Minecraft Dungeons Die Realität im Test

NintendoSwitch

Es klingt wie ein Treppenwitz: Das Sandbox-Spiel schlechthin, Minecraft, erhält einen Diablo ähnlichen Ableger mit dem Titel Minecraft Dungeons. Nur, dass dies kein Witz ist, sondern durchaus Realität.

 

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Diablo ist, was Action RPGs angeht, immer noch das Maß aller Dinge. Wobei in den letzten Jahren kräftig am Thron gesägt wurde und jede Menge Games herauskamen, die dem König Konkurrenz machten. Jetzt versucht also Minecraft sein Glück.
 
Der Titel ist bereits seit dem 26. Mai für alle Konsolen erhältlich. Wer sich allerdings eine Version für unterwegs wünscht, der kann seit Ende September zur Switch greifen, wo die Hero Edition herausgebracht wurde. Der Unterschied zur regulären Fassung ist, dass der sogenannte Hero Pass ohne Extrakosten mit inbegriffen ist. Dieser ermöglicht Zugang zu drei DLCs, von denen zwei bereits verfügbar sind. Es handelt sich dabei um zwei neue Areale, Jungle Awakens und Creeping Winter, die nochmal etwas Post Game Content bieten.
 
Die Story handelt davon, dass der Illager Archie von seinen Leuten verstoßen wurde. Dann stolpert er über eine merkwürdige Kugel (dargestellt als ein Kubus), die ihm jede Menge Macht verleiht, ihn aber auch korrumpiert. Jetzt ist er der Erz-Illager, der mit seinen Truppen sich die Welt unterjochen will. Nur du kannst ihn stoppen.
 

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Jedenfalls entweder du alleine oder gemeinsam mit Freunden. Denn Minecraft Dungeons bietet die Möglichkeit, das Game auch zusammen zu spielen, wobei das vom Inhalt her keinen Unterschied macht. Karte und Mobs sind dieselben, Letztere ebenso von der Anzahl her.
 
Jetzt ist es natürlich so, dass der Name Minecraft bestimmte Erwartungen weckt. Denn das Game ist ja nicht nur durch seine Pixelblock-Optik berühmt geworden, sondern auch durch sein Craftingsystem, mit dem du bei längerer Spieldauer immer mehr Sachen anstellen konntest. Die einzige Grenze war die eigene Fantasie.
 
Doch von Letzterem ist in Minecraft Dungeons keine Spur. Das Game ist immer noch im Minecraft-Universum verortet, was du anhand der Grafik sowie dem bekannten Figurendesign feststellen kannst. Jedoch ist es nicht möglich, Rohstoffe zu farmen und damit eigene Dinge herzustellen. Das ist schade, weil so dem Spiel eine Möglichkeit fehlt, sich hervorzutun. Wie geil wäre es beispielsweise, wenn du die gefundenen Waffen oder Rüstungen in Einzelteile auflösen könntest, durch die du durch neue Kombinationen andere, bessere Ausrüstungsgegenstände erhalten kannst?
 

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Stattdessen hast du ein relativ generisches Action RPG, dass in vielen Belangen hinter dem Genrekönig zurücksteckt. Das fängt schon beim Umfang an. Die zehn Welten des Grundspiels kannst du problemlos an einem halben Tag durchspielen. Und ob du dich durch die drei Schwierigkeitsgrade bemüßigt fühlst, einen erneuten Durchgang zu wagen, kann bezweifelt werden.
 
Zwar kann es in späteren Dungeons durchaus passieren, dass du alle deine drei Leben verlierst. Doch das hängt meistens damit zusammen, dass du in die Enge gedrängt wurdest und nicht mehr ausweichen kannst, weil die Ausweichrolle sich gerade regeneriert.
 
