Dieser dürfte vor allem für PlayStation Spieler ein Fest sein, da man endlich eine Lücke in der Spielebibliothek füllt: Die des Open World Spaß-Racers a la Forza Horizon. Xbox Spieler können bereits seit Jahren in solchen Spielen versinken und The Crew Motorfest schlägt genau in diese Kerbe. Schauplatz für das Rennfestival ist die Insel Oahu auf Hawaii, die sich im Spiel natürlich von ihrer besten Seite zeigen möchte. Sommer, Sonne, Strand und schnelle Boliden locken die Spieler auf die Insel. Bereits zu Beginn wird in einer Art Tutorialrennen die vielen Aspekte des Spiels aufgezeigt. Es werden Rennen auf vielerlei Strecken und Bedingungen geboten. Vom klassischen Straßenrennen bis hin zu Ausflügen in die dichten Dschungel der Insel ist alles dabei. Hierbei besticht auch die Grafik von seinem Abwechslungsreichtum. Neben felsigen Arealen, die durch vulkanische Aktivität gezeichnet sind, üppigen Dschungelabschnitten und abwechslungsreichen Städten hat The Crew Motorfest optisch viel zu bieten. Schade ist allerdings, dass die Gebiete allesamt mehr Leben vertragen könnten. In vorangegangenen The Crew Spielen gab es noch Fußgänger auf den Straßen, die man hier vergeblich sucht. Auch in den Waldabschnitten hätten Tiere das Spiel etwas lebendiger gestalten können. So sieht man nur andere Spieler als Geister herumcruisen, die aber auf das eigene Spiel keinen Einfluss haben.
Die Rennen selbst, die vorrangig in einem vorgegebenen Auto absolviert werden, sind dabei klassisch gehalten. Anfangs müsst ihr nur auf das Podium gelangen, obwohl euch ein Sieg natürlich mehr Credits und bessere Belohnungen bringen. Diese gibt es in Form von Tuningteilen, um euren aktuellen Boliden zu verbessern, damit er konkurrenzfähig bleibt. Ungewollte oder nicht mehr benötigte Bauteile könnt ihr zerlegen und die erhaltenen Punkte anderweitig investieren. Die Rennen an sich sind in der Grundeinstellung relativ einfach, jedoch könnt ihr die Schwierigkeit selbst anpassen und erhöhen, um bessere Belohnungen abzugreifen. Hier merkt man aber schnell, dass in den höchsten Schwierigkeitsstufen die Konkurrenz mit unfairen Mitteln kämpft, da die Kontrahenten deutlich mehr boosten, als man selbst die Möglichkeit dazu hat. Hier hilft dann nur das Windschattenfahren, um mithalten zu können. Zudem kann man bei Bedarf jederzeit zurückspulen in der Standardeinstellung. Dies kann aber, wenn man es will, auch deaktiviert werden. In der Fahrphysik ist auf jeden Fall der deutlichste Unterschied zu Forza Horizon. Wer beim Xbox Game auf Wunsch diese so einstellen kann, dass der Racer sich nahezu realistisch anfühlt, sind wir bei The Crew Motorfest eindeutig im Arcadebereich gelandet. Die Steuerung ist direkt und fühlt sich als Veteran des Horizon Festivals zu Beginn etwas seltsam an. Nach einigen Rennen hat man sich allerdings eingespielt und kann auch hier einiges an Spaß haben. Lediglich der Grind ist etwas, dass mich gestört hat, denn manche Boliden sind wirklich sehr teuer und essenziell, um eine bestimmte Playlist zu starten. Obwohl für die jeweiligen Rennen meist ein Auto gestellt wird.
Insgesamt warten im Spiel mehr als 600 Boliden darauf, vom Spieler ausprobiert zu werden. Die schlechte Nachricht: Wie im echten Leben sind allesamt echt teuer. Während ihr in Forza Horizon hin und wieder mit neuen Fahrzeugen beschenkt werdet, müsst ihr euch in The Crew Motorfest diese euch hart verdienen. Denn selbst ein Lamborghini Huracan, der in anderen Spielen quasi zur Grundausstattung gehört, muss man sich hart erarbeiten. Oder gegen Echtgeld bezahlen. Wer sich seine Traumautos verdienen möchte, kann das am besten in den Mehrspielerrennen machen. Hier gibt es entweder das Grand Race oder die Demolition Derbies. Letztere sollten selbsterklärend sein, dass Grand Race ist ein Rennen, dass knapp eine Viertelstunde dauert und drei Rennabschnitte umfasst. In jedem Abschnitt hat man ein anderes Gefährt, was das Rennen durchaus spannend macht. Vor allem da alle die gleichen Voraussetzungen haben. Dies ist durchaus spaßig und sorgt für ordentlich Credits im virtuellen Portemonnaie.
The Crew Motorfest ist ein grundsolider Arcaderacer, der viel Spaß macht. Es gibt zwar ein paar Punkte, die mich persönlich gestört haben. Etwa manche Dialoge mit Fremdschämfaktor und der viel zu große Grind, um sich Autos leisten zu können. Aber grundsätzlich ist der Titel allen zu empfehlen, die auch mit Forza Horizon viele vergnügliche Stunden hatten oder diesen aufgrund des falschen Systems einfach nicht spielen konnten. Da das Spielerlebnis ständig erweitert wird, dürfte auch die Langzeitmotivation gesichert sein und mit ein paar Freunden macht der Titel sicherlich noch mehr Spaß.