Bolt im Test

Nintendo DS
In Hollywood gilt: Kein Animationsfilm ohne dazugehöriges Spiel. Die kleine Zielgruppe möchte mit Nachschub versorgt werden und so bekommt auch Disneys Wunderhund Bolt seinen virtuellen Auftritt auf dem Nintendo DS. Wir haben uns einmal das Flohhalsband umgeschnallt und sind für Euch Gassi gegangen. Ob Superman auf vier Pfoten auch auf dem Handheld ein Hit ist, klären wir in folgendem Review.
Dr. Calico kann es nicht lassen: Der Bösewicht aus dem Film hat einmal wieder den Vater von Aushilfsagentin und Hundeherrchen Penny gefangen genommen um eine Atomwaffe zur Weltherrschaft herzustellen. Penny geht dem Fall auf den Grund und kämpft sich zusammen mit Wunderhund Bolt getreu in Solid Snake Manier durch 11 Missionen. Bis dahin klickt sich der Spieler natürlich zunächst erst einmal durchs Menü. Nach der Sprachauswahl hat der Agent von heute die Qual der Wahl: Neues Spiel, Spiel fortsetzen, Mehrspielerduell, Rangliste, ein nettes Minispiel mit dem Namen Rhinos Mission, den Extras oder den Optionen. Die Extras bieten Einstellungen für Cheats, die Credits und ein Videopreview zum kommenden Spiel Spectrobes. Unter den Optionen darf man Sound und Musik den eigenen Wünschen anpassen, das Mikrofon einstellen und die Tasten auf Linkshändersteuerung umstellen.



Bolt Screenshots (Nintendo DS)

Startet man das Spiel geht’s dann gleich richtig zur Sache. Mit Penny infiltriert man als Stealth Assassin ein Anwesen voll von bösartigen Feinden und Fallen. Aber keine Angst, das Tutorial führt den Spieler gemächlich an die Steuerung, die Moves und die Spiongadgets der Hauptfigur. Unverzichtbar ist hierbei besonders der multifunktionelle Scooterstab, mit dem man an steilen Wänden hochkraxeln oder sich an Seilen über Abgründe hangeln kann. Feinde bekommen den Stab zudem auch schmerzlich zu spüren: Mit den Buttons verkettet man die Moves zu Combos, die an den Energieleisten der Gegner zerren. Bei den Kämpfen wird zudem das Mirkofon unterstützt: durch Pusten aktiviert man eine Bodenwelle, die Feinde lähmt und für kurze Zeit außer Gefecht setzt. Besiegte Bösewichte hinterlassen zudem Plasmakugeln, die Eure Energie auffrischen.
Nicht nur als Penny darf man ran - der namensgebende Wunderhund kommt natürlich auch zum Einsatz. Mit stärkeren Offensivfähigkeiten und Gebell-Schallwellen darf er den Gegner den Garaus machen. So schleicht, hüpft und kämpft man sich durch die Level, sammelt Erfahrungspunkte und setzt diese zur Verbesserung verschiedener Skills wie Angriff, Verteidigung und Geschwindigkeit ein. Zwischendurch gibt es Minispiele wie Computerhacking mit Touchscreeneinsatz. Auf dem Oberen Bildschirm hat man zudem immer den aktuellen Status wie Zeit oder den Missionsfortschritt im Blickfeld.

Die audiovisuelle Präsentation ist ein zweischneidiges Schwert: Für ein Lizenspiel ist die Grafik recht ansehnlich, was aber nicht unbedingt Positives heißen muss. Die Level in 5 verschiedenen Ländern mit eigenen Grafikthemen strotzen nicht vor abwechslungsreichen Details, sind aber auch nicht wirklich als karg zu bezeichnen. Die Animationen sind liebevoll und kindgerecht gestaltet, hauen aber keinen Grafikpuristen vom Hocker. Besonders die ewig gleichen Gegnertypen hat man schnell satt. Viel schlimmer ist der nevige Sound, der an selige 16bit SNES-Zeiten erinnert und vor sich hinpieps. Auf die Dauer heißt es: Abschalten! Soundeffekte wie bei Explosionen beispielsweise sucht man gar vergebens.


Bolt Screenshots (Nintendo DS)

Neben dem Hauptspiel gibt es noch das Rhino Minispiel und den Multiplayermodus. Das Minispiel ist eine Art Monkey Ball mit Hamster-Nebencharakter Rhino (im deutschen heißt der Gute übrigens Dino) in der Hauptrolle. Dieser befindet sich in seinem aus dem Film bekannten Ball, der sich jedoch nicht direkt steuern lässt. Die labyrinthartigen Level können wahlweise per Button oder mit dem Stylus gekippt werden, wodurch sich die Kugel in Bewegung setzt. Verschiedene Objekte gilt es einzusammeln und dabei Angriffen von Gegner auszuweichen. Kein Spiel für lange Abende, aber für zwischendurch immer eine Reise wert. Der Multiplayermodus bietet Gamern mit je einem eigenen Modul zwei Spielmöglichkeiten. Zum einen darf man die Touchscreenminigames der Hauptepisode gegeneinander auf Zeit spielen, zum anderen gibt es fünf eigene Mehrspielermissionen, bei denen ein Spieler die Rolle von Bolt und einer von Penny übernimmt. Nicht wirklich spektakulär und auch recht schnell gelöst, jedoch weiss der Modus kurzfristig zu unterhalten.

Harald meint:

Harald

Bolt ist an sich keine wirkliche Lizenzgurke. Die Grafik ist ansehnlich, der missionsbasierte Spielablauf ist abwechslungsreich und die Geschichte siedelt sich perfekt ins bekannte Cartoon-Universum an. Dem entgegen stehen der fokusartige Bildschirmausschnitt, der überaus nervige Sound und die ewig gleichen Gegnertypen, die auf die Dauer den Spielspaß schmälern. Wer jedoch den Hund im Kino mochte und mit der zu nahen Kamera zurecht kommt, darf Disneys Bolt zumindest antesten - alle andere greifen lieber zu besseren Genrevertretern wie beispielsweise Tak 3. Letztendlich bleibt zudem die Frage: Warum zum Teufel ist das Spiel erst ab 12 freigegeben?

Positiv

  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Ansehnliche Grafik
  • Für Kinder spannende Story

Negativ

  • Nerviger Sound
  • Viel zu nahe Kamera
  • Ewig gleiche Gegnertypen
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Bolt Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit November 2008
Vermarkter DisneyInteractive
Wertung 5.9
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neXGam YouTube Channel
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