Persönlich macht es mir das allerdings leichter, euch die Brisanz des Titels zu vermitteln. Leider ging das Horrorspiel völlig an mir vorbei, obwohl es ja doch seit einigen Wochen auf meiner PS4-Festplatte verweilt, da es im monatlichen PlayStation Plus Sale für lau angeboten wurde. Nachdem nun das Muster für die Xbox One in die Redaktion kam, war es Zeit, mich dem Spiel anzunehmen. Traurig, denn im Nachhinein hätte ich mich schon viel früher heranwagen sollen. So wie unser Hauptcharakter Miles Upshur, der sich in ein Irrenhaus in den Wäldern von Colorado wagt, um den dort geschehenden seltsamen Dingen auf den Grund zu gehen. Jetzt kann man natürlich sagen, dass es seine eigene Schuld ist, warum er sich in dem Schlamassel befindet, aber die Neugierde eines Journalisten ist Fluch und Segen zugleich. Glaubt es mir! :D
Zugegeben, die anfängliche Story dient eher als Mittel zum Zweck, zumindest scheint es so. Doch je länger man sich in dem Gebäude aufhält und Hinweise sammelt, desto mehr erkennt man, dass hier etwas grundlegend nicht stimmt. Das liegt nicht zwangsweise an den Blutlachen und Unmengen an Leichen, die das verwüstete Gemäuer prägen. Langsam tastet man sich nun als Spieler vor, stetig von einem Zimmer zum nächsten. Zwar kann man sich frei durch das Anwesen bewegen, allerdings ist das Spiel als solches ziemlich linear aufgebaut. Auch wenn man darüber die Nase rümpfen mag, für das Gameplay selbst war es die beste Entscheidung, um möglichst nichts zu verpassen.
Outlast selbst bietet auch kleinere Rätsel, die jedoch nicht sonderlich tiefgründig sind. Oftmals muss man nur eine Schlüsselkarte besorgen, um eine Tür zu öffnen, oder etwa Schalter umlegen, um etwas zu aktivieren. Weitaus mehr Sorgen bereiten die herumstreifenden Verrückten, die einen meist bewaffnet gegenübertreten. Man selbst ist ihnen allerdings schutzlos ausgeliefert, denn eine Waffe besitzen wir nicht. Nur indirekt. Als Reporter haben wir unsere Videokamera im Inventar, die über einen Nachtsichtmodus verfügt. Da im Gebäude durch das Chaos einige dunkle Ecken sind, müssen diese genutzt werden, um den Feinden aus dem Weg zu gehen. Reicht das nicht, stehen zusätzlich noch Schränke, leerstehende Kamine und Ähnliches zur Verfügung. Allerdings sollte man aufpassen, dass man keine Spuren zurücklässt. Treten wir beispielsweise in eine Blutlache, so hinterlassen wir Fußspuren, denen die Kontrahenten folgen können, und mancher Untergrund macht hässliche Geräusche, die sie ebenfalls wahrnehmen.
Lang ist unser Abenteuer leider nicht, denn bereits nach etwa sieben bis acht Stunden ist der Höllentrip vorbei. Dafür ist dieser einer der Intensivsten, die ich in der letzten Zeit erleben durfte. Deshalb bin ich Red Barrels durchaus dankbar. Dadurch, dass man ohne Bewaffnung dasteht und das Überleben nur von der eigenen Fähigkeit der Verstohlenheit abhängt, erzeugt man eine so unglaublich dichte Atmosphäre, die man auf Konsolen schmerzlich herbeigesehnt hat. Drum sei jedem das Spiel nahegelegt, der den echten Survival Horror vermisst und kein schwaches Herz hat. ;)