Asphalt: Urban GT im Test

N-Gage
Mit Asphalt: Urban GT präsentiert Nokia, gerade mal drei Monate nach der Weltpremiere auf der Games Convention im August, das fertige Spiel. Gameloft's ambitioniertes Projekt konnte schon damals mit phänomenaler Optik und tollem Driftverhalten überzeugen und stahl selbst "großen Namen" wie Colin McRae 2005 die Show.

Asphalt: Urban GT ist kein realistisches Rennspiel, sondern klar im Arcadebereich angesiedelt. Die Programmierer mixten hierfür mehrere berühmte Rennspiele miteinander: Die Einflüsse von Projekt Gotham Racing, Gran Tourismo, Burnout und Need for Speed Underground sind nicht von der Hand zu weisen. So kann man z.B. ähnlich wie in Burnout seinen begrenzten "NO² Boost" (der das Auto sehr stark beschleunigt) durch riskantes fahren, z.B. im Gegenverkehr oder durch waghalsige Sprünge und Drift’s schneller aufladen.


Driften und Vollspeed sind hier an der Tagesordnung...


Gefahren wird in einem Feld aus insgesamt 8 Autos, dabei geben sich die Kontrahenten äußerst aggressiv. Andauernd drängelt sich einer vorbei, oder versucht einen in der Kurve gegen die Leitplanke zu drücken. Die CPU bleibt aber fair und macht selber viele Fehler. So passiert es nicht selten, dass sie von der Ideallinie abweicht oder im Gegenverkehr stecken bleibt. Auf den Spieler lauern aber auch noch andere Gefahren in Form von unbeteiligten Verkehrsteilnehmern, wie Autos, LKW's, Busse und Polizeisteifen.

Nach einem sehr kurzem, aber stylischen GC Intro befindet man sich auch schon im Hauptmenü. Hier hat man neben den "Optionen" die Auswahl zwischen dem "Arcade-", "Evolutions-" oder dem "Multiplayer-Modus":
Der "Arcade Modus" wirft einen gleich mitten ins Renngeschehen, hier kann man sich für ein "Direktes Spiel" (Zufallsauswahl), "Straßenrennen" (4 Rennen hintereinander gewinnen und Wagen + Strecken Freispielen), "Freies Rennen" (Zugriff auf alle Strecken + bisher Freigespielte Autos), "Zeitangriff" (schnellste Rundenzeit) und "Verfolgungsjagd" (wo man sich als Polizei an die Geschwindigkeitssünder hängen muss) entscheiden.

Im "Evolutions Modus" bekommt man dann ähnlich wie in "Gran Tourismo" durch jedes gewonnene Rennen Geld, was man wiederum ins Tuning, oder gleich in ein neues Auto investieren kann. An Abwechslung wurde gedacht und so warten die unterschiedlichsten Meisterschaften auf die angehenden Rennfahrer. Man kann allerdings nur mit bestimmten Autos an einer Meisterschaft teilnehmen, die immer aus mehreren Rennen besteht. Um zu gewinnen müssen verschiedene Vorraussetzungen erfüllen werden: Einmal muss man unter den ersten 3 bleiben und insgesamt in der Tabelle die meisten Punkte absahnen. Ein anderes Mal darf man nicht letzter im Teilnehmerfeld werden, weil man sonst beim nächsten Checkpoint rausfliegt, oder es müssen vor dem Rennen Wetteinsätze etc. getätigt werden.
In der "Werkstatt" werden dann die verschiedenen Autos verwaltet und aufgemotzt. Der Tuningteil ist in Asphalt: Urban GT sehr umfangreich geworden und man kann über Auspuff, Luftfilter, Aerodynamik, Getriebe, Reifen, Gewicht, Farbe und Chassis seinen Boliden nach belieben und Geldbeutel gestalten.

Im "Multiplayer Modus" können dann über Bluetooth bis zu 4 Spieler gleichzeitig zeigen, wer der bessere Fahrer ist. Zur Auswahl stehen hier: Einzelrennen, Meisterschaft und Verfolgungsjagd.


Mit dem Cabrio kann man am besten die Landschaft genießen...


Für genügend Langzeitmotivation ist also gesorgt, denn neben dem Umfangreichen "Evolutions Modus" muss man auch das "Straßenrennen" mit jedem einzelnen Auto gewinnen, um es in seiner "Spezial Form" Freizuschalten.

Der Spieler hat in den Optionen die Möglichkeit sich die Steuerung individuell einzustellen, als Standart ist aber (5) zum Beschleunigen, (7) zum Bremsen, (2) für einen NO² Boost, (1) um die Perspektive zu ändern, (6) zum Hupen und (9) zum Licht an- und ausschalten vorgesehen. Mit "runter" drücken kann man einen Blick in den Rückspiegel tätigen.


