Ubisoft besinnt sich mit Alive & Kicking der alten Wurzeln und präsentiert eine gelungene Minispiel-Sammlung, die gekonnt die Stärken des Kinect Sensors einsetzt und viele coole und innovative Spielchen mitbringt. Leider serviert es aber auch einige aus anderen Spielen bekannte Aufgaben. So könnt ihr in über 40 Minigames zeigen, was in euch steckt. Dabei geht es immer nur um eins: den Rabbids Saures geben! Entweder ihr klatscht wild mit euren Armen, verteilt Backpfeifen oder krümmt euch und bildet Silhouetten hinter einem Duschvorhang, um den Quälgeistern Angst einzujagen, während diese euer Badezimmer stürmen.
Die Bewegungssteuerung und -erkennung funktioniert dabei (fast) immer tadellos und lässt euch springen, treten, verschiedene Positionen einnehmen und mit den Armen wedeln. Alles kein Problem. Ubisoft verstand es, vier Personen gleichzeitig spielen zu lassen. Das klappte bereits bei Just Dance 3 gut. Noch besser: Kriegt ihr 16 (!) Freunde zusammen, könnt ihr Teams bilden und gegeneinander antreten. Chaos, Gelächter und eine Menge Spaß vorprogrammiert.
Einige Online-Mags schreiben, dass das Spiel mit mehreren Spielern nicht glatt laufe - ich hingegen sage, dass es mit 12 Mitspielern einen Heidenspaß macht. Wir spielten es in einem großen Wohnzimmer mit sehr viel Platz und hier bereiteten die innovativen Minispiele viel Freude. Bei z. B. Guitar Zero krümmten wir uns vor Lachen. Dabei nehmt ihr eine Luftgitarrenpose ein. Auf dem Fernseher wird euch eine Gitarre in die Arme projiziert und es kann gerockt werden. Oder aber ihr bildet mit eurem Vierer-Team Silhouetten im klassischen Twister-Stil. Wer sich hier nichts verrenkt, hat Glück. ;-)
So frisch einige Ideen der Entwickler auch sind, etwas mehr »Neu« wünschten wir uns alle. Denn allzu oft muss man Spiele meistern, die man bereits aus Wii Play, früheren Rabbids Teilen oder gar Eye Toy kennt. Nicht verwunderlich, dass so mancher Casual Gamerin in unserer Runde eine »Hm, kenn ich schon« über die Lippen kam. So geschehen bei einer Aufgabe, wo ihr Oberflächen sauber putzen müsst - Eye Toy anyone?
Andererseits wurden gute Einfälle konstant weitergeführt. Gemeint ist der Haus-Rabbid, den es ja bereits bei Rabbids Go Home in eurer Wiimote gab. Nur, dass dieser in eurem Wohnzimmer lebt und auf eure Möbel und euch selbst reagiert. Klar, dass Ubisoft sich von Eyepet inspirieren ließ. Aber die Möglichkeit, den Schreihals nach Herzenslust zu strangulieren, quer durchs Wohnzimmer zu treten und einfach die Sau raus zu lassen macht Laune.
Allein die witzigen Animationen bereichern das Spielgefühl und verleihen den Rabbids gekonnt Leben. Doch nicht nur die Hasen und deren Verhalten wissen zu gefallen. Die Minigames locken ebenso mit farbenfroher Action und einem derben Humor. Selbstredend kann die Hardware mehr, aber für Rabbids: Alive & Kicking reicht das Dargebotene allemal.
Erinnert ihr euch noch an You‘re in the Movies? Hin und wieder wurden Fotos von euch geschossen. Meist in total peinlichen Posen. Hier ist es nicht anders und so wird es wohl nicht lange dauern, bis die ein oder andere Aufnahme im Internet zu finden sein wird. Ich für meinen Teil lade mir die Pics bei Ubis Uload herunter und sortiere sie in mein persönliches Freunde-Fotoalbum - einige Shots sind nämlich für die Ewigkeit. ;-)
Immer noch üben die frechen Hasen einen Charme aus, der nichts zuletzt aus ihrer kranken und absolut wahnsinnigen Art herrührt. Mit dem ersten Kinect Auftritt liefert Ubisoft eine solide Minispiel-Sammlung ab. Wenn man allein spielt, ist schnell die Luft raus. Mit mehreren Mitspielern kann Rabbids: Alive & Kicking aber einen ganzen Abend ausfüllen.