Wii Play im Test

Nintendo Wii
Seit dem ersten Wario Ware im Jahre 2004 scheint Nintendo sich im Minispiel-Fieber zu befinden. Und viele Spieler haben sich über die Jahre von den kleinen, schnell zu erlernenden Spielspaßhappen anstecken lassen. Und so hat sich BigN nun auch zum Start des Wii dieses Genres bedient und aus Wiimote und Wii Play ein schickes Päckchen geschnürrt. Wii Play versorgt euch also nicht nur mit Minispielen, sondern auch mit einem zusätzlichen Wiimote – bis jetzt der einzige Weg eines zu ergattern.
Wii Play besteht aus neun Spielen, die jeweils verschiedene Funktionsweisen des Wiimote nutzen und so den Umgang mit dem neuen Eingabegerät trainieren. Es wurde erst gar nicht versucht, Wii Play als etwas anderes als eine Ansammlung kleinerer Spiele darzustellen und so gibt es auch keine Story oder andere Elemente, die die Spiele miteinander verbinden. Zu Beginn wählt man lediglich die Spieleranzahl (1 oder 2 Spieler) und seinen Mii aus, danach präsentiert sich bereits das Hauptmenü, von welchem aus man jedes Spiel mit einem Klick starten kann. Beim ersten Starten ist lediglich ein Spiel frei geschaltet. Um auch die anderen Spiele anwählen zu können, muss man aber lediglich die verfügbaren Spiele einmal gespielt haben. Die Leistung ist hierbei unwichtig.

Schützenfest
Nintendofans der ersten Stunde fühlen sich vielleicht an Duck Hunt erinnert. Beim Schützenfest wird das Wiimote zur Schusswaffe und ihr müsst euer Geschick unter Beweis stellen, in dem ihr auf Ballons, Zielscheiben oder Tontauben schießt. Zwischendurch werden immer wieder Dinge eingebaut auf die ihr nicht schießen dürft und die ansonsten Punktabzug bedeuten.



Auf der nächsten Kirmes räumt ihr am Schießstand alles ab!


Mii-Gewimmel
Beim Mii-Gewimmel kommen, wie der Name schon andeutet, die Miis ins Spiel. Euch wird z.B. eine Masse an Miis gezeigt, die munter die Straße entlang spazierz, und ihr müsst mit dem Wiimote die beiden finden, die Zwillinge, also doppelt, sind. Oder ihr sollt aus dem Mii-Gewimmel euren eigenen Mii herauspicken. Nebenbei läuft eine Uhr gen Null und für jede absolvierte Aufgabe bekommt ihr 10 Sekunden Bonus.

Tischtennis
Das Tischtennisspiel ist ein kleiner Pongclon in dem es darum geht, möglichst viele Ballwechsel mit dem CPU-Partner zu erspielen. Die Steuerung ist relativ simpel und die Ballphysik nicht wirklich komplex, jedoch kommt trotzdem Laune auf.

Mii-Posenspiel
Bei diesem Spiel fallen Blasen mit einer von drei verschiedenen Mii-Posen herab und ihr müsst euren Mii in die gleiche Position auf die Blase setzen, damit diese platzt. Falls die Blase vorher den Bildschirmboden erreicht, habt ihr verloren. Dieses Spiel wird nach einigen leichteren Aufgaben äußerst knifflig und hektisch. Man kann sich trotzdem immer weiter verbessern.



Für das Wii-Gewimmel braucht man Ruhe und Konzentration.


Laser-Hockey
Das Laser-Hockey ist im Grunde wieder eine Pong-Adaption. Diesmal schlagen wir den Puck von links nach rechts und müssen versuchen das Tor des Gegners zu treffen. Die optische Umsetzung des sympathischen Spiels ist besonders gut gelungen.

Billard
Leider keine vollwertige Billardsimulation – die kommt wohl noch ,,,-). In diesem Spiel gibt es nur die Variante 9er, in der man nacheinander die Kugeln von 1 bis 9 einlochen muss. Gestoßen wird natürlich stilecht mit dem Wiimote.

Angeln
Ein kleines simples Angelspiel, dass jedoch keinen richtigen Angelspaß liefert. Es ist doch eher ein einfaches Geschicklichkeitsspiel. In einem kleinen Comicteich schwimmen flache Comicfische, die ihr fangen müsst. Manche geben besonders viele Punkte, manche Punkteabzug. Die Steuerung ist für das Spiel eigentlich sehr gut geeignet, aber das Gefühl eine Angel in der Hand zu halten, wie z.B. in Twilight Princess, hat man nicht.



Auf das große Angelvergnügen muss weiter gewartet werden.


