Worum geht es überhaupt in Warp? Darum, dem Protagonisten bei der Flucht aus einer Forschungsanstalt zu helfen. Denn die Forscher fanden, entführten und führten Tests an ihm durch. Das kann natürlich auf die Dauer nicht gut gehen. Und in der Tat gelingt es Zero, so der Name des Handlungsträgers, in den Besitz eines Gegenstandes zu kommen, mit dem er teleportieren kann. Das Resultat? Er flieht und wird von den Wachen gejagt.
Ein wenig fühlt man sich bei dieser Story an ‘Splosion Man erinnert. Tatsächlich weist die Geschichte Parallelen auf. Da wie dort spielst du eine „Person“, die aus einer Forschungseinrichtung flüchtet. Da wie dort ist der Schwierigkeitsgrad stellenweise hart, wobei bei dem Titel von Twisted Pixel jener schon fast obszöne Ausmaße annimmt. Und da wie dort geht es heftig zur Sache, wobei Warp wesentlich blutiger ausfällt. Die Freigabe ab 18 Jahren kommt schließlich nicht von ungefähr.
Warp ist eine Mischung aus Geschicklichkeit und Rätsel. Geleitet von den telepathischen Nachrichten eines weiteren Gefangenen Aliens machst du dich auf dem Weg durch die Forschungsstation. Dabei kommt dir deine Warp-Fähigkeit zugute, denn häufig stehst du vor verschlossenen Türen. Solange diese oder die Wand keine bestimmte Dicke übersteigt, kannst du durch sie hindurch teleportieren. Oft befindest du dich allerdings in der Situation, dass du einen Durchgang erst aufschließen must. Hierzu gilt es, den Energieadern zu folgen und die Versorgung zu vernichten.
Der Schwierigkeitsgrad des Games ist nicht ohne. Häufig kommt es auf schnelle Reflexe an, um beispielsweise bestimmte Lasersperren oder zwei nahe beieinander stehende Wachen zu überwinden. Doch die Rücksetzpunkte sind allesamt fair verteilt. Hierdurch entsteht keinerlei Frust.
Im Laufe des Spiels erhältst du neue Fähigkeiten oder kannst aktuelle upgraden. So bekommst du unter anderem die Gabe, Hologramme zu projizieren, die Wachen beispielsweise dazu verleitet, auf gewisse Objekte zu schießen, sie so zu vernichten und dir unwillkürlich den Weg freizumachen. Zur Verbesserung gilt es sogenannte Grubs zu sammeln, purpurne Viecher, die meistens an irgendwelchen Wänden kleben. Sie sind die Währung, ohne die nichts läuft.
Und im Prinzip macht es Spaß, Warp zu spielen. Die Rätsel, die man mit seinen Fähigkeiten lösen muss, sind zwar teilweise wahre Knacknüsse, aber nie frustrierend schwer. Trotzdem fehlt dem Titel das gewisse Etwas, wodurch er endgültig in bester Erinnerung bleibt.
Das Problem liegt in der Natur des Protagonisten. Zero sieht zwar süß aus, nur als Spielfigur wirkt er blass. Ebenso will der Humor nicht zünden, der im Game vorhanden ist. Gewiss sind die Kommentare und Reaktionen der Forscher teilweise witzig, doch allzu häufig sitzt man nur da und reagiert einfach nicht auf die Komik. Der berühmte Funken springt nicht über.
Dies trifft ebenso auf die Ladezeiten zu. Die normalen sind erfreulich kurz, da muss man nicht meckern. Allerdings treten wiederholt spontane Nachlader auf. Es ergibt auch keinen Sinn, wann und wie sie auftreten. Sie passieren einfach und sind verdammt ärgerlich.
Grafisch sieht Warp gut aus. Zwar würde man sich wünschen, dass die Kamera sich freier bewegen ließe, doch lässt sich dieses Manko verschmerzen. Denn ansonsten geriet die Darstellung übersichtlich.
In Sachen Sound braucht man keine Wunder zu erwarten. Die Synchro ist komplett auf Englisch. Immerhin gibt es deutsche Untertitel.
Warp im Test


Klein aber oho! So lässt sich am besten der Protagonist von „Warp“ beschreiben. Ein lütter, süßer Alien, der aus einem Forschungslabor ausbricht. Und das Spiel ist wirklich erst ab 18 Jahren freigegeben?
Heiko meint:
Positiv
- Spaßiges Gameplay
Negativ
- Protagonist blass
- Spontane Nachlader
Userwertung
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von Civilisation:
Warp Klein aber oho! So lässt sich am besten der Protagonist von „Warp“ beschreiben. Ein lütter, süßer Alien, der aus einem Forschungslabor ausbricht. Und das Spiel ist wirklich erst ab 18 Jahren freigegeben? Zu unserem Test ...
Das erste Spiel der 2012 Xbox Live Arcade House-Party bietet guten Spielspaß. Das Prinzip, mit dem teleportierendem Alien und den daraus resultierenden Rätseln wird spaßig umgesetzt, auch wenn der Schwierigkeitsgrad hoch angesiedelt wurde. Was dem Game allerdings eine Top-Wertung verwehrt, ist der blasse Protagonist, die kurze Spieldauer sowie die spontanen Nachlader.