
Die Effekte können sich wirklich sehen lassen
Das neue Kampfsystem orientiert sich stark an der Squaresoft-Konkurrenz Xenogears. All eure Attacken und Bewegungen unterliegen sogenannten "Ability Points" (APs), ein leichrt Angriff kostet 10, eine mittlere Attacke 20 und ein vernichtender Frontalangriff schlägt mit 30 APs zu Buche. Setze ich lieber zahlreiche kleine Attacken gegen die Bestie ein oder ist ein einziger großer Angriff effektiver? Desweiteren gibt es keine Zufallskämpfe mehr, ihr könnt Zahl und Position eurer Widersacher von Anfang an sehen. Überfällt ihr rücksichtslos einen Gegner so bekommt ihr einen Extraturn gutgeschrieben, ausserdem könnt ihr die verwinkelten Gänge der Höhlen mit Fallen spicken um den Monstern schon vor dem eigentlichen Kampfbeginn übel zuzusetzen.

Oftmals müsst ihr euch mit mehreren Gegnern gleichzeitig messen
Im Verlauf des Games steigt euer sogenannter D-Rank (Das D steht für Dragon). Das Finden besonders vieler Schatzkisten, seltenes Speichern oder ein schnelles Fortschreiten im Game wirken sich positiv auf seinen Wert aus. Ausserdem gibt es noch die sogenannte D-Counter Ziffer. Je öfter und länger ihr während eines Kampfes die Drachentransformation nutzt, desto schneller nimmt dieser Wert zu. Sobald er 100% erreicht gewinnt der Drache in Ryu die Oberhand und das Game ist vorbei. Dies ist vom Spiel jedoch so beabsichtigt, denn ihr könnt eure Erahrungspunkte und den D-Rank zu einem früheren Speicherpunkt übernehmen! Dadurch stehen spätere Errungenschaften und Fähigkeiten zu einem früheren Zeitpunkt des Games zur Verfügung was euch zuvor unerreichbare Orte erreichen lässt und neue Storysequenzen freischaltet.
Das mehrmalige Zocken einer Passage ist also fester Bestandteil des Spielsystems. Dadurch wird das Abenteuer künstlich gestreckt, denn geübte Zocker können die fünfte Drachenodyssee bereits nach 10 Stunden zu den Akten legen. Der geringe Umfang macht sich auch anderswo negativ bemerkbar, insgesamt bietet Dragon Quarter nur 3 spielbare Charaktere und eine einzige Drachenform, was im Vergleich zu den umfangreichen Vorgängern doch etwas spartanisch wirkt. Um die Langzeitmotivation zu pushen könnt ihr wie gewohnt eine Feenkolonie ausbauen oder einen optionalen 50 Ebenen-Dungeon meistern.

Endlich mal ein Game mit stimmigem Cel-Shade Look
Grafisch darf sich Dragon Quarter zweifelsohne zur PS2-Rollenspielelite zählen. Die Models präsentieren sich im beliebten Anime-Look und punkten mit weichen. flüssigen Animationen und einer gelungenen Cel-Shade-Optik. Obwohl die Areale und Dungeons allesamt in tiefen düsteren Erdschichten spielen kommt dank einfalls- und abwechslungsreicher Steampunk-Bauten keine Langeweile auf. Ständig erblickt der Spieler neue Felsformationen und andersfarbige Metallkonstruktionen. Im Kampf zeigt die Emotion Engine schließlich was in ihr steckt, wunderschön animierte Special FX unterstreichen hier die pompösen Magieattacken. Leider wird die Präsentation etwas von der widerspenstigen Kamera des Games geschmählert, zum Glück lässt sich der Blickpunkt jederzeit manuell nachjustieren.

Die Feinde sind im Visier
Die gelungene Optik wird jedoch vom faszinierenden Soundtrack übertroffen. Für den Score zeigen sich die beiden Branchen-Größen Hitoshi Sakamoto (Final Fantasy Tactics) und mein persönlicher Favourit, Yasunori Mitsuda (Xenogears, Chrono Trigger) verantwortlich. Obwohl das Abenteuer insgesamt recht kurz ausgefallen ist, bekommt ihr eine wahre Fülle an hochkarätigen Songs geboten. Ob nun melodisch-klassisch oder aufpeitschende Trommelrhytmen, der Score präsentiert sich vielfältig und stets zur Situation passend. Puristen freuen sich zudem über japanische (untertitelte) Sprachausgabe. Leider verfügt das letzte BoF über keinerlei Surroundunterstützung, ihr werdet euch also mit gewöhnlichem Stereo begnügen müssen.

Das Monsterdesign ist teils ziemlich abgefahren.
Insgesamt stellt das letzte Breath of Fire eine erfrische Alternative zum Rollenspieleinerlei dar. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern legt das der fünfte Abstecher mehr Priorität auf Hack´n Slay Action als auf eine tiefgründige sich fortschreitend entwickelnde Story. Das Kampfsystem sowie Präsentation haben mich vollkommen überzeugt, durch mehrmaliges Zocken ist auch der geringe Umfang schnell vergessen. Für RPGler die gerne mal was neues ausprobieren ,,,-)