Dabei bietet Minecraft Dungeons durchaus eigene Ideen. So haben die Entwickler von Mojang und Double Eleven sich eine clevere Lösung einfallen lassen, was die Bedeutung von Equipment angeht. Anstatt hier die Lootjagd nach den besten Ausrüstungsgegenständen/Sets aus Diablo zu kopieren, hat die spielbare Figur unterschiedliche Slots. Je einen für eine Nahkampfwaffe, eine Rüstung und eine Fernkampfwaffe. Sowie drei weitere für Bonusobjekte, die du im Laufe des Spielens sammeln kannst. Fix sind der Slot für das Lebenselixier, welches sich nach Benutzung erst wieder aufladen muss wie auch für die Karte.
 

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Du findest in jedem Dungeon immer besseres Equipment, das durch die per Levelup verdiente Punkte verbessern kannst. Dabei hat jedes Objekt unterschiedliche Fähigkeiten, die durch die Investition von Punkten verbessert werden können. So kann beispielsweise eine Rüstung einen Feuerkreis auslösen, der ja nach Grad der Verbesserung umfangreicher wird. Bis zu drei Mal pro Objekt lässt sich dies machen.
 
Falls du jetzt zum Beispiel einen besseren Bogen gefunden hast, verschwinden die Verstärkungspunkte nicht. Stattdessen kannst du den entsprechenden Gegenstand verwerten, wodurch du die Punkte zurückerhälst und auch eine gewisse Anzahl an Rubinen erhälst. Die Punkte kann man dann wieder neu investieren, derweil die Edelsteine für die Händler im Dorf nützlich sind. Denn die bieten immer neue Objekte an, die du durch die Juwelen käuflich erwerben kannst. Doch in den meisten Fällen war das Angebotene im Vergleich zu dem, was du in den Dungeons gefunden hast, enttäuschend.
 
Übrigens erhälst du für jeden durchgespielten Level eine Box, in der du eines der eben genannten Bonusobjekte kriegt. Das kann ein Stück Fleisch sein, mit dem du  für begrenzte Zeit einen Wolf herbeirufen kannst oder ein Amulett, dass die Seelen der getöteten Feinde einsammelt und dann ab einem bestimmten Ladungsgrad ebenfalls Lebensenergie wieder auffüllt. Diese Bonusgegenstände lassen sich übrigens nicht verbessern.
 

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Grafisch hält sich Minecraft Dungeons an dem bekannten Minecraft-Look. Das Design der Charaktere wurde, wie bereits erwähnt, übernommen und nur teilweise verändert. Es gibt aber auch neue Feinde, wie beispielsweise den Redstone Golem, den du als Spieler zu hassen lernen wirst. 
 
Die Grafik läuft überwiegend flüssig, gerät allerdings zu Beginn eines Ladebildschirms gerne ins Stocken. Ganz selten ruckelt es auch, wenn der Dungeon am Anfang generiert wird. Beides geschieht unabhängig davon, ob die Switch im Dockingmodus steckt oder im Handheldmodus ist.
 
In Sachen Sounds orientiert sich das Spiel am Hauptspiel. Nur bei der Musik geht es eigene Wege und das durchaus gelungen. Die einzelnen Tracks sind durchgehend gut komponiert, bleiben allerdings nicht im Kopf hängen, wenn die Switch aus ist.
 
Minecraft Dungeons löst in mir gemischte Gefühle aus. Einerseits mach das Spiel aus seinen Möglichkeiten zu wenig und erfindet das Rad auch nicht neu. Anderseits ist das Gameplay dennoch abwechslungsreich und bietet einige interessante Ansätze. Am Ende kann ich es nur denjenigen empfehlen, die gerne Action RPGs spielen und neugierig auf die Umsetzung des Minecraft-Themas sind.

 
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Forum
  • von Flat Eric:

    OK, d.h. sammeln und abwarten, oder? Weil kaufen kann man eh nur Schrott. ...

  • von Phill XVII:

    Wirklich wichtig werden die erst im Endgame wenn du regelmäßig dein Zeug anpassen willst. Dann stellt sich auch schnell akuter Mangel ein....

  • von Flat Eric:

    Was macht man denn eigentlich mit den ganzen Smaragden? Habe jetzt ca. 4000 und weiß nicht wohin damit. Bin Level 13...

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