Black & White 2 im Test

PC Windows
Endlich! Seit der Games Convention hatte ich die Fortsetzung zu Peter Molyneux´s Meisterwerk herbeigesehnt, um meine Herrschsucht nicht immer nur an unseren armen Redakteuren auslassen zu müssen. Stattdessen müssen jetzt Pixelmännchen unter meinen göttlichen Eingebungen leiden und bis zum Umfallen schuften... ;-)
Drei Jahre nach dem Release des ersten Teils trifft nun der Nachfolger auch in deutschen Landen ein. Auf den ersten Blick hat sich spielerisch nicht viel geändert - nach wie vor steuert ihr eine mächtige Gottheit samt eigenem Volk als Anhängsel, welches durch eure Mithilfe zu Weltruhm geführt werden möchte. Dazu müssen wie schon Anno dazumal wieder Rohstoffe gesammelt, die Stadt ausgebaut und euer animalisches Alter Ego erzogen werden.


Die griechische Metropole entwickelt sich prächtig (click to enlarge)


Erfreulichweise scheint man aus seinen Fehlern gelernt zu haben und lässt den Spieler nicht ganz so im Regen stehen, wie dies noch Anno 2002 der Fall war. Neuerdings gibs genaue Infos über die Wünsche eurer Untergebenen und welche Aufgabe als nächstes erfüllt werden sollten. Zudem lassen sich im Stadtzentrum massenhaft Statistiken über die Bewohner einsehen und auch der Ruf nach Straßenbau wurde erhört, so daß die Städte auf Wunsch auch wirklich entsprechend Form und Aussehen annehmen.


Auch im Winter wird malocht.. (click to enlarge)


Dies ist auch verdammt wichtig, da ihr auf diese Weise viele feindliche Stämme zum Überlaufen bewegen könnt. Dem Glanz & Gloria eurer Zivilisation verfallen, braucht es nicht mal mehr eine Armee um die Herrschaft über die gesamte Insel auszuweiten. Gegnerische Dörfer laufen ohne große Gegenwehr auf eure Seite über und bringen sich damit in eine Liga mit der italienischen Armee. ^_^
Sehr schön übrigens auch, daß man die Liste der Bauobjekte richtig ausgebaut hat. Neben den bereits genannten Straßen dürft ihr nun auch nützliche "soziale" Einrichtungen wie z. B. ein Altersheim bauen oder auch einen Friedhof anlegen, was die kleinen Pixelmännchen wiederrum mit viel Gegenliebe honorieren.



Wer eher auf die harsche Vorgehensweise steht, bekommt in Black & White 2 nun auch endlich die Möglichkeit seinen Blutdurst auszukosten. Wer will, lässt als Kriegsgott mal eben eine bewaffnete Armee auf das noch friedliche Dorf zustürmen. Hätte die CPU nicht das ganze Geld für den Bau des neuen Sägewerks verschwendet, sondern stattdessen eine Mauer samt Bogenschützen hochgezogen, hättet ihr womöglich nicht so leichtes Spiel gehabt. So sammeln sich eure Jungs aber bald schon beim Dorfzentrum und beanspruchen die Herrschaft über dieses Gebiet.


Der "Kleine" spielt ein wenig... (click to enlarge)


Allerdings - eine feindliche Hauptstadt einzunehmen wird euch nicht im Handstreich gelingen. Dicke Mauern erfordern Belagerungswaffen oder eure zum Soldaten erzogene göttliche Kreatur, um überhaupt in die Nähe des Stadtkerns vorzudringen. Hier sind dann schon ein ganzer Haufen Soldaten gefragt, wobei diese aber auch erst einmal geboren, erzogen und ernährt werden müssen - Mann für Mann. Wer also ein großes Heer unter seinem Banner vereinen möchte, sollte sich besser für die nächsten 1-2 Stunden nichts vornehmen - solang könnte es bis zur abschließenden Heeresschau nämlich durchaus dauern.


Tod & Verderben über diese Stadt des Feindes! (click to enlarge)


Etwas schade allerdings, daß man es dann bei so wenig unterschiedlichen Truppengattungen gelassen hat. Außer Infantrie, Bogenschützen und Belagerungswaffen gibt es da nämlich sonst nichts, dabei wäre doch gerade ein Trupp Kavallerie eigentlich schon fast Pflicht gewesen. Naja, vielleicht beim nächsten Mal - dann ist es vielleicht auch schon nicht mehr ganz so mühsam eine Armee aufzustellen, was den Spielweg als "böse Gottheit" doch etwas weniger attraktiv erscheinen lässt.



