
Ob die Jungs von der Instandhaltung den nochmal hinkriegen!?
Leider gestalten sich diese Missionen aber recht linear in ihrem Aufbau, so dass ihr wenig Freiheit über eure Vorgehensweise habt. Ausserdem könnt ihr nicht selbst Helikopter fliegen oder Spähpanzer fahren. Und so seid ihr oftmals auf genau einen Weg festgelegt und nietet alle Gegner, die auf dem Weg zum Zielpunkt auftauchen mit der Bleispritze um. Beim testen hat mich das fast schon einwenig an diverse Lightgun Spiele, die man von den Konsolen her kennt erinnert. Und der Vergleich ist gar nicht so abwegig. Besonders deutlich wird dies bei der Konvoi Mission, in welcher aufständische Somalis einzeln (!) von allen Seiten auf den Konvoi einstürmen und ihn beschiessen. Nun mag man über den militärischen Nutzen eines solchen Vorgehens streiten, fakt ist aber das ihr nichts anderes zu tun habt, als schnell genug als Schütze eines Humvee das Fadenkreuz auf die virtuellen Islamisten zu steuern und abzudrücken.

Die Ruhe vor dem (An)Sturm...
Wer also wirklich auf der Suche nach einer realistischen Kriegssimulation ist, wird maßlos enttäuscht werden. Gestärkt wird dieser Eindruck auch durch die Tatsache, dass ihr in jeder Mission praktisch hunderte von Somalis niedermäht und so zum Ende der Kampage locker auf ca. 2000 - 3000 erledigte Feinde zurückschauen könnt.
Auch die KI der CPU-Charaktere ist leider ein schlechter Witz. Und das auf beiden Seiten. Die Somalis sind offenbar blind und drehen sich teilweise von euch weg, wenn ihr vor ihnen steht. Genauso schiessen sie dann auch auf euch. Doch auch eure Jungs sind nicht besser und man fragt sich worauf diese "Elitekämpfer" denn schiessen - den Gegner 100 m voraus wohl nicht, denn der steht nach zwei verballerten Magazinen immer noch verdutzt auf den Beinen...

Hier heben wir gerade ein illegales Waffenlager aus...
Die einstmals so prachtvolle Grafik sieht auch heutzutage noch gut aus, aber der Zahn der Zeit nagt nun einmal unerbittlich und so hat auch die Optik in Black Hawk Down bereits viel von ihrem damaligen aha-Effekt eingebüsst. Schuld daran sind nicht nur vereinzelte Clipping Fehler, sondern beispielsweise auch die etwas eckig anmutenden Köpfe eurer Gegner, sofern ihr sie als Sniper durch euer Gewehr betrachtet. Da wird es eben offensichtlich, dass Novalogics Game schon den einen oder anderen Monat auf dem Buckel hat. Die schönen Lichteffekte, verrostete Hütten in den Städten und die steinewerfenden Somalis wissen hingegen auch heute noch zu gefallen.

Bei einer Razzia fliegen die Kugeln wieder tief (und zahlreich)
Unerwähnt sollte ebenfalls der umfangreiche Multiplayermodus nicht bleiben, der Spiele mit bis zu 50 Gamern auf einem Server zulässt. Die Maps sind im Multiplayermodus erfreulich abwechslungsreich, auch wenn die Spielmodis Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the Flag, etc. sicherlich keine Neuheit bei Multiplayersitzungen darstellen. Allerdings kommt hier ja verständlicherweise die miese KI nicht mehr zum Zug und gegen menschliche Spieler macht Black Hawk Down dann tatsächlich wirklich Spass, wenngleich es aber zu keinem Zeitpunkt mit dem vielgerühmten Battlefield 1942 mithalten kann.
Immerhin ist Black Hawk Down auf dem Macintosh recht genügsam - sogar alte G4 Rechner kommen hier noch problemlos zum Zug. Nennt ihr noch die legendäre "Tischlampe" oder aber einen PowerMac G4 euer Eigen und habt Lust auf Black Hawk Down, so solltet ihr aber mindestens über 1,25 Ghz, 512 MB Ram und eine 64 MB Grafikkarte verfügen. Unter allen OS X Versionen vor 10.3 ("Panther") sind die Somalis zudem nicht zum Aufstand zu bewegen.
Black Hawk Down ist eine kleine Enttäuschung. Nicht die dürftige Grafik oder die dumme KI der Soldaten stört aber am meisten, es ist vielmehr das eingeschränkte Gameplay - fast meint man, wirklich eine Reise zurück ins Jahr 1993 zu unternehmen. Einzig und allein für Mehrspielerpartien eignet sich der Ausflug ins somalische Gelände, insbesondere sofern ihr ausreichend Mitspieler für eine LAN Partie gewinnen könnt. Da der Titel aber in Deutschland relativ selten anzutreffen ist, stehen die Chancen verständlicherweise hierfür eher schlecht.