiter am Kampfgeschehen teilnehmen.



In der folgenden Kampagne dürft Ihr Euch dann auf der Seite der englischen Alliierten beweisen, wobei hier der nächste Kontakt mit Gastgeschenken in Form von Fahrzeugen stattfinden wird. Zu viel möchte ich an dieser Stelle aber auch nicht verraten. Und so schwenken wir nun auf den Multiplayer-Modus über, welcher sowohl in LAN als auch über Xbox-Live fortan mit bis zu 24 Spielern bestritten werden kann. An diesem Modus gab es im letzten Jahr noch kleine Kritikpunkte, da man nicht von Anfang an seine Freunde einladen konnte und man im Grunde einfach einem Spiel zugeteilt wurde. Durch ein Update wurde dies kurze Zeit später aber verbessert. In „Call of Duty 3“ klappt dies nun alles vorzüglich, wobei es keine Lobby gibt, sondern Ihr direkt auf der gewählten Karte mit dem Spiel beginnt. Sehr gut gelöst wurde nun auch die Situation, dass die Verbindung zum Host abreist oder dieser das Spiel abbricht. In diesem Fall geht der Host-Status nämlich ohne Umschweife auf einen anderen anwesenden Spieler über, so dass der Rest das Spiel „in Ruhe“ beenden kann. Für gute Leistungen gibt es dann in Regelmäßigen Abständen auch Beförderungen. Neu und gut implantiert ist in allen Multiplayer-Modi nun die Möglichkeit Fahrzeuge zu benutzen, was teilweise auch von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden kann.

Hier stehen Euch neben Jeeps, Lastern (teils mit Bordgeschütz) und gepanzerten Fahrzeugen auch Motorrädern mit Beiwagen zur Verfügung. Den nächsten Pluspunkt gibt es hier fürs mitdenken, da manch einer mit der Steuerung von Fahrzeugen aus der Ego-Perspektive nicht gut zu Recht kommt. Durch einen kurzen Druck auf den rechten analogen Stick wechselt hier nun die Sicht in die 3rd-Person-Perspektive um was die Sache sichtlich erleichtert. Fortan heißt es nun aber auch „Augen auf im Straßenverkehr“ bzw. „Links und Rechts gucken am Bordstein“, denn die Vehikel bzw. deren Fahrer können Euch so richtig böse platt fahren. Über einen Druck auf den linken analogen Stick könnt Ihr nun übrigens kurzzeitig Sprinten. Im Multiplayer-Abschnitt habt Ihr die Wahl zwischen den üblichen Modi wie z.B. „Deathmatch“ oder „Team Deathmatch“. In letzterem hört Ihr natürlich nur noch die Stimmen Eurer eigenen Mannschaft. In „Capture the Flag“ seid Ihr dann als Fahnenträger auch nicht mehr ganz so hilflos wie früher, denn mit der Fahne und den Nahkampfangriffen könnt Ihr mit der Flagge ganz schön gut austeilen. Ihr habt nun auch die Wahl zwischen verschiedenen Klassen. Vom leichten Schützen & leichten Soldaten über Sanitäter, Späher bis zum Panzerabwehr-Soldat ist alles vorhanden was ein Teamspiel unterstützt. Hierbei hat jede Klasse verschiedene Waffen und Spezialfähigkeiten. Nutzt diese (neben Kills und dem erfüllen von Zielen) oft aus um in der jeweiligen Klasse im Rang aufzusteigen. Derzeit sind neun Maps im Spiel integriert.