Die bereits kurz erwähnte göttliche Kreatur ist auch wieder dabei und will von euch vor Spielbeginn ausgewählt werden. Abermals stehen Affe, Löwe, Kuh und Wolf zur Auswahl und wollen von euch in verschiedensten Bereich eingesetzt werden. Sei es auf den Baustellen der Stadt oder aufgerüstet mit einigen Zaubersprüchen als Kampfmagier auf dem Schlachtfeld. Allerdings kann es schon ein bißchen dauern, die anfangs völlig unbedarfte Kreatur für eure Zwecke zu erziehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn bei guten Taten gibt es Streicheleinheiten, während Vergehen mit einer schallenden Ohrfeige bestraft werden sollten.

So schön es auch ist, leider bleibt auch Teil 2 in einigem Abstand zum Prädikat perfekt. Gerade die lediglich acht Inselwelten bieten hier Anlass zur Kritik, denn wer sich etwas ranhält, hat die Archipel mitunter schon an einem Wochenende erfolgreich absolviert. Angesichts des normalen Verkaufspreises, hätte man schon etwas mehr als lediglich 10 Stunden Spielzeit erwarten können.


Japanische Truppen beim Scharmützel... (click to enlarge)


Sieht man nun mal von den doch eher kleineren Änderungen im Gameplay ab, so gilt es den größten Fortschritt bei der Optik zu verzeichnen. Dementsprechend wir natürlich auch Hardware gefordert, ohne 2 Ghz CPU und 1 GB RAM sowie muskelbepackter 128 MB Grafikkarte wird das Götterleben mehr zu Qual, als denn Freude. Wer allerdings einen entsprechenden PC unter, neben oder auf seinem Schreibtisch stehen hat, wird mit einer großartigen und detaillierten Optik belohnt. Besonders das plötzliche Zoomen aus der Vogelperspektive bis hinunter auf einzelne Gänseblümchen wirkt auch beim zweiten und dritten Mal noch verblüffend.
Durch die völlige Bewegungsfreiheit der Kamera ertappt man sich die ersten Male noch dabei ganz verspielt einzelnen Stadtbewohnern bei ihrem Alltagsgeschäften beizuwohnen oder den einmaligen Ausblick über riesige lebendige Landschaften zu genießen. So stelle ich mir wahrlich Grafik der Next-Generation vor.



Auch akustisch wurde hier gute Arbeit abgeliefert. Wie von EA nicht anders gewohnt, wurde das komplette Spiel mit einer qualitativ hochwertigen deutschen Synchro versehen, die zudem auch noch eines gewissen Witzes nicht entbehrt. Schade nur, daß man sich nicht auch bei der Hintergrundmusik so ausgetobt hat. Denn die bleibt während des gesamten Spiels doch sehr oft stumm, was leider nicht positiv zur Motivation oder Spannungsbildung beiträgt. Allerdings - wenn die Orchestermusi mal so richtig loslegt, dann kommt auch schnell Atmosphäre auf. Schade nur, daß man hiermit unverständlicherweise so geizt.


Wir planen den weiteren Ausbau der Stadt... (click to enlarge)

Systemanforderungen
  • Windows 2000 / XP
  • mind. 1,6 Ghz CPU
  • mind. 512 MB RAM (1 GB sehr empfohlen!)
  • 3,5 GB Festplattenspeicher
  • mind. 64 MB Grafikkarte m. 1.1 Pixel-Shader
  • 8x DVD Laufwerk

    Testsystem:
  • Windows XP inkl. SP2
  • Athlon 64 3200+ (2 Ghz)
  • 1024 MB RAM DDR/400 Mhz
  • Geforce 6800 (256 MB RAM)
  • Hitachi 80 GB Festplatte
  • CD/DVD Laufwerk

Sebastian meint:

Sebastian

Black & White 2 ist der Nachfolger, wie man ihn erwartet hat. Das Handling wurde vorbildlich verbessert, der Umfang weiter ausgebaut und die Optik gehörig aufpoliert bzw. auf den neuesten Stand gebracht. Den Preis zahlt der User nun allerdings mit hohen Hardwareanforderungen, die so manchen enttäuschten Fan auf dem Weg zurücklassen werden. Bei wem´s allerdings noch läuft, der sollte sich die Göttersimulation nicht entgehen lassen! 

Userwertung
10 1 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Black & White 2 Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 12. Oktober 2005
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen