Satte 13 Serien deckt Warriors All-Stars ab. Darunter finden sich Persönlichkeiten wie Ryu Hauabusa aus Ninja Gaiden, Sophie Neuenmuller aus Atelier Sophie oder Zhao Yun aus der altgedienten Dynasty Warriors-Reihe. Knapp 30 spielbare Charaktere aus verschiedenen Franchises lassen sich in einer Party auswählen. Also ist es zu Anfang egal, für welche Figur ihr euch entscheidet, da sie zu Missionsbeginn frei auswählbar sind. Bei Warriors All-Stars habt ihr es mit einer offenen Spielwelt zu tun. Auf einer riesigen Karte findet ihr storybasierte Missionen, die die Geschichte weiter erzählt und auch zufallsbasierte, die nach kurzem Zeitlimit wieder verschwinden. Somit ist für Spielzeit gut gesorgt, da ihr abseits der Story viele Aufträge annehmen könnt, um Ressourcen und Spielkarten zu sammeln. Das Gemetzel nutzt ihr, um gewisse Figuren aufzuleveln. Doch die große Anzahl von Missionstypen täuscht darüber hinweg, das am Ende eigentlich immer dasselbe passiert. Ihr werdet irgendwo auf die Klonkrieger losgelassen und müsst entweder irgendwelche Schreine einnehmen, Geleitschutz geben, in kurzen Zeitabschnitten ein Ziel erreichen oder eine Schlüsselfigur besiegen.
Das Kampfsystem ist hierbei eingängig, wie man es von den Jungs von Omega Force gewöhnt ist. Kenner von Dynasty Warriors werden sich dank fast gleichem Button-Layout sofort zuhause fühlen. Doch auch ein paar Neuheiten haben sich in das alteingesessene Spielprinzip geschlichen. Die Rush-Attacke, die man mit Sternensymbole auflädt, versetzt die Spielfigur in einen Rausch, während dessen ihr in einem kurzen Zeitlimit so viele Gegner wie möglich besiegen müsst. Aktiviert ihr diesen bei einem Boss, ist dieser meist hilflos den Angriffen ausgesetzt und kann spielend ausgeschaltet werden. Eine andere Neuerung ist, dass ihr mittels dem Steuerkreuz eure Teamkollegen zu euch rufen könnt, die dann an angegebener Stelle eine verehrende Attacke vollführen. Zudem lässt sich die Party miteinander verketten, so dass ihr auf breiter Fläche noch mehr Schaden anrichtet.
Die vorher erwähnten Spielerkarten, die ihr immer wieder sammelt, können genutzt werden, um die Fähigkeiten der Figuren zu modifizieren. Ferner lassen sich diese im Basislager ausbauen, indem ihr Ressourcen in sie investiert. Bedauerlicherweise haben sich die typischen Kinderkrankheiten eines Dynasty Warriors auch bei Warriors All-Stars eingeschlichen. So finden sich die dümmlichen Klonsoldaten genauso wieder, wie die viel zu wirre und teils zu sensible Kamera. Die Sprachausgabe ist wie zu erwarten japanisch mit englischer Texteinblendung, was prinzipiell nicht schlecht ist, aber da ein Großteil der Geschichte im Verlauf der Kämpfe stattfindet, verpasst man diese durch die Hektik der Gefechte.
Ein Dynasty Warriors mit verschiedenen Spielfiguren aus Tecmo Koei Portofolio hat einen gewissen Reiz. Trotz der unterschiedlichen Ausrichtungen von Atelier Sophie, Dead or Alive oder Nights of Azure hat es Omega Force geschafft, alle Protagonisten in einem Universum zu vereinen, was Sinn macht. Mag man diese Spielserien, bekommt man viel Fanservice präsentiert. Nichtsdestotrotz krankt Warriors All-Stars an denselben Problemen, welche die Dynasty Warriors-Serie schon seit Jahren mit sich rumträgt. Unterm Strich fand ich Hyrule Warriors bzw. Dragon Quest Heroes II stimmiger und motivierender.