Battlezone im Test

PSP
Das Rezept ist so alt wie (beinahe) die Videospielindustrie selbst: Man nehme eine Handvoll abgesteckter Arenen, setze eine bestimmte Anzahl Kontrahenten mitten rein und lasse noch ein paar Waffen und Upgrades vom Himmel fallen - fertig ist der nächste Spielehit. Zumindest in den frühen 80ern sorgte derlei Actionfutter noch für gute Unterhaltung. Doch wie sieht es damit im Jahr 2007 aus?
Atari wagt den Vorstoß und will eine alte (das Original Battlezone erschien übrigens 1980!) und niemals so wirklich in Vergessenheit geratene Idee auf der PSP wieder brühwarm servieren. Dazu treten insgesamt acht Nationen bei einem Wettbewerb der NATO (alle Achtung!) in Teams gegeneinander an, wobei jede teilnehmende Nation über eine eigene Spezialfähigkeit verfügt. Während Team USA einen Power-Schuß auf die gegnerischen Hover Tanks abfeuert, erfreuen sich die futuristischen Kriegsgeräte der Deutschen einer starken Panzerung. Die Briten hingegen vermögen es ihren Tank gut zu tarnen und für die Gegner fast unsichtbar zu machen.



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Neben diesen Spezialwaffen dürft ihr euren Panzer (drei Klassen stehen hier zur Wahl) auch noch individuell vor den Turnierkämpfen aufrüsten, wobei mit Raketen, Minen, Rail Guns und vielem mehr für reichlich Auswahl gesorgt ist. Auch die Anzahl der Kampfschauplätze kann sich sehen lassen, angefangen von einem Raketensilo in Russland über eine Arena in der Antarktis bis hin zu einem (historisch nicht ganz korrekten) Aztekentempel in Argentinien.

Jede Location hat neben architektonischen Eigenheiten zudem auch noch unterschiedliche Formen und Mengen an Fallen und Upgrades aufzubieten, die dem actionreichen Gameplay etwas mehr Pepp verleihen. Auch die Spielmodi können sich sehen lassen: Capture the flag, team deathmatch, hold territory und weitere (sechs ingesamt) erfinden das Genre zwar nicht neu, sind dafür aber konsequent umgesetzt. Schade nur, daß jeweils nicht mehr als nur vier Tanks gleichzeitig an den Kämpfen teilnehmen können.



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Auch die Lernkurve des Spiels dürfte nicht jedem PSP-Gourmet schmecken, gilt es sich doch mangels Trainingsmodus die Sporen gleich direkt im Ernstfall zu verdienen. Dank einer etwas komplizierten Handhabung der Tanks kann es da anfänglich schon zu kleineren Schwierigkeiten und Frusterlebnissen kommen, durch die es sich durchzubeißen gilt. Hat man dann erstmal den Bogen raus treffsicher zu feuern und den Gegner dabei geschickt zu umfahren, geht es recht schnell voran von einem Event zum nächsten. Leider ist bereits nach vier Stunden Schluß und lediglich eine erneute Turnierteilnahme versucht Solo-Player zu locken - unterm Strich reichlich wenig für einen aktuellen PSP Titel.

Immerhin etwas entschädigend ist dafür der Multiplayermodus, vorausgesetzt ihr könnt ausreichend Spieler mit ebenfalls einer Version von Battlezone um euch versammeln. Dann darf sich nämlich in bester Twisted Metal Manier untereinander duelliert werden und auch das zuschalten von Bots ist kein Problem. Zudem lassen sich auf der Website des Spiels neue Karten für den Multiplayermodus erstellen und nach dem Download beim nächsten Zockerabend verwenden.



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Technisch hat Entwickler Paradigm durchaus gute Arbeit abgeliefert, verfehlte es aber dem Spiel irgendeine Art von persönlicher Note zu verschaffen. Auch wurde bei den Levels ganz gehörig recycelt, von den drei mickrigen Panzermodellen ganz zu schweigen. Dafür zieht man immerhin bei den Effekten die Trumpfkarte - zahlreiche Explosionen und Lichteffekte überziehen den Screen der PSP und können vollends überzeugen, auch weil die Framerate selbst in effektvollen Situationen niemals so richtig einzuknicken wagt.

Die akustische Abteilung darf man hingegen getrost vergessen: Die Sprachausgabe erklingt reichlich lächerlich, die Soundeffekte sind schlichtweg einfallslos & nicht sehr zahlreich und tja, die rockigen Melodien im Hintergrund kann man durchaus ruhigen Gewissens verpassen. Sound abdrehen schont da die Nerven.

Sebastian meint:

Sebastian

Die Ansätze stimmen - der Rest enttäuscht leider. Abgesehen von der kurzen Spielzeit wären mehr Spielmodi, ein ingame Map-Editor und etwas mehr frische Ideen eine feine Sache gewesen. In wessen Beuteraster aber für gewöhnlich Titel á la Twisted Metal fallen, kann bei Battlezone dennoch mal reinschauen.

Positiv

  • Actionreicher Multiplayer
  • Tolle Grafikeffekte
  • Individuelle Tankausstattung

Negativ

  • Keine neuen Ideen
  • Geringe Spieldauer
  • Singleplayemodus
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Battlezone Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 31. Januar 2007
Vermarkter Atari
Wertung 6.7
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