NCIS 3D im Test

Wer im Büro arbeitet, kennt diese Regel: Wer anfängt, muss seinen Einstand zahlen oder Kaffee holen. Auf unseren Protagonisten trifft Letzteres zu und so gibts nach einer kecken Begrüßung von Tony DiNozzo eine Liste mit verschiedenen Heißgetränken, die besorgt werden müssen. Wer jetzt schon Zettel und Stift für Notizen bereitlegt, der soll beruhigt sein. Solche Infos werden meist per Multiple Choice abgefragt. Ist diese erste Hürde genommen worden, gibt es schon den ersten richtigen Fall zu lösen. Ein Chefingenieur von Sigmaworks wurde ermordet und nun gilt es den Mörder, das Motiv sowie den Tathergang zu rekonstruieren.

Zunächst inspiziert man den Tatort, wie wir es bereits in den CSI Versoftungen kennenlernten. Tippt man markante Punkte auf dem Grundriss des Raums auf dem Touchscreen an, wandert das Alter Ego dorthin und sieht sich um. Wichtige Objekte und Personen werden in die Akte aufgenommen und eine Notizen erstellt. Nicht alle Gegenstände bringen den Fall voran, sondern sorgen für Gesprächsstoff zwischen den Teammitgliedern, die gelegentlich auch eine der so genannten Gibbs Regeln freischalten. Allgemein sollte man sich auf viele Gespräche einstellen, da das NCIS-Spiel enorm textlastig geworden ist. Schade nur, dass zwar der Humor der Serie vorhanden ist, jedoch keine Sprachausgabe. Dies würde die Authentizität weiter unterstreichen.

Um den Spielverlauf aufzulockern, wurden dem Spiel kleinere Minispiele hinzugefügt. Beispielsweise müssen Daten eines USB-Sticks anhand eines Schieberätsels entschlüsselt werden, um die darauf vorhandene Bilddatei zusammenzusetzen. Je nach Schnelligkeit und Können erhält man eine Bewertung mithilfe von von Sternen, die den momentanen Ermittlergrad festhalten. Zudem dürfen auch potentielle Verdächtige verhört werden. Diese Befragungen wurden stark an die Zeugenaussagen vor Gericht bei Phoenix Wright auf dem Nintendo DS angelehnt. Die Aussage der Verdachtsperson wird schrittweise auseinandergenommen und auf Lügen überprüft. Sollte man dem etwaigen Verbrecher eine Unwahrheit nachweisen können, legt man bei einem passenden Ausspruch das jeweilige Beweisstück vor. Selbiges geschieht so lange, bis das Gegenüber freiwillig mit der Wahrheit herausrückt.

Das mehrere Kapitel umfassende Adventure wird euch längere Zeit beschäftigen und ist vor allem für Serienfans interessant, da einige Witze erst durch das Hintergrundwissen witzig werden. Diejenigen, die regelmäßig jeder Folge im TV beiwohnen, dürften sich aber über viele kleine Details freuen, die der Serie entliehen wurden. Enttäuschend ist der 3D-Effekt, denn dieser ist kaum merklich vorhanden. Spürbar ist er nur beim Herumstreifen am Tatort, jedoch nimmt das nur einen geringen Teil des Ermittleralltags ein.