Worms: Ultimate Mayhem im Test

Seit 1995, dem Geburtsjahr des Originals, erblickten nicht wenige Ableger der Worms-Serie das Licht der Welt. Innovationen suchte man jedoch vergebens - mehr vom Gleichen lautete die Devise. Obgleich der, gegen Ende der 90er vorherrschende, allumfassende 3-D-Boom die Entwickler veranlasste, die putzigen Streithähne in die dritte Dimension zu versetzen, schraubten sie nicht an der Formel.

Auch Ultimate Mayhem, der, nach Worms 3D und Worms 4: Mayhem, dritte Polygon-Ableger, schlägt keineswegs aus der Art. Von der Möglichkeit, eure Würmer individuell auszustaffieren einmal abgesehen, wird ausschließlich Altbewährtes geboten. Nach wie vor treten zwei Teams zu je vier wirbellosen Tieren gegeneinander an, um sich auf verschiedensten Karten die Hölle heißzumachen.

Leider funktioniert dies nach wie vor nicht so intuitiv, wie es sollte. In den 2-D-Ablegern gelang es einem geübten Spieler problemlos, mit dem Jetpack von einem Kartenende zum anderen zu schweben, einen gezielten Bazooka-Schuss abzugeben und das Weite zu suchen. Derartige Spielzüge werden hier, dank hakeliger Steuerung, nervöser Kamera und unausgeglichenem Gelände, oftmals bereits im Keim erstickt. Zwar fällt es, nach einer Eingewöhnungsphase, nicht sonderlich schwer, die putzigen Kriecher über die Karte zu bewegen, jedoch fehlt die Präzision - und damit das wichtige Gefühl völliger Kontrolle.

Wer die Prequels kennt, wird in Ultimate Mayhem wenige Neuerungen finden. Es kommt optisch polierter und mit diversen Individualisierungsmöglichkeiten für das spielereigene Würmer-Team daher, jedoch ist man damit bereits am Ende der Fahnenstange angelangt. Selbst den Story-Mode übernahm man geradewegs aus Teil 4 - ebenso wie die Herausforderungen. Der Qualität jener Modi tut dies natürlich keinen Abbruch. So eignet sich, durch die gebotene seichte Lernkurve, vor allem der primäre Einzelspieler-Modus hervorragend dazu, die Serie kennenzulernen. Einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt indes die schwache KI. So schießen feindliche Worms oftmals meilenweit an euren Lieblingen vorbei. Oder stürzen sich selbst von Klippen.

Die Waffenauswahl lässt, wie bereits in den Vorgängern, kaum Wünsche offen. Vom altbewährten explosiven Schaf, über die Feuerfaust bis hin zur unverzichtbaren Bazooka, findet der Hobby-Sadist hier alles, was das Herz begehrt. Angemerkt sei, dass der Großteil jener Kampfgeräte eine weit geringere Wirkung als sein 2-D-Pendant aufweist. Dies ernüchtert zwar in erster Linie Serienveteranen, jedoch darf man, in einem Spiel mit dem Untertitel Ultimate Mayhem, durchaus etwas mehr Mayhem erwarten. Zusätzlich steht dem geneigten Bastler, wie bereits in Teil 4, die Möglichkeit offen, eine eigene Wumme zusammenschrauben und ins Feld zu führen.

Ultimate Mayhem entfaltet, wie ausnahmslos alle Worms vor ihm, sein gesamtes Potential vorrangig im Mehrspielermodus. Bei den diversen Spielmodi, in denen sich bis zu vier Wurmliebhaber - entweder online oder lokal - gleichzeitig zeigen können, wo der Frosch die Locken hat, kommt jeder auf seine Kosten. Nicht zuletzt aufgrund der dynamisch generierten, voll zerstörbaren Karten, kann eine Meute Gleichgesinnter viele unterhaltsame Stunden mit diesem Spiel verbringen.