Wilde Kuh
In diesem lustigen Rennspiel geht es darum, mit seiner Kuh schnellstmöglich in Richtung Ziel zu reiten und hierbei möglichst viele Vogelscheuchen umzurennen. Gesteuert wird lediglich durch Neigen des Wiimote. Dies funktioniert ziemlich gut, so dass man sich immer mehr verbessern kann.

Panzerkiste
Die Panzerkiste hat mich an die kleinen Panzerspielchen des Atari 2600 erinnert. Man steuert, wahlweise mit oder ohne Nunchuck, einen kleinen Panzer und versucht anderen Panzern vor den Bug zu schießen. Die kleinen Karten wechseln von Gegner zu Gegner und die CPU lässt von Runde zu Runde weniger mit sich spaßen.

Im Multiplayer-Modus bleiben die meisten Spielkonzepte unangetastet. So gibt es außer der zweiten Hand, die über den Fernseher fliegt, keine großen Unterschiede. Nur beim Tischtennis z.B. muss man, anstatt sich den Ball schön zuzuspielen, natürlich gegeneinander antreten. Im Hauptmenü wird netterweise mitgezählt, wer wie viele Spiele gewonnen hat, so dass der Wettkampfgedanke nie verloren gehen kann. Ein zweiter Mitspieler erhöht also den Spaß beim Spielen ungemein.

Die Spiele scheinen häufig jedoch eine Spur zu simpel, um wirklich längere Zeit fesseln zu können. Die Spieltiefe, die sich bei längerem spielen bei Wii Sports zeigt, fehlt bei Wii Play leider vollkommen. So hat man schnell genug davon die eigenen Rekorde selber zu verbessern. Das Spiel versucht den Spieler zwar mit Bronze-, Silber- und Goldplaketten zu locken, doch gelingt dies nur bedingt, da sie leider keine weiteren Spielinhalte freischalten.



Tischtennis - schnell zu lernen, schwer zu meistern.


Optisch orientiert sich Wii Play alleine schon durch den Einsatz der Miis an Wii Sports. Die Effekte mancher Spiele sind wirklich hübsch anzusehen und vor allem sehr funktional. Zum vermeintlichen großen Bruder Wii Sports kann Wii Play jedoch nicht aufschließen. Beim Gedanken an die herrlichen Golfkurse erscheinen die kleine Tischtennisplatte oder der Comicteich doch deutlich magerer.

Auch der Sound ist von Funktionalität geprägt und unterstreicht die Spiele zwar gut, aber mehr darf man auch nicht erwarten. Im Hauptmenü dudelt eine kindliche Melodie vor sich hin, die mich auch nach längerer Zeit nicht genervt, jedoch auch nicht von den Socken gehauen hat. Die Soundeffekte passen alle sehr gut zu den Spielen, ähnlich wie in Wii Sports, wenn qualitativ auch hier nicht auf einer Stufe.

Team meint:

Team

Wii Play ist keine Ansammlung von einfallslosen Minispielen, aber auch kein zweites Wii Sports. Die Spielchen sind alle gut umgesetzt, können aber nur kurze Zeit unterhalten. Zum Heranführen ans Wiimote, Üben und vor allem für die kleinen Nintendofans trotzdem ein gutes Stück Software. Die ca. 10€, die man wohl für Wii Play dazubezahlt hat, sind ein äußerst guter Preis.

Christian meint:

Christian

Zustimmung Herr Kollege! Auch wenn sich Nintendo hier wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat, so lässt das Bundle gemeinsam mit einem weiteren Wiimote die Sache schon wesentlich attraktiver aussehen. Für 3-4 gesellige Abende im Freundes/Bekanntenkreis sicherlich eine nette Attraktion, mehr solltet ihr von Wii Play aber nicht erwarten.  

Positiv

  • Wiimote gut genutzt
  • schneller Einstieg
  • Mehrspieler

Negativ

  • Spiele sehr simpel
  • Keine Langzeitmotivation
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  • von Pankratz:

    Mir hats das Billiardspiel angetan. Hoffe auch da auf einen Ableger. Auch zu zweit großer Spaß ...

  • von MC_IRC:

    Ich finde das mit den Panzern sehr unterhaltsam!! Hoffe mal das da eine "Vollversion" im Shop erscheint!

  • von Sengaya:

    Also die Spiele machen eindeutig mehr Spaß als ich gedacht habe. Am anfang war ich nicht so begeistert, aber nach kurzer Zeit hat sich bei mir voll der Highscore- und Medaillentrieb eingestellt und die Minispiele gefallen mir jetzt echt gut. Man muss sich nur drauf einlassen. Der Highscore Thread...

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Wii Play Daten
Genre Compilation
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 08. Dezember 2006
Vermarkter Nintendo
Wertung 6.5
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