Ursprünglich kam One Piece Unlimited Cruise nämlich auf dem Nintendo Wii heraus. Zwei Episoden gab es unter diesem Titel, die alle 2009 gepublished wurden. Und beide sind für den neuen Handheld auf eine einzige Card gebannt worden. Allerdings nur für diejenigen, die außerhalb von Europa leben. Denn hierzulande entschloss sich Namco Bandai dazu, nur den ersten Teil herauszubringen. Die offzielle Begründung dafür lautet „Platzmangel“. Für die alte Welt sind fünf verschiedene Sprachen auswählbar: neben Deutsch und Englisch auch Französisch, Spanisch und Italienisch, was offenbar deutlich die verfügbaren 2GB des Datenträgers überstieg. Für die hiesigen Fans kommt das einem Schlag ins Gesicht gleich. Die Argumentation für diese Entscheidung lässt sich nur als lachhaft bezeichnen. Es stellt sich die Frage, wieso der Konzern, wenn die mangelnde Kapazität abzusehen war, nicht auf eine größere Speichermenge umstieg. Schließlich gibt es mit Resident Evil Revelations einen Titel, der ohne Einschränkung auf einer 4GB-Card herauskam.
Zum Spiel: Worum geht es bei One Piece Unlimited Cruise SP? Die Helden der Handlung sind Monkey D. Ruffy, ein Junge, der die Gum-Gum-Teufelsfrucht aß und seitdem einen Gummikörper hat, und seine Mannschaft. Sie alle sind auf der Suche nach dem legendären One Piece, einem Schatz, der irgendwo auf der Welt versteckt sein soll. Eines Tages gerät die Truppe in einen Sturm, in dessen Innerem etwas leuchtet. Nachdem Ruffy das hell scheinende Objekt angriff, wächst plötzlich eine Insel aus dem Meer. Und schon bald findet sich die Crew auf einer gigantischen Schatzjagd wieder, die sie über fünf Eilande führt. Mit dabei ist die geheimnisvolle Kreatur Gabri, der die Gruppe bei ihren Bemühungen unterstützt.
Frei nach dem Prinzip „viel Feind, viel Ehr“ triffst du wiederholt auf Gruppen an Gegnern. In ihrer Ursprungsform sind es merkwürdige Wesen, die sich jedoch nach einer Weile in Gegenspieler verwandeln, die Kennern der Vorlage bekannt vorkommen. Mit einigen Attacken lassen sie sich problemlos besiegen.
Alle Nase lang triffst du dann auf eine Riesenpflanze, die eine Frucht ausstößt, die sich wiederum je nach Skript in einen oder zwei Endbosse verwandelt. Hierbei trifft man ebenfalls auf Charaktere, die man bereits vom One Piece Manga her kennt. Diese Endkämpfe verlangen zwar einiges von dir, stellen jedoch trotzdem keine allzu große Herausforderung dar.
Zusätzlich zum Hauptmodus existieren außerdem noch die Marineford und der Survival-Modus. Erstgenannter gibt die Geschehnisse des gleichnamigen Manga-Arcs wieder. Gegenstand der Handlung ist, dass der Bruder von Monkey D. Ruffy gefangengenommen wurde und von der Marine exekutiert werden soll. Doch der mächtige Pirat Whitebeard und seine Crew wollen das verhindern.
Die Marinford-Kampagne bietet einen Genre-Wechsel. Der Adventure-Anteil fällt weg, stattdessen steht die Action im Vordergrund. Es gilt eine Reihe von Kämpfen zu absolvieren, beziehungsweise bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Mal gilt es eine vorgegebene Anzahl an Feinden zu besiegen, ein anderes Mal soundsoviele Sekunden zu überleben. Das, kombiniert mit der Tatsache, dass du verschiedene Fraktionen spielst, um weiterzukommen, sorgen dafür, dass hierbei keine Langeweile aufkommt. Im Gegenteil: Wenn man auf kurzweilige Action steht, ist dieser Modus besser geeignet als der von Unlimited Cruise Episode 1.
Der graphische Eindruck ist zwiespältig. Einerseits zeigt der Nintendo 3DS seine darstellerischen Stärken, denn One Piece Unlimited Cruise SP sieht besser aus als die Wii-Vorlage. Aber andererseits ist da die Kamera, die es wiederholt schafft, einen perfekt falschen Winkel zu nehmen, so dass man blind agieren muss. Korrigieren lässt sie sich zwar über das Digi-Kreuz, doch ist das äußerst umständlich. Man muss vom Steuerknüppel aufs Kreuz wechseln und kann unterdessen die Spielfigur nicht lenken. Noch schlimmer sind die Augenblicke, in denen das Spiel ins Ruckeln gerät. Für wenige Sekunden fällt die Framerate in den einstelligen Bereich, mit den entsprechenden Konsequenzen. Das geschieht beispielsweise, wenn der Breakpoint aktiv ist und sich besonders viele Feinde und Objekte auf dem Bildschirm befinden.
Was für viele Fans von Originalsynchro erfreulich sein dürfte: Namco Bandai behielt die japanische Sprachausgabe bei. Damit diejenigen, die dieser Sprache nicht mächtig sind, trotzdem etwas verstehen, wurden Untertitel eingebaut. Und die bringen die Ereignisse sehr gut rüber.
One Piece Unlimited Cruise SP im Test

Es gibt viele Manga, doch nur wenige von ihnen schaffen es, wirklich alle zu begeistern. Diese werden dann häufig in Videospielen umgesetzt. Auch Eiichiro Odas Serie One Piece gehört zu diesen Auserwählten. Und mit One Piece Unlimited Cruise SP erscheint endlich wieder Softwarenachschub für alle europäischen Fans des Gummipiraten.
Götz meint:
Positiv
- Spaßiger Action-Adventure-Modus
- Marineford-Modus sehr kurzweilig
Negativ
- Wieso nur Teil 1 & nicht noch Teil 2?
- Kamerasteuerung mißlungen
- Starke Framerate-Einbrüche
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von Civilisation:
Es gibt viele Manga, doch nur wenige von ihnen schaffen es, wirklich alle zu begeistern. Diese werden dann häufig in Videospielen umgesetzt. Auch Eiichiro Odas Serie One Piece gehört zu diesen Auserwählten. Und mit One Piece Unlimited Cruise SP erscheint endlich wieder...
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von Mr.Deadshot:
Kauf dir halt die Wii-Version. Das Game ist echt sehr gut - ich hab mir die Box geholt mit beiden drin.
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von ONOX2:
Der Gund ist doch klar! Die Absätz werden hier nicht so hoch sein wie in japan, da muss man sparen wo es geht um den Gewinn zu maximieren.
One Piece Unlimited Cruise SP macht Spaß. Die Suche nach Gegenständen, das Anfertigen neuer Objekte, sowie die vielen Kämpfe sorgen für viel Abwechslung. Dem gegenüber steht allerdings die merkwürdige Entscheidung Namco Bandais, nur den ersten Teil auf die Card zu bannen. Auch die gelegentlich auftretenden Ruckler und die miserable Kameraführung sorgen dafür, dass das Game in Sachen Spielspaß deutlich Federn lässt. Am Ende ist das Spiel zwar kein Pflichtkauf, aber Fans der Serie oder Neugierige können trotzdem einen Blick riskieren.