X-Men Destiny im Test

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In X-Men Destiny obliegt es einem Neu-Mutanten, den Frieden zwischen seiner Art und den Menschen entweder zu bewahren oder zu vernichten.

X-Men_Destiny_1Professor Xavier, Gründer und Anführer der X-Men, ist tot. Er starb in einem Kampf gegen den aus der Zukunft kommenden Roboter Bastion.  Seine Gruppe ist inzwischen nach San Francisco gezogen und will in dieser zwischen Mutanten – von denen sich einige als Homo Superior bezeichnen - und Menschen getrennten Stadt, für ein friedliches Miteinander sorgen. Gemeinsam mit der Mutant Response Division, einer vom Menschen Luis Reyes geführten Einheit, soll ein Denkmal zu Ehren von Charles Xavier enthüllt werden. Doch wird ein Anschlag ausgeübt, und die Brotherhood of Evil Mutants, die Gefolgsleute von Xaviers Gegenstück Magneto, greift die friedliche Versammlung an. Hinzu kommt noch, dass die Purifiers, Mutanten-Hasser, ebenfalls für Chaos sorgen. Denn sie greifen gezielt ihre Lieblings-Feinde an und entführen sie. Ein schlechter Zeitpunkt, um zu entdecken, dass man selbst ein Mutant ist.

Seit Activision auf Marvel-Comics und Filme basierende Spiele entwickelt, hat dieser Videospielhersteller eine große Vielfalt an unterschiedlichen Titeln herausgebracht. Sei es Marvel: Ultimate Alliance oder die Titel zu den Spider-Man Leinwand-Abenteuern, die Spannweite ist groß. Was auch die Qualität der unterschiedlichen Games angeht.


X-Men_Destiny_21Nun kommt mit X-Men Destiny das neuste Marvel-Lizenz-Spiel heraus. Nach dem sehr schönen, von dem US-Zeichner Ron Lim gezeichneten Intro, findet man sich in der Menschen-Menge wieder. Man sieht, wie die X-Men, unter der Führung von Cyclops, und die Mutant Response Division, geleitet von Luis Reyes, ein Denkmal enthüllen wollen. Doch der eigentliche Fokus dieser Sequenz liegt auf drei unterschiedlichen, jungen Leuten, die sich unters Volk mischen. Hierbei handelt es sich um die Charaktere, zwischen denen man zu Beginn des Spiels wählen kann.
Denn man steuert nicht die bekannten X-Men wie Cyclops oder Wolverine, sondern drei zu Beginn unbekannte Gesichter. Da ist zu einen die illegale Immigrantin Aimi Yoshida, deren Mutanten-Eltern sie in die USA schickten, ehe auch sie in die japanischen Mutanten-Camps eingesperrt wird. Oder Grant Alexander, dessen Traum es ist, Profi-Footballer zu werden. Und natürlich auch Adrian Luca, der Sohn eines verstorbenen Mutanten-Hassers, der sich den Purifiern angeschlossen hat. Allen drei ist gemeinsam, dass sie während des Anschlags auf das Denkmal auf einmal ihre Kräfte entdecken.
X-Men_Destiny_9Drei verschiedenen Fähigkeiten stehen zur Wahl: Da ist die Energy Projection, mit der man Blitze schleudern kann. Shadow Matter, mit der man dunkle Materie kontrollieren und sich unter anderem teleportieren kann sowie Density Control, mit der man die eigene Körper-Dichte kontrolliert und so nahezu unverwundbar wird.

Ist die Entscheidung für eine Fähigkeit gefallen, geht es rein ins Spiel. Angeleitet von Emma Frost, einer Telepathin, steuert man die Figur durch die Straßen von San Francisco, vernichtet Propaganda, bekämpft Purifier und stößt bald auf die X-Men sowie die Brotherhood. Jede Fraktion hat ihre eigenen Aufgaben, für die man sich entscheiden kann. Dies soll sich angeblich auf den Spielverlauf auswirken, doch merkt man davon nichts.  Einige Mitglieder der jeweiligen Gruppierung können sich auf einmal weigern, eine Mission zu erteilen, doch geschieht dies selten. Die wirkliche Entscheidung trifft man erst kurz vor Ende des Spiels. Und die ist dann unabhängig davon, für welche Seite man bislang hauptsächlich arbeitete. Wieso die Entwickler von Silicon Knights überhaupt dieses Feature eingebaut haben, wenn es für den Spielablauf sinnlos ist, bleibt unklar.

