Tom Clancy's Ghost Recon Predator im Test

PSP
Tom Clancy ist vor allem ein US-amerikanischer Schriftsteller, der erfolgreich durch seine Politthriller bekannt wurde. Computer- und Konsolenspieler kennen ihn nicht ausschließlich durch seine Bücher, sondern viel mehr durch den Taktik-Shooter Ghost Recon. Nachdem der letzte Teil für die PSP nicht ganz das Gelbe vom Ei war, kam nun ein neuer Ableger mit der Namenserweiterung Predator, was erst einmal vielversprechende Assoziationen weckt.
Nachdem das Profil steht, führt das Spiel mit einem Intro fort, das in aquarellähnlicher Animation gehalten ist. Die Geschichte, deren Inhalt so gar nicht mit einem Politthriller vergleichbar ist, ist dem Zweck dennoch dienlich. Noch 72 Stunden bis eine US-Invasion auf Sri Lanka eintrifft, bis dahin soll der Spieler mit seiner Einheit den Weg für die Streitkräfte freimachen. Handfeste Beweise tauchen auf, welche offenbaren, dass die USA auf der falschen Seite kämpfen. Gleichzeit scheint es an den Fronten von Pakistan zu eskalieren und du hast als Soldat einer hoch gerüsteten Spezialeinheit die Möglichkeit die Welt zu retten, na wenigstens gibt es diese Option in der digitalen Welt. Dann auf in den Kampf.

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Ganz kurz das Menü. Das Tom Clancy's Ghost Recon Predator ist übersichtlich gestaltet und bietet auf der UMD eine Einzelspieler- und eine Mehrspielermöglichkeit an. Ergänzend, aber nicht erwähnenswert legten die Entwickler eine Ruhmeshalle für die Ergebnisse sowie Optionen für gewisse Einstellungen bei. In den Optionen gibt es den Punkt Steuerung, der vermuten lässt, dass hier die Tastenbelegungen verändert werden können. Weit gefehlt, lediglich eine Übersicht über die fest angebotenen Steuerungsmöglichkeiten sind hier visualisiert, hätten Ubisoft und sein Entwicklerteam doch bloß eine variable Belegung zugelassen. Warum, erzählen wir später. Das Spielprinzip ist eigentlich gar nicht so schwer. Steuere ein dreiköpfiges Team durch die Areale von Sri Lanka, sammel Informationen und komme möglichst heil ans Ziel. Das Team kann hierfür in den Voreinstellungen frei gewählt sowie mit individuellen Waffen ausgerüstet werden. Die Möglichkeiten sind angenehm umfangreich, da sie von der einfachen Pistole über das Schafschützengewehr bis hin zu modernen Prototypen reichen. Vervollständigt durch Drohnen und Luftunterstützungen ergibt die Ausrüstung ein ganzes Bild. So begibt sich der Fan in den Kampf, gefolgt mit einem lauten „Oje“. Entscheidet sich der Spieler alleine für den Kampf, kann er zwischen seinen ausgewählten Kameraden wechseln. Ebenso folgen diese deinen Befehlen, welche primär aus „Deckung gehen“ und „Angreifen“ bestehen. Die KI der Kontrahenten sowie der zwei Kameraden ist eher suboptimal. Wild rennen die Mitstreiter ins offene Gefecht, bis sie sterben. Zwar können diese strategische Positionen zugewiesen bekommen, aber sonderlich intelligent agieren sie auch nicht von diesen aus – mal geht’s gut, das andere Mal nicht.

Die Steuerung ist fernab von allem Gewohntem, denn die Entwickler Virtuos gingen eigene Wege. Ohne in die Details zu gehen, ist der Wechsel zwischen Fokussieren, seitwärts Bewegen, Teammitglieder dirigieren und der Waffenwechsel mit einer sehr langen Eingewöhnungszeit verbunden. Tasten besitzen oft unkomfortable Mehrfachbelegungen, was schnelle Reaktionen im Spiel unmöglich macht. Verknotete Finger sorgen schlussendlich für enormes Frustpotenzial, weswegen eine veränderliche Tastenbelegungen nicht schlecht wäre. Schön hingegen sind die kleinen Details, wie z. B. Luftanhalten bei der Nutzung des Schafschützengewehrs.

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Naja, ist die Grafik! Wäre es einer der ersten PSP-Spiele, so hätte sie noch beeindrucken können, heute ist der Spieler letztendlich dennoch Besseres gewohnt. Eigenartig erscheinen die über den Boden mit moonwalk-ähnlichen Schritten gleitenden Figuren. Die Texturen sind matschig und nicht sonderlich schön anzusehen, der Hintergrund macht keiner Fototapete Konkurrenz. Was rund sein soll, ist sehr kantig und Klötzchenbauweise bestimmt in diesem GhostRecon sowieso den Alltag. Explosionen wirken befremdlich, sie sind zwar als solche zu erkennen, aber irgendwie vermitteln sie nichts Gewaltiges. Auch Clipping-Fehler kommen gelegentlich vor. Lediglich der Aufbau der einzelnen Areale ist gut gelungen und könnte zum taktischen Gefecht einladen. Die Hintergrundmusik besitzt typische heroische Eigenschaften und stimmt während des Spieles situationsbedingt mit ein. Gesprochen wird ausschließlich in charakterstarkem amerikanischen Englisch, das durch deutschen Untertitel seine Übersetzung erfährt.

Abrundend hätte der Mehrspielermodus überzeugen können, wenn dieser nicht nur durch die Besetzung der beiden Mitstreiter bestimmt wäre. Das heißt, mit zwei Freunden dürft ihr das Spiel gegen die KI-Gegner antreten. Richtig taktisch wäre der Multiplayer ausgefallen, wenn auch die Gegner von Netzwerkbeitretenden gelenkt werden. So ist es eher ein Tropfen auf den heißen Stein.

Dirk meint:

Dirk

Generell bin ich ein großer Freund von Actionspielen, dieses gehört leider nicht dazu. Für knapp 30 Euro erwarte ich einfach mehr. Die Grafik wirkt altbacken, die KI deiner Kameraden lässt zu wünschen übrig und die Steuerung benötigt zu lange Eingewöhnungszeit. Ebenso ist der Umfang mehr als dürftig, da sind wir von Ubisoft schon Besseres gewöhnt. Schade im Kern hat es doch etwas Vielversprechendes gehabt.

Positiv

  • Im Kern gute Ansätze...
  • Schicke Areale …
  • Soundgestaltung

Negativ

  • …die nicht konsequent zu Ende geführt worden.
  • … aber hässliche Texturen und klötzchenartige Objekte.
  • KI der Soldaten
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Tom Clancy's Ghost Recon Predator Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1-3
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 30. September 2010
Vermarkter Ubisoft
Wertung 6.3
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