Hindernisse werden einfach umgefahren...


Im Spiel selber sind zwar "nur" 20 Automodelle enthalten, die Auswahl ist aber dafür sehr abwechslungsreich geworden: Egal ob Audi, VW, Nissan, Ford, alle möglichen Lamborghini, Aston Martin, oder Exoten wie den Saleen S7, Morgen Aero 8 etc. für jeden Geschmack dürfte was dabei sein. In Asphalt: Urban GT gibt es insgesamt 9 Strecken die auch gespiegelt gefahren werden können. Was sich auf den ersten Blick wenig anhört, entpuppt sich als das richtige Maß, denn die Strecken sind sehr unterschiedlich im Design und Aufbau (Was nutzen einem 30 ähnliche und mittelmäßige Strecken, wenn man 9 richtig gute fahren kann). Egal ob Hochgeschwindigkeits- Oval in den USA, das triste und kurvige Chernobil, der mitternächtliche Hafen von Hong Kong, die Hochhausschluchten von New York oder das sonnige Cuba. Alle Strecken versprühen ihren eigenen individuellen Charme.


Mit dem Polizei-Lamborghini auf Verfolgungsjagd...


Dem Fahrer stehen insgesamt drei verschiedene Perspektiven zur Verfügung. Einmal kurz hinter dem Auto und noch mal von etwas weiter weg. Die dritte ist die "Egosicht", die kurioser weise am flüssigsten und damit am besten spielbar ist, denn gerade die so wichtigen Drift's gehen hier viel besser von Hand. Außerdem werden die Sprünge und Dreher auch aus der Egosicht und nicht wie in den anderen Perspektiven von der Seitenkamera gezeigt, was der Übersicht sehr zu gute kommt.

Grafisch dürfte Asphalt: Urban GT, wohl neben Ghost Recon: Jungle Storm, das bislang aufwändigste N-Gage Spiel überhaupt darstellen. Als ein "Second Generation" Game protzt es geradezu mit detaillierten Texturen, aufwendigen Lichteffekten und tollen Lackspiegelungen. Aber auch die Strecken selbst hätten grafisch kaum abwechslungsreicher gestaltet werden können und strotzen geradezu mit Details am Straßenrand, die sogar umgefahren werden können (Telefonzellen, Mülleimer, Hotdog-Verkäufer, Tische, Stühle…). Leider trüben die kleinen Fehler in der Kollisionsabfrage und ein paar vereinzelte Popups das an sich sehr gute Gesamtbild. So kann es beispielsweise mal passieren, dass man mit dem Heck des Autos in engen Kurven in der Leitplanke hängen bleibt, auf manchen Rampen nicht hochfahren kann (besonders in Las Vegas) oder durch andere Autos einfach hindurch fährt. Dies ist aber glücklicherweise die Seltenheit und beeinflusst den Spielspaß nicht gravierend. Was sich die Programmierer aber mit dem "Replay Modus" gedacht haben ist mir schleierhaft. Hier wurden alle Kontrahenten und Statisten kurzerhand herausgekürzt und man sieht wie das Auto mit unsichtbaren Gegenständen kollidiert.


fantastischer Weitblick...


Aber nicht nur grafisch passt alles bei Asphalt: Urban GT, auch soundtechnisch ist alles im oberen Bereich. Die Musikauswahl ist zwar sehr gering aber dafür sehr abwechslungsreich geraten (rockig, chillig etc.), so dass jeder schnell seinen Lieblingstrack gefunden haben sollte. Abgerundet wird das ganze durch kräftige Motorengeräusche (einzig der NO² Sound (Turbo) hört sich zu sehr nach "Rasenmäher" an).

Marco meint:

Marco

Gameloft hat es tatsächlich geschafft den hohen Erwartungen gerecht zu werden und liefert mit Asphalt: Urban GT das bisher beste N-Gage Spiel überhaupt ab. Da können auch die Kleinigkeiten in der Kollisionsabfrage dem Spielspaß nichts mehr anhaben.
Damit ist Asphalt: Urban GT ein Action-Rennspiel Leckerbissen, der durch den genialen Evolutions Modus und dem 4 Spieler Multiplayer bis zu letzt motiviert. Die geniale Grafik, die tollen Automodelle und die abwechslungsreichen Strecken setzt dem ganzen dann noch das i-Tüpfelchen auf. Ganz einfach ein MUST-HAVE für jeden N-Gage Besitzer… 

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Asphalt: Urban GT Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 04.11.2004
Vermarkter Nokia
Wertung 9.1
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