Das Gameplay ist immer gleich. Die Figur gelangt in ein neues Gebiet, Gegner strömen zusammen und alle müssen besiegt werden. Sporadisch erhält man von anderen Mutanten Unterstützung, doch häufig ist dies nicht der Fall. Auf der einen Seite macht es natürlich Spaß, seine stetig wachsenden Kräfte gegen die Feinde einzusetzen. Doch andererseits ist es wenig abwechslungsreich. Die Gegner wirken alle gleich und unterscheiden sich allerhöchstens durch ihre Waffen und die Farbe ihrer Uniform. Hinzu kommt auch, dass sie stupide agieren. Einige werfen Granaten und suchen vorher Deckung. Und dort bleiben sie so lange, bis man sich bequemt, sie endlich von ihrem Schicksal zu erlösen.


X-Men_Destiny_4Jeder besiegte Gegner hinterlässt Lebens-Energie und M-Kraft, die man für den Einsatz der Mutantenkräfte benötigt, sowie Erfahrungspunkte. Mit Letzteren kann man die Kräfte, die man im Laufe des Spiels erhält, verbessern und neue Angriffsmöglichkeiten erwerben. Außerdem finden sich überall in den Level verstreut sogenannte X-Gene, mit denen man zusätzliche Fähigkeiten erlangen kann, die man bereits von anderen Mutanten her kennt. So verlängert sich beispielsweise die M-Kraft-Leiste oder man kriegt Wolverines Kostüm und regeneriert so während des Spiels langsam Lebens-Energie.

X-Men Destiny ist allerdings alles andere als anspruchsvoll. Geübte Spieler sind innerhalb eines Nachmittags durch. Und es gibt keinen Anreiz, einen neuen Anlauf zu wagen. Denn die Story ist immer die gleiche und unterscheidet sich höchstens in Details, wie einigen, wenigen Dialogen.

X-Men_Destiny_5Auch die Grafik ist alles andere als gelungen. Es gibt Momente, in denen das Spiel klasse aussieht, nur um anschließend wieder an eine, durch einen HD-Filter gejagte PS2-Adaption zu erinnern. Ebenso klingen die Dialoge hölzern, wobei man im Spiel nur eine englische Sprachausgabe hat. Deutsch gibt es nur in Form von Untertiteln. Die musikalische Untermalung erweckt Erinnerungen an die Vergangenheit. Zumindest meint man man, sie schon in früheren Marvel Spielen gehört zu haben. Vielleicht wäre der Spaß größer, wenn man sich zu zweit oder dritt durch die Level prügeln könnte. Doch ein Multiplayer-Modus ist weit und breit nicht zu sehen.




Tobias meint:

Tobias

X-Men Destiny ist genau das geworden, was man als Fan der Vorlage erwartet hatte. Schnörkellose Mutanten-Action in Reinform. Zunächst begeistert die Idee, verschiedene Charaktere zur Auswahl zu haben, diese auch noch mit einer individuellen Kraft auszustatten, doch schnell stellt sich das typische Marvel-Gameplay an.  Das Spiel fängt genauso an, wie es begonnen hat, stupide Prügelei mit leider auch etwas belangloser Story. X-Men Destiny ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Genre-Fans greifen lieber zum besseren, aber leider nie in Deutschland veröffentlichten, X-Men Origins: Wolverine.

Götz meint:

Götz

Ja, X-Men Destiny hat deutliche Schwächen und macht aus der Marvel-Lizenz traurigerweise nichts. Es ist abwechslungsarm, schnell durchgespielt, hat eine wenig berauschende Grafik und eine Musik, die einem irgendwie bekannt vorkommt. Und doch kann das Spiel unterhalten. Die Mankos trüben jetzt nicht den allgemeinen Spiele-Ablauf und zumindest für einen Nachmittag langt es, um der Spannung zu erliegen, wie es mit der Geschichte weitergehen wird. Kein Must-Have, aber auch kein Schrott.

Positiv

  • Marvel Lizenz
  • Verschiedene Fähigkeiten

Negativ

  • Mangelnde Abwechslung
  • Grafisch mittelmäßig
  • Zu geringer Umfang
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  • von Civilisation:

    X-Men Destiny In X-Men Destiny obliegt es einem Neu-Mutanten, den Frieden zwischen seiner Art und den Menschen entweder zu bewahren oder zu vernichten. Zu unserem Test ...

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X-Men Destiny Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2011-09-30
Vermarkter Activision
Wertung 6
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