Wer die Lego Videospiele nicht kennt, muss sich erstmal daran gewöhnen, dass in ihnen überhaupt nicht gesprochen wird. Die Story wird über Gesten, Mimik und Geräusche transportiert, wodurch sie für diejenigen, welche die Vorlage nicht kennen, an einigen Passagen schwer verständlich sein dürfte. Gleichzeitig dürfte das für alle Kenner der Bücher interessant genug sein, um das Game weiterzuzocken. Es fällt auf, dass selbst dunkle Szenen wie der Tod von Sirius Black, Harry Potters Patenonkel, humorig umgesetzt wurden. Das Spiel verheimlicht nicht den düsteren Eindruck, den dieses Ereignis auf den Titelhelden macht. Doch es wird mit einem gewissen Augenzwinkern präsentiert.
Dies ist insofern notwendig, als dass man wiederholt auf Rätsel stößt, die nur durch Zusammensetzen einiger Objekte gelöst werden können. Da man es hier mit Lego zu tun hat, sind das unterschiedliche Blöcke, die sich (wenn beisammen) per Levitationszauber in der Luft zusammensetzen. Der Schwierigkeitsgrad geriet niedrig. Hierbei merkt man doch deutlich, dass die Zielgruppe der Entwickler die jungen Gamer sind, die noch nicht über viel Spielerfahrung verfügen.
Gleichzeitig stößt man jedoch wiederholt auf Rätsel, bei denen man nicht weiter weiß. Man stellt sich die Frage, was man übersah. Und in den meisten Fällen liegt die Antwort praktisch auf der Hand. In jedem Raum existiert eine bestimme Anzahl an zerstörbaren Objekten. Und es kann vorkommen, dass man ein oder zwei übersieht. Da hilft nur, mit dem Zauberstab alles Zentimeter für Zentimeter haargenau abzusuchen.
Lego Harry Potter: Die Jahre 5 – 7 kann man innerhalb von 20 Stunden durchspielen. Wenn man sich Zeit lässt, bereits besuchte Level noch einmal aufsucht oder mit offenen Augen links und rechts des Weges guckt, verlängert sich die Spielzeit merklich. Überall gibt es etwas zu entdecken. Neben den allgegenwärtigen Studs in unterschiedlicher Farbe kann man bis zu 200 Spielfiguren freischalten und ebenso viele goldene Steine finden. Es gilt das Hogwarts-Wappen zusammenzusetzen, Schülern in der Not zu helfen oder die extrem raren roten Steine suchen. Dadurch steigt der Wiederspielbarkeitswert des Games deutlich an. Man will einfach noch das letzte Geheimnis lösen.
Falls es ein Manko gibt, das den Spielspaß trübt, dann fällt die Wahl auf die Speicherfunktion. Standard ist, dass nach jedem abgeschlossenen Spielabschnitt automatisch gesichert wird. Dies geschieht ebenso, falls man eines der vielen Geheimnisse entdeckt. Doch kann es gelegentlich bis zu einer halben Stunde oder länger dauern, bis endlich der aktuelle Stand der Dinge abgespeichert wird. Das ist zu lange, wenn man nur eben kurz reinschnuppern will, um herauszufinden, wie es mit der Geschichte weitergeht.
Von Lego Harry Potter: Die Jahre 5-7 sind keine graphische Glanzleistungen zu erwarten. Die verschiedenen darstellerischen Effekte sehen super aus, nur darüber hinaus gibt es keinerlei Innovationen. Es sieht einfach „nur“ nett aus, mehr aber auch nicht. Dafür gelang das Game musikalisch grandios. Wer die Kinofilme kennt, wird diverse bekannte Melodien erkennen. Die Entwickler übernahmen die Untermalung für ihr Game, wodurch man Musikstücke aus den Teilen 1 bis 7 vernehmen kann.
Lego Harry Potter: Die Jahre 5-7 im Test


Seit die Lego-Spiele von Traveller’s Tale herauskamen, standen sie für Spielspaß im wahrsten Sinne des Wortes. Sei es Star Wars, Batman oder Fluch der Karibik: Wenn sich das Entwicklungsstudio einem bekannten Franchise annahm, konnte das Ergebnis überzeugen. Wird dies bei Lego Harry Potter: Die Jahre 5 – 7 anders sein?
Götz meint:
Positiv
- Spiel besitzt viel Charme
- Hohe Wiederspielbarkeit
- Viel zu entdecken
Negativ
- Speicherfunktion nicht gelungen
- Kamera zu statisch
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von Azazel:
Die Lego Games nach der ersten Marvel Episode gefallen mir ohnehin nicht sonderlich. Die alten gefallen mir also besser als die ganzen neuen. Vor allem die Harry Potter und Indiana Jones Episoden.
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von Retrozocker:
Azazel schrieb: Hm, die würde ich mir tatsächlich nochmal reinziehen. Mit dem altbackenen Gameplay? Die Lego-Spiele sind spielerisch leider extrem schlecht gealtert, wie ich finde. Gerade weil das Klötzchen zerklopfen 50% des Spiels...
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von Azazel:
Hm, die würde ich mir tatsächlich nochmal reinziehen.
Lego Harry Potter: Die Jahre 5-7 verfügt über Charme. Die Geschichte wird mit einem Augenzwinkern präsentiert, die Rätsel lassen sich leicht lösen. Es gibt unheimlich viel zu entdecken, was die Spieldauer deutlich erhöht. Schade ist, dass die Speicherfunktion so unglücklich ausfällt. Auch die statische Kamera nervt auf Dauer. Trotzdem hat man es hier mit einem hervorragenden Titel zu tun.