Need for Speed: The Run im Test

Wisst ihr was? - Streicht die eben gelesenen Textzeilen wieder aus eurem Gedächtnis! Bei Need for Speed: The Run stimmt weder das Preis-/Leistungsverhältnis noch der gebotene Inhalt. Ich weiß, das klingt hart. Aber bei einer Spielzeit von mageren zwei bis vier Stunden - unter Berücksichtigung von Geschick, Ladezeiten, Neustarts und  Zwischensequenzen - sind 69 Euro ein Haufen Kohle. Ohnehin fällt die Negativliste in Need for Speed: The Run überdurchschnittlich lang aus. Besonders ärgerlich fand ich die rabiate Gummiband-KI, dicht gefolgt von der stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit: Verlasst ihr die Piste, versetzt euch das Spiel augenblicklich auf die Fahrbahn zurück. Wer bitte lässt sich solch einen Schwachsinn einfallen? Installiert deshalb unbedingt den aktuellen Patch in der Version 1.3. Dieser nimmt spürbare Verbesserungen am RESET-Verhalten im Singleplayer vor.

Die Rennen in Need for Speed: The Run laufen stets nach dem gleichen Schema ab: Überhole 10 Rivalen oder Mache Zeit gut. Letzteres sind im Grunde nichts anderes als Eliminator-Rennen.  Kann das auf Dauer motivieren? Nein, zumal das Streckendesign - ihr fahrt die meiste Zeit geradeaus - wenig überzeugend daher kommt. Hier und da ein paar Verkehrsteilnehmern ausweichen, den Nitro zur richtigen Zeit zünden und mit angezogener Handbremse um Kurven driften. Arcade-typisch spielen weder Schotter noch Eis eine Rolle; eure Luxuskarosse steuert sich immer gleich. Das ist äußerst bedauernswert, weil speziell die Schneeabschnitte ein optisches Highlight in Need for Speed: The Run darstellen.

Apropos: Selbstverständlich verpflichteten die Entwickler erneut weibliches Personal für den neuesten Need for Speed Serien-Ableger. Unser Mila Belova und Nikki Blake Trailer im neXGam YouTube-Kanal erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit unter den männlichen Besuchern. Knapp 15.000 Klicks sprechen für sich ^-^. Trotz der sexy Swimsuit 2011 Präsenz bleibt Need for Speed: The Run deutlich hinter seinen Erwartungen zurück. Weder die Story noch die belanglosen QuickTime-Events überzeugten mich. Daran ändern auch die Verfolgungsjagden durch die Cops nichts, zumal die gescripteten Sequenzen vorhersehbar sind. Um auf die Online-Spielmodi und auf das höchst motivierende Autolog zugreifen zu können, muss der beiliegende Online Pass aktiviert werden. Wie immer gilt: Gebrauchtkäufer löhnen extra. Offline-Spieler schauen übrigens in die Röhre. Need for Speed: The Run bietet weder einen Splitscreen- noch einen LAN-Modus.