Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr im Test

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Mit der Agatha Christie-Lizenz will The Adventure Company in den nächsten Jahren groß im Adventure Genre punkten. Den Anfang macht dabei Und dann gabs keines mehr, welches wir uns für euch etwas genauer angesehen haben.

Wer fällt als Nächster tot um?
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Die Story des Spiels basiert größtenteils auf dem gleichnamigem Kriminalroman von Agatha Christie, welcher während des Zweiten Weltkrieges geschrieben wurde. Zehn fremde Frauen und Männer werden unter falschen Vorwänden auf eine vor der englischen Küsten gelegene Insel zu einer ganz besonderen Dinnerparty eingeladen. Das Rätsel beginnt, als der ominöse Gastgeber nicht auftaucht und einer seiner Bediensteten eine Schallplatte abspielen lässt. Die Anwesenden hören eine Stimme, die jeden von ihnen eines Mordes bezichtigt. Schon nach kurzer Zeit verstirbt dann auch der erste der Gruppe unter mysteriösen und ungeklärten Umständen. Die geladenen Gäste erkennen, dass einer von ihnen der Mörder sein muss. Und während einer nach dem anderen das Zeitliche segnet, verstärkt sich die Paranoia der Unschuldigen und das Rätsel für den Spieler, wer denn nun der Mörder ist.

Um diese Geschichte nun als Spiel umzusetzen, haben sich die Entwickler einige Dinge einfallen lassen, die so nicht im Roman zu finden sind. Ihr übernehmt so z.B. die Rolle einer erfundenen elften Person. Der Bootsmann Patrick Narracott ist genau so wie die 'Gäste' auf der Insel gefangen und setzt es sich zum Ziel, den Tod von allen Unschuldigen zu verhindern. So findet ihr außerdem verschiedene Endsequenzen und eine Reihe an Sidequests, die sich aber sehr gut in die eigentliche Story einreihen.


Bei eurer Investigation müssen viele Gespräche geführt werden.
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Das Gameplay von Und dann gabs keines mehr richter sich deutlich an die Adventure Spieler, die auf eine gute Story großen Wert legen. Demnach sind die Rätsel recht einfach, was sowohl die Motivation oben hält als auch die grade Linie der Story nicht beschädigt. Das große Inventar kann Einsteiger vor Übersichtsprobleme stellen, um 'Trial & Error' Experimente im Sinne vom Kombinieren von Items kommt man im späteren Verlauf des Spiels kaum herum. Um die Story voran zu treiben lauft ihr durchs Haus und sucht die richtige Person in einem bestimmten Raum, mit der es dann durch einen Dialog weitergeht.



Wie gesagt, Und dann gabs keines mehr setzt großen Wert auf die Story, die auch wirklich begeistert. So kriegt ihr zu jedem der Anwesenden zahlreiche Hintergrundinformationen, sei es durch Gespräche oder gefundene Items wie Tagebücher, Briefen usw. Die Sidequests wissen ebenfalls zu gefallen und bieten neue Sichtweisen auf das eigentliche Hauptgeschehen.


Auch alleine begebt ihr euch auf Spurensuche.
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Die Mängel des Spiels trefft ihr bei der Technik und gewissen Teilen des Gameplays an. Grafisch gestaltet sich Und dann gabs keines mehr sehr zweckmäßig und nie wirklich auf dem aktuellen Stand der Technik. Die Handlung findet fast ausschließlich im Herrenhaus statt, welches nur selten optische Highlights bietet. Durch zu geringen Detailgrad und mittelmäßige Texturen kann irgendwie auch die richtige Atmosphäre nicht aufkommen. Die Charaktermodelle sind hier auch noch zu erwähnen. Während sie in der weiteren Perspektive noch ganz nett aussehen, ist das Resultat beim Reinzoomen (z.B. während Dialogen) ziemlich ernüchternd. Das liegt vor allem an den nicht zeitgemäßen Animationen - die Figuren bewegen sich sehr steif und während Dialogen geht der Mund einfach nur immer auf und zu, über weitere Mundwinkel scheinen die Protagonisten nicht zu verfügen, Mimik ist ein Fremdwort.

Personen die sich den Rücken zudrehen wenn sie miteinander reden, keine Reaktionen wenn einer der Gäste plötzlich tot zu Boden stürtzt und andere Dinge dieser Größenordnung nehmen letztendlich ziemlich viel vom Spielspaß. Beim Sound hat man sich deutlich mehr Mühe gemacht, die deutsche Synchro weiß zu gefallen und sorgen dann noch für einen Funken der richtigen Atmosphäre. Beim Rest des Sounds ist dann aber auch wieder Flaute angesagt, über 08/15 Gedudel kommt das Spiel nicht heraus.


Wer ist der Mörder?
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Gregory meint:

Gregory

Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr ist ein nettes Adventure für graue Tage, aus dem man allerdings sehr viel mehr hätte herausholen können. Technisch ist das Spiel einfach altbacken, was bei den Animationen oder der unerklärlichen Ruhe der Charaktere auch den Spielspaß angreift. Agatha Christie Fans oder Liebhaber von Story lastigen Detektivadventures können auf jeden Fall mal reinschauen, wer jedoch ansprechende Technik und fordernde Rätsel sucht, sollte einen großen Bogen um das Spiel machen. 

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Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 25.11.2005
Vermarkter TheAdventureCompany
Wertung 6.3
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