Ben 10: Protector of Earth im Test

PlayStation2
Der einst unbekannte kanadische Entwickler D3 hat sich wirklich gemausert. Durch Spiele wie Puzzle Quest, Naruto oder das angekündigte DarkSector darf man sich dort nun auch in die Liste der bekannteren Vertreiber-Firmen eintragen. Ein nächster Coup soll durch die Versoftung der Cartoon Network-Serie "Ben 10" für viele verschiedene Plattformen gelandet werden. Wir betrachten die PS2-Version genauer...
Nun wie jeder Lizenz-Titel wird auch dieser von einer seichten Story begleitet. Ben 10 ist mit seinem Großvater und seiner Schwester auf Camping-Tour, als plötzlich ein undefinierbares Ding abstürzt. Ben, der mutige Held, geht natürlich direkt los, um nach dem Rechten zu schauen - wird allerdings schon auf dem Weg dorthin von Robotern angegriffen. Da er mit einem exorbitanten Scharfsinn ausgestattet ist, merkt unser minderjähriger Protagonist auf der Stelle, dass etwas nicht stimmt. Und er macht sich auf die Welt zu retten.

Ben 10: Protector of Earth präsentiert sich als Jump'n'Run-Titel im Sidescroll-Style. So hüpft ihr durch die Gegenden, über Klippen und auf Vorsprünge und bekämpft hier und verschiedene Gegner, deren Typen sich zwar sehr ähneln, aber oftmals mit verschiedenen Waffen ausgestattet sind. Anstatt also einfach neue Gegner zu entwickeln schickt man später einfach Upgrades früherer Herausforderer in den Ring - clever, nicht?


Nun kämpft ihr allerdings nicht immer mit ein und der selben Figur - naja, streng genommen schon, aber Ben kann sich mittels seiner tollen Uhr - der Omnitrix - in verschiedene Aliens verwandeln. So gibt es Fourarms, der - wie der Name schon sagt - vier Arme, viel Kraft und wenig Geschwindigkeit hat. Er erinnert mich im Übrigen ein wenig an das Pokémon 'Machomei' aus meiner Jugend. Ein anderes Alien ist XLR8: Ein echsenähnlicher Zweibeiner der sich durchaus schnell durch die Gegend bewegen kann. Dies stellt einen enormen Vorteil dar, da man sich so nicht die Laune von schlechten Texturen und lieblosen Umgebungen verderben lassen muss. Eine weitere Verwandlungsalternative ist Inferno, dessen Waffenbasis das Element Feuer ist. Die Gegner werden von ihm mittels Flammenwerfer oder feuergestärkten Schlag- und Trittattacken malträtiert.

Im Spiel wechselt man so zwischen den einzelnen Aliens, da man für manche Passagen auch deren Fertigkeiten benötigt. Ferner verfügen alle über eine spezifische Spezialattacke, mit der man meistens nur schwerlich zielen kann, welche aber sehr effizient ist. Die erlegten Gegner bringen Punkte, mit denen man entweder die Lebensleiste auffüllt oder neue Angriffe oder Spezialfähigkeiten erlernt.

Bei diesen ganzen Verwandlungen hat man bei D3 doch glatt vergessen, Abwechslung in das Spiel zu bringen. Das ganze Spiel besteht nur und ausschließlich aus Laufen und Kämpfen. Mal kommen Passagen vor, in denen man ein wenig Geschicklichkeit anwenden muss, doch wirklicher Anspruch will einfach nicht aufkommen. Dazu tragen dann auch die strohdummen Gegner ihren Teil bei. Diese sind einfach nur aufs Angreifen getrimmt und haben keinen einzigen Funken künstliche Intelligenz eingehaucht bekommen. Rennt ihr ständig vor den Gegnern weg, kommen diese nicht auf die Idee den Weg zu eurem Charakter abzukürzen, nein - nach einiger Zeit habt ihr eine lustige Schlange Roboter hinter euch und könnt eine lustige Polognese starten. Mag sich lustig anhören, doch dem Spiel tut das absolut gar nicht gut. Die intuitive Kampfsteuerung kann allerdings überzeugen, da sie sehr simpel gestrickt und auf Buttonsmashing fokussiert ist. Dies ist bei Games diesen Schlages nicht unbedingt von Nachteil.

Kommen wir zu den Boss-Fights. Im ersten müsst ihr euch einem riesigen Insekten-Roboter stellen. Dieser haut mit seinen Riesenpranken immer wieder auf Plattformen, welche dort dann kurz stecken bleiben. Jetzt muss man so schnell wie möglich auf die Händchen einschlagen, bis darüber ein Kreis erscheint. Nun drückt man die entsprechende Taste, es startet ein Quick-Time Event. In einer Zwischensequenz muss man nun bestimmte Knöpfe drücken, um die Extremität außer Gefecht zu setzen. Hat man dies ein paar Mal gemacht, geht der Roboter zu Grunde. Na, kommt euch irgendwas bekannt vor? Ja? Genau! Eine eigene Idee die Bosskämpfe zu gestalten war leider gerade vergriffen, deswegen bediente man sich kurzerhand am God of War-Kampfsystem. Wenn's da erfolgreich war, muss es hier ja auch spaßig sein! Logisch, oder?

Einen KoOp-Modus hat das bisher sehr dürftige Spiel ebenfalls spendiert bekommen. Mit einem Freund dürft ihr also mit zwei Bens durch die 14 Level hüpfen und euch gerne zu zweit über die mangelnde Abwechslung ärgern :). Ein wenig mehr Varietät bietet das Zweispieler-Zocken schon, doch wird man seinen Freund nicht lange motivieren können, sich den Titel länger anzutun.


Optisch orientiert man sich ganz klar am Comic-Vorbild, passens bestückt mit einer Cel-Shading-Optik. Diese sieht noch ganz gut aus, vor allen Dingen bei den eigenen Charakteren und den Gegnern. Doch wenn man sich die Umgebung ansieht, wird schnell klar, dass hier nicht mit besonders viel Liebe gearbeitet wurde. Anspruchslose Grafiken, matschige Texturen und Kantenflimmern sind das Resultat. Die Kampfeffekte sind mehr eine Notlösung. Sie sehen zwar recht passabel aus, heben sich allerdings nicht vom Rest des Spieles ab. Eine deutsche Synchronisation ist im Übrigen nicht vorhanden, ausgeholfen wird mit sehr dürftigen und teils zu wörtlich übersetzten Untertiteln. Die Hintergrundmusik macht auch keinen besonders guten Eindruck, nervt nach einiger Zeit und ist ein wenig eintönig.

Renke meint:

Renke

Ein weiterer Titel für den riesigen Lizenzspiel-Haufen. Bringt viel Geld in die Kassen, die Spielbarkeit bleibt allerdings auf der Strecke. Ben 10 mangelt es an Abwechslung, Grafik und Sound sind nicht besonders gut und bei manchen Spieleelementen bedient man sich dreist bei der Konkurrenz. Was überzeugt: Das simple Kampfsystem, sowie die kinderfreundliche Story. Die Disc lässt sich zudem gut als Frisbee verwenden.

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Ben 10: Protector of Earth Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 21. Dezember 2007
Vermarkter KochMedia
Wertung 5.3
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