Einer, der dieses Rezept schon fast zur Perfektion gemeistert hat, ist Hiro Mashima. Der Mangaka ist unter anderem für seine Reihen Rave, Fairy Tail sowie Edens Zero bekannt. Das Geheimnis seines Erfolges ist ein Zeichenstil, der entfernt an Eichiro Oda von One Piece erinnert. Und ein starker Fokus auf den sogenannten Fanservice. Sprich: Ein Großteil seiner Frauenfiguren haben einen enormen Vorderbau, der dann entsprechend in Szene gesetzt wird. Sei es durch eng anliegende Kleidung oder Klamotten, die einen gerade noch jugendfreien Blick auf die Brüste ermöglichen.
Dennoch haben die Werke des Mangakas ihren Charme, weil er sich darauf versteht, interessante und abwechslungsreiche Geschichte zu schreiben. Dementsprechend war ich auch gespannt, wie sich die Videospieladaption von Edens Zero schlug. Wobei das nicht die Allererste war. Es gab bereits vorher andere. Doch ist dies die Erste, die genauso wie der Manga heißt und von Konami selber entwickelt worden ist.
Du steuerst im Laufe des Games die Protagonisten von Edens Zero. Das ist vor allem zu Beginn Shiki, aber auch Rebecca gemeinsam mit ihrer humanoiden Roboterkatze Happy. Es stoßen noch weitere Mitstreiter im Verlaufe des Spiels hinzu, darunter ebenfalls die Schwertkämpferin Homura Kôgetsu. Jede spielt sich auf Grund ihrer Attacken unterschiedlich. Shiki greift mit Schlägen und Tritten an, sowie seiner Fähigkeit, die Gravitation zu manipulieren. Rebecca kann hingegen Happy in eine Waffe verwandeln und so ihre Feinde aus der Distanz attackieren.
Es ist eine bunte Crew, die da im Laufe des Games zusammenkommt. Und die auf Grund ihrer Attacken sich auch unterschiedlich spielen. Wobei man vom Kampfsystem jetzt nicht gerade sonderlich viel Innovation erwarten darf. Im Prinzip gibt es einen Knopf, mit dem du angreifst, zwei Knöpfe mit denen du eine „Kombo“ abschließen darfst und dann zwei Superangriffe, von denen der eine stärker ist als der andere und dementsprechend mehr Zeit benötigt, um sich wieder aufzuladen. Ebenso können die Spielfiguren auf Knopfdruck ausweichen oder auf einen Feind aufschalten.
Wobei der sowieso erhebliche Probleme hat, aufzukommen. Denn das Game ist nicht sonderlich gut gemacht. Neben dem eintönigen Feindesign hast du auch noch das Problem, dass die Bosse teilweise tanky geworden sind, aber dabei trotzdem nicht sonderlich herausfordernd. Denn dafür, dass sie viel einstecken können, schaffen sie es nicht gleichermaßen auszuteilen. Mit der Konsequenz, dass sich diese Bosskämpfe stellenweise wie Kaugummi ziehen.
Auch technisch lässt das Game zu wünschen übrig. So manches Porträt bei den Gesprächen erinnert nur entfernt an das Design von Hiro Machima. Die Framerate bricht manchmal aus unerfindlichen Gründen kurzfristig ein und Objekte tauchen plötzlich auf. Vor allem letzteres ist auf einer Konsole der aktuellen Generation eigentlich ein No Go!
Immerhin gibt es ein paar nette Minigame und eine gute Synchronisation, wenn auch nicht auf Deutsch. Aber unterm Strich ist dies einfach zu wenig, um mich für das Game einzunehmen. Da hätte mehr geschehen müssen.
Ich wünschte wirklich, Edens Zero wäre ein besseres Game. Als Fan der Vorlage hatte ich mich richtig auf das Spiel gefreut. Doch die Umsetzung lässt gleich in mehrfacher Hinsicht zu wünschen übrig. Der merkwürdige Beginn, der viel von der Story vorwegnimmt, die mangelnde Gegnervielfalt, die Tanky Bosses, die aber keine wirkliche Bedrohung darstellen und die verbesserungswürdige Optik: Es spricht mehr gegen den Titel als dafür. Die einzigen Gründe wären die Minigames und die gesprochenen Dialoge. Und das ist im Vergleich zu wenig.