Des Japans FIFA scheint wohl die Dynasty Warriors Serie zu sein. Seit nunmehr zehn Jahren bringt Tecmo Kaio regelmäßig einen Ableger der Massenschlacht heraus, kurioserweise ohne dabei an Faszination zu verlieren. Für Abwechslung sorgte damals der Besuch in das Gundam-Universum, welches die hitzigen Gefechte in eine Sci-Fi Welt verfrachtete. Nun geht es mit Warriors: Legends of Troy hingegen weit zurück in die Vergangenheit, aufgemöbelt mit einem längst hinfälligen Grafik-Update und einem düsteren Setting. Ob der neue Stil ebenso begeistern kann, haben wir für Euch heraus gefunden!
Historiker mit dem Hang zu Videospielen werden sich sicherlich wundern, warum diese Thematik erst jetzt aufgegriffen wird, bietet diese doch den perfekten Stoff für riesige Schlachten. Es handelt sich hier logischerweise um das von Homer verfasste 24 Bücher lange altgriechische Epos Ilias, welche einen Abschnitt der sagenhaften trojanischen Kriege erzählt. Dabei schlüpft der Spieler in die Rolle der Trojaner, sowie in deren Gegenspieler, die griechische Allianz der Achaier. Spielbare Charaktere sind dabei unter anderem Achilles, Hektor, Paris und Odysseus, die sich spielerisch durch Ausrüstung, Combos und Eigenschaften wie Stärke, Ausdauer und Konstitution unterscheiden. Dadurch, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven gezeigt wird, verlieren Zocker mit Geschichtsphobie schnell die Übersicht darüber, um was es gerade geht. Viele und auch sehr anschauliche Zwischensequenzen bringen die Geschichte nach jeder großen Schlacht zwar ins Rollen, doch wer sich richtig in das Spiel fallen lassen möchte, sollte gewisse Vorkenntnisse mitbringen.
Spielerisch gehen die Entwickler keine Risiken ein. Trotz des neuem Settings spielt sich Warriors: Legends of Troy wie ein Ableger der Dynasty Warriors Franchise, also gewohnt monoton. Als fast unbezwingbarer „Über-Krieger“ schnetzelt man sich mit allerlei Waffen ohne Rücksicht auf Verluste durch gegnerische Horden. Dafür stehen verschiedene Combos zur Verfügung, sowie Schildschläge, um die Gegner aus der Defensive zu locken, und diverse Finishing-Moves, welche in äußerst brutalen Hinrichtungen enden. Auch lassen sich gegnerische Waffen, wie beispielsweise Speere aufnehmen und werfen. Sobald der Spieler genug Blut vergossen hat besteht die Möglichkeit für einen kurzen Augenblick in den Berserker-Modus zu wechseln, welcher die Gegner verlangsamt und sie somit zu noch leichteren Zielen macht. Die Steuerung wirkt dabei, im Gegensatz zu anderen Titeln des Genres, sehr träge, sorgt aber dafür für die nötige ernste Stimmung und Brutalität, die auf dem Schlachtfeld herrscht. Trotzdem fühlt es sich bei der Masse an Gegnern spielerisch eher suboptimal an. Für jeden besiegten Gegner wird der Spieler mit Kudos Punkten belohnt, die einerseits nach jeder großen Auseinandersetzung für eine kleine Heilung sorgen, sowie auch als Währungsmittel im Spiel-internen Shop dient. Damit lassen sich diverse Upgrades für die verschiedenen Charaktere erwerben, wie beispielsweise neue Combos und verbesserte Kampfeigenschaften. Wer nach der Kampagne immer noch nicht genug hat, kann sich in den Herausforderungsmodus stürzen. Hier wählt man einen der Charaktere und muss diverse Gegnerwellen möglichst heil überstehen. Für Highscore-Jäger sicher eine nette Abwechslung.
Das Leveldesign fällt leider sehr eintönig aus, optisch sowie spielerisch. Das war in anderen Ablegern der Serie zwar nicht anders, doch fällt es bei Legends of Troy wesentlich mehr ins Gewicht, da sich die verschiedenen Schlachtfelder teilweise wirklich sehr ähnlich sind. Für Abwechslung sorgen lediglich die Bosskämpfe gegen Kommandanten oder sogar Zyklopen. Diese lassen sich nur mit bestimmten Taktiken niederstrecken und wissen mit einer gewissen Duell-Atmosphäre zu gefallen. Ein weiteres Manko ist leider die Übersichtlichkeit. Konnte man bei dem knallig bunten Dynasty Warriors trotz des riesigen Kampfgetümmels immer die Übersicht behalten, fällt es dem Spieler bei den trojanischen Kriegen sichtlich schwer Freund von Feind zu unterscheiden. Alle sehen irgendwie gleich aus und unterscheiden sich nur minimal an der Art und Farbe der Rüstung. Dafür sorgt die trübe Farbgebung, die zwar zu dem Setting passt, trotzdem eher hinderlich ist. Auch ansonsten gibt die grafische Darstellung von Warriors: Legends of Troy nicht sonderlich viel her, obwohl sie deutlich besser ist, als die der anderen Dynasty Warriors Ablegern. Viele Charaktere sehen sich zu ähnlich, das öde Leveldesign sowie matschige Texturen sorgen für Ernüchterung. Dafür können die Animationen der Alter Egos überzeugen, sowie der gelungene Soundtrack, der für richtige Schlachtfeld-Atmosphäre sorgt. Auch die englische Synchronisation ist überaus gelungen. Wer dieser nicht mächtig genug ist muss sich mit deutschen Untertiteln begnügen.
Daniel meint:
Dynasty Warriors mit einem ordentlichen Grafik-Update und einem düsteren und brutaleren Setting. So in etwa habe ich mir Warriors: Legends of Troy vorgestellt. Und genau so ist es auch. Nur will der Funke durch die Änderungen irgendwie nicht überspringen. In Sachen Gameplay ist das Spiel identisch zu ähnlichen Genre-Vertreten: Metzeln, metzeln, metzeln! Im Rahmen der Brutalität läuft dies etwas träger ab, als man es von anderen Titeln kennt, was leider dem flüßigen Spielverlauf nicht zu Gute kommt. Auch ist das Leveldesign sehr eintönig und bietet nur wenige Variationen. Abwechslung bieten die spaßigen und spannenden Bosskämpfe, doch das reisst das Ruder auch nicht mehr rum. Der Herausforderungsmodus hingegen ist ein netter Bonus für alte Veterane des Genres und wird selbst nach dem Durchspielen der Kampagne noch für ein paar Stunden Spielspaß sorgen. Das Verbessern der Charaktere sowie die Story machen zwar Spaß und motivieren zum Weiterspielen, doch so richtig kann ich mich mit der neuen Stilrichtung nicht anfreunden. Schade!
Unser Review ist online!
>>> nexgam.de/games/warriors-legends-of-troy.html...
von Arcadion:
Okay. Danke fuer Deine Info! Dann warte ich noch mit dem Kauf.
von ViviTribal:
Ich habe es gestern eine Weile gespielt. Im Vergleich zu Dynasty Warriors spielt sich Warriors deutlich träger. Einfach rein rennen und um sich prügeln funktioniert nicht immer. Man sollte schon versuchen gezielt die Gegner auszuschalten, wodurch das Spiel ziemlich an Geschwindigkeit verliert, was...
Dynasty Warriors mit einem ordentlichen Grafik-Update und einem düsteren und brutaleren Setting. So in etwa habe ich mir Warriors: Legends of Troy vorgestellt. Und genau so ist es auch. Nur will der Funke durch die Änderungen irgendwie nicht überspringen. In Sachen Gameplay ist das Spiel identisch zu ähnlichen Genre-Vertreten: Metzeln, metzeln, metzeln! Im Rahmen der Brutalität läuft dies etwas träger ab, als man es von anderen Titeln kennt, was leider dem flüßigen Spielverlauf nicht zu Gute kommt. Auch ist das Leveldesign sehr eintönig und bietet nur wenige Variationen. Abwechslung bieten die spaßigen und spannenden Bosskämpfe, doch das reisst das Ruder auch nicht mehr rum. Der Herausforderungsmodus hingegen ist ein netter Bonus für alte Veterane des Genres und wird selbst nach dem Durchspielen der Kampagne noch für ein paar Stunden Spielspaß sorgen. Das Verbessern der Charaktere sowie die Story machen zwar Spaß und motivieren zum Weiterspielen, doch so richtig kann ich mich mit der neuen Stilrichtung nicht anfreunden. Schade!