Kommen wir langsam zum Ende und befassen uns mit den Details drum herum angefangen bei der Grafik des Spiels. Diese ist einfach nur als „Granatenstark“ zu bezeichnen. Hier wird eine Stimmung vermittelt, die „derzeit“ authentischer wohl nicht mehr sein kann. Egal ob auf Feldern, in Städten oder im späteren Verlauf z.B. im Waldgebiet. Das ist NextGen Grafik die man sehen will und vielen Dank auch für das erhören der vielen Rufe aus der Bildröhren Ecke, denn dieses mal kann man auch hier von Spielgenuss pur reden. Egal ob Texturen oder Explosionen oder die verbesserten Nebeleffekte - hier brennt die Luft und gleich nebenan ist ein verschont gebliebener schöner Garten mit Orangenbäumen (MP-Modus). Dazu zerreist es an vielen Stellen die Mauern. Garniert wird das Ganze noch mit der neuen Möglichkeit nun einige Umgebungsgegenstände wie z.B. Kisten die dem Feind als Deckung dienen zu zerschießen. Aber auch hier Vorsicht, denn der Feind kann dies natürlich auch! Vor allem an einem HD-Gerät taucht Ihr mit „Call of Duty 3“ wie nie zuvor in den zweiten Weltkrieg ein und das erneut bei konstanter Framerate.



Bei der Steuerung hat man ebenfalls gute und präzise Arbeit abgeliefert. Ein Plus gibt es für das umschalten der Sicht beim Führen von Fahrzeugen. Durch den eingeblendeten Kompass verliert man nie den Weg zum Ziel, wobei das Spiel natürlich wieder als recht linear zu bezeichnen ist. Die Belegung des Controllers kann man zusätzlich separat in den analogen Sticks sowie der Tastenbelegung in mehreren Vorgaben verändern. Auch die Empfindlichkeit der Achsen lässt sich in den Optionen auf das gewünschte anpassen.

Vor allem aber der Sound hat in „Call of Duty 3“ noch einmal gut zugelegt. Verantwortlich hierfür ist Joel Goldsmith, der Sohn des berühmten Hollywood Komponisten „Jerry Goldsmith“, welcher Leinwand & TV-mäßig u.a. für „Stargate: Atlantis verantwortlich war. In den USA wird der Mann (zurecht) schon als größtes Nachwuchstalent nach seinem Vater gehandelt. Dies verschafft dem Spiel eine noch dichtere Atmosphäre, als es der Vorgänger schon getan hat. Jede Situation wird perfekt untermalt und selbst die deutsche Synchronisation kann bis auf wenige leicht plumpe Sprüche auf dem Feld überzeugen. Der harte Käuferkreis wird hier aber sicherlich eh wieder auf die UK-Version zurückgreifen, da in dieser jede Nationalität ihre Sprache spricht. In der in Deutschland erschienenen Version ist nur die deutsche Tonspur enthalten. Aber auch die restlichen Waffen, Fahrzeug und Umgebungsgeräusche können hier voll überzeugen.

Stefan meint:

Stefan

Mit Call of Duty 3 liefert Activision auf der Xbox 360 einen fantastischen Nachfolger des eh schon gelungenen Vorgängers (click) ab. Die Befürchtungen, dass eine zu kurze Entwicklungszeit Verluste mit sich bringt kann man getrost begraben. Man fand genau die richtige Dosis an Verbesserungen gepaart mit einer noch authentischeren Grafik und einer Hollywood reifen Klangkulisse. Dieser Titel setzt die Messlatte für alle kommenden Xbox 360 Spiele erneut auf ein Höchstmaß, an dem man sich zu messen hat. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob man erneut die „recht teure“ Strategie manch zusätzlicher Maps über den Xbox-Live Marktplatz anwenden wird. Aber beguckt man sich die Rekord Download Zahlen beim Vorgänger dürfte dies keinen Verwundern und vom Feedback her war es den meisten jeden MS-Point wert.

Positiv

  • Oppulente Optik & Sound
  • Mittendrin statt nur dabei
  • Klasse Multiplayer

Negativ

  • Hängenbleiben an Hindernissen
Userwertung
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Call of Duty 3 Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 24
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 09.11.2006
Vermarkter Activision
Wertung 